Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von _ViEcH_, 16. April 2011 .

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  1. 18. Mai 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Optimal, schön dass du dieser Meinung bist. Ich werde aus deinen Beiträgen nicht schlau, liegt wahrscheinlich an meiner mangenlden Fähigkeit mein Hirn zu benutzen...

    Von Hetze gegen die Gender-Ideologie würde ich nicht ausgehen, in keinem meiner Posts wettere ich gegen das Thema - wenn überhaupt gehe ich ironisch oder sarkastisch damit um - Ich fasse nur mein erarbeitetes Wissen zusammen, und kommentiere die geschriebenen Posts.

    Schade finde ich, dass du alles von der Hand weißt, was eine Kritik an diesem Thema darstellt. Ich habe oben bereits einige Titel genannt die lesenswert sind wenn es um Gender Kritik geht, aber die werden gänzlich missachtet.
    Das wundert nicht, wurde doch bereits stets, selbst beim Erlass dieser Leitstrategie bei der damaligen Weltfrauenkonferenz, eine kritische Diskussion dieses Themas vermeidet.

    Meine Links möchte ich nicht kommentieren, die sind zum anschauen da.

    GruSS _ViEcH_
    ps. Das du ein überzeugter Befürworter der GM-Theorie bist ist nicht von der Hand zu weisen und ich bin froh, dass du hier geschrieben hast. Ein Stück reicher an Erfahrung.
     
  2. 18. Mai 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Okay, zwei Punkte.

    1. Warum ich es als Hetze empfinde

    Du nimmst willig die falsche Behauptung eines "geschlechtlichen Gleichmachens" auf. Diese nicht in der Realität verankerte Interpretation findet sich vorallem bei Konservativen und Reaktionären, die ich bereits charakterisiert habe, wieder. Das drückt sich bei dir ganz konkret z.B. hier aus:

    Deine Wortwahl ist alles andere als sachlich, sie ist meinungsmachend. Die neue Strategie, die es laut dir seit mindestens schon 10 Jahre gibt und somit nicht mehr neu ist, sei beängstigend. Dann ein Wort mit Konnotation zum Dritten Reich. Damit unterstreichst du hier die Bösartigkeit einer Gleichmacherei, die so wie von dir beschrieben überhaupt nicht als Ziel formuliert ist, oder verfolgt wird. Entweder bist du selbst zu diesem Schluss gekommen, oder gibst die falsche Behauptung schlicht wieder.

    Es ist sprachlich etwas kompliziert, da der Begriff aus dem Englischen übernommen wurde. Richtig und wünschenswert wäre es gewesen, hättest du von Anfang an selbst die Begrifflichkeit dargelegt und zwischen sozialem Geschlecht und biologischem Geschlecht explizit unterschieden. Du vermischst diese beiden Begriffe miteinander.

    Wie wichtig Sprache ist und was sie alles ausdrückt, ist dir hoffentlich klar oder jetzt ersichtlicher geworden. Genau da wird z.B. durch das Anhängsel "Innen" angesetzt: Frauen kommen so z.B. sprachlich überhaupt erst zu Tage. Gerade in der deutschen Sprache sind viele Bereiche sehr männlich geprägt, was sozial-historisch bedingt ist.

    2. Du vermischst verschiedene Bereiche miteinander

    So hat Gender Mainstreaming z.B. nichts mit Frauenquoten zu tun. Trotzdem stimmst du in die unsegliche Diskussion darüber mit dem "******bonus" ein und lastest dies dem "GM" an. Das hat etwas mit einer statistischen Lesbarkeit der Verwirklichung von Gleichberechtigung zu tun. Nicht aber mit "GM". "GM" ist nur ein Hilfsmittel, um eine Gleichberechtigung zu fördern und für individuelle, man mag es moderne nennen, Lebensumstände zu sensibilisieren und das vorallem auf politischer und institutioneller Ebene.

    Ich sehe daran wahrlich nichts Verwerfliches, Diversität auch darzustellen. Wie z.B. in diesem PIXI-Büchlein.

    Die werden missachtet, weil ich jetzt nicht vier Schinken lese, damit du mir dann später sagst: "Wunderbar! Jetzt hab ich aber keine Lust, darauf einzugehen.", wie bei den Videos. Ich wollte mit dir hier diskutieren, dem vermeintlich Abhandelnden. War wohl nicht Sinn des Threads, womit wir wieder bei meiner Empfindung sind, dass du lediglich das "böse GM, welches Gleichschaltung zum Ziele hat" angreifen willst.
     
  3. 18. Mai 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Also erstens bist du genau so einer, der schon gleich zu Beginn sich hier im Forum im Ton vergreift. Man kann alles auch ein bisschen sachlicher schreiben, ohne gleich in einen agressiven Ton umzuschwenken.
    Zweitens ist das eine lächerlich Behauptung und sonst gar nichts.
    Jetzt verrate ich dir mal was aus der Forschung. Abhängig von der zeitlichen Entwicklung des Kindes ist es so, dass das Kind mal mehr Mutter und mal mehr Vater braucht und Probleme bei gewissen Entwicklungsschritten hat, wenn ein Elternteil fehlt.

    Wieviel Vater braucht ein Kind

    Und den Begriff Aufzucht darfst du gern für dein Pinguinbeispiel verwenden, bei einem menschlichen Säugling heißt es Erziehung. Nur um mal auf irgendwelche Verfehlungen von Begriffen hinzuweisen, die du Bushido vorhälst
     
  4. 18. Mai 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Ich reagiere auf so einen kruden und offensichtlichen Schwachsinn etwas gereizt.

    Eh, mir kamen da so Braunbären in den Sinn. Oder Löwen. Generell Gruppen, in denen die Populationen getrennt leben, weil sonst die Männchen gern die Jungtiere auffressen. Mir ging es auch weniger um einen Vergleich, als um dein unsinniges Argument der "Natürlichkeit". Wenn du schon die Natur anführst, dann akzeptier sie auch.

    Vermutlich gerade weil ich von Tieren spreche, benutze ich den Begriff Aufzucht. Macht Sinn, was? Mal davon abgesehen grenze ich mich nicht zu stark von der Tierwelt ab, weil ich mir eben nicht einbilde, ich wäre etwas großartig anderes oder besseres.
     
  5. 18. Mai 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?


    So mögest du wieder in den Dschungel auswandern und dort deinen Trieben frönen.

    Scherz beiseite. Ich halte nicht viel von Gender-Mainstreaming. Allein das Wort erzeugt bei mir schon Abneigung. Entweder es bedeutet viel unnütze Bürokratie, oder es ist eines von diesen vielen nichtssagenden Ausdrücken, wie sie oft in BWL(grade bei Marketing, ich kanns nicht mehr hören) vorkommen, oder es hat einen Inhalt, der mir als Mann aber sicherlich nicht gefallen wird.


    Das Problem ist doch, dass durch Quotenregelungen und das Bevorzugen von bestimmten Teilen der Bevölkerung mehr Hass entsteht, als positives erzeugt wird. Man zwingt Menschen dazu etwas zu machen, was sie vielleicht gar nicht wollen. Oder sie wollen es, dann aber freiwillig und nicht auf Druck von oben.


    Und Frauen bei gleicher Qualifikation bevorzugen? Schwachsinn, die sind meistens eh besser als wir Männer und klüger sind sie (meistens) auch. Würde man die Frauen einfach machen lassen, wären sie in 10-20 Jahren weiter, als jede Quote sie bringen könnte.
     
  6. 18. Mai 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Quote und Bevorzugung haben mit Gender Mainstreaming nichts zu tun.
     
  7. 18. Mai 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Theoretisch vielleicht, aber am Ende wirds doch so umgesetzt. Ist halt am einfachsten. Quote rein und fertig, da ham wie die Gleichberechtigung.


    Und wenn ich mir das viele bla bla dazu ansehe, bestätigt sich meine Vermutung Nr. 2 zu diesem Begriff.
     
  8. 18. Mai 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Gleichberechtigung ist eben nicht Gender Mainstreaming. (Oder Gleichschaltung, wie das viech meint.)
     
  9. 18. Mai 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Falsch:

    Gender Mainstreaming ist im tiefsten Grundsatz eine "Doppelstrategie".
    Dh. Sie verbindet ihr Leitprinzip mit den schon bestehenden "Frauenquoten". Dies wird ausdrücklich erwähnt, es heisst GM soll als Querschnittsaufgabe in allen Politischen Bereichen auf allen Ebenen miteinbezogen werden.
    Die Frauenquoten gilt es weiter zu verfolgen und Sie dürfen nicht außer Acht gelassen werden.
    Einer der GM-Grundsätze.

    2. Ich habe bewusst den Vergleich zum Dritten Reich gewählt, da es sich bei der Gm-Strategie um eine sogenannte "Top-Down" Strategie handelt.
    Dh.: Vorgaben und Richtlinien werden in der Oberen Riege(Führungsetage, Akademiker, usf.) angesetzt und diese haben sich dafür einzusetzen, dass eben jenes Konzept auch von den Anderen Mitarbeitern, zB. eines Konzerns, angewandt wird.

    Das dieses "Top-Down" Prinzip bereits in der Nazi-Zeit angewandt wurde ( diese Ideologie ging zunächst von einem Zirkel von Akademikern aus, vorallem in den Studentenverbindungen der Unis; dort wurde die damalige SS gegründet, die später nach Machtübernahme riguros für diese Ideologie eingestanden hat)
    => Deshalb der Vergleich, aus purer Verblüffung und Angst, da ein solches Vorgehen, va. hier in Deutschland, bereits einschlägig bekannt ist.

    Eine ethische Diskussion über das GM Konzept, gar ein Konsens, der/die dann eventuell eine "Bottom-Up"-Vorgehensweise mit sich gebracht hätte wurde hier von anfang an außer Acht gelassen.

    Das Soziale Geschlecht vom Biologischen abzutrennen, setze ich als allegmein logische Tatsache voraus, das ist nichts neues.

    In der kritischen Literatur über das GM-Konzept, wird dies immer wieder angesprochen, so heisst es bei Dominik Klenk : "... das der Begriff "Gender-Mainstreaming" dabei seltsam unscharf bleibt, ist gewollt."(S.10)

    Das die Sprache ein wichtiges Instrument ist, braucht hier auch nicht erwähnt werden. Auch dies haben sich im Übrigen die Gender-Vertreter auf die Fahnen geschrieben. Eine Dame, leider habe ich den Namen gerade nicht parat, hat auf ebendies hingewiesen (Literaturwissenschaftlerin in den USA, Arbeitet an Queer-Studies usf. mit).

    Sie will bewusst alle Begriffe aus der Sprache verbannen, die eine Trennung des Menschen in Mann und Frau mit sich bringen. Auch das finde ich äußerst beängstigend!
    Es wird also auch bewusst versucht durch Abänderung der Sprache und Verschleierung, eine schleichende Gleichschaltung der Geschlechter zu bezwecken.

    Eine Vermischung dieser beiden "Geschlechtertypen" findet man übrigens in fast jeder Literatur über Gender-Mainstreaming, ab einem gewissen Punkt, kann man bei der Lektüre jener, nicht mehr differenzieren ob hier noch von dem Sozialen Geschlecht die Rede ist.
    (zB.: Gender Medienkompetent - Annette Treibel, VS - Verlag für Sozialwissenschaften, 2006 // Kompetenz und/oder Zuständigkeit - Zum Verhältnis von Geschlechtertheorie und Gleichstellungspraxis, Dorothea Lüdke, VS-Verlag für Sozialwissenschaften, 2005)

    Stimmt auch, denn Gender Mainstreaming will vielmehr als nur die Gleichberechtigung, es geht um die Gleichstellung.

    Auch dazu noch etwas:
    Eine Moderne Schreit eben nicht danach. Die Post-Moderne wird so sein werden, wie wir Sie gestalten und definieren. Dh. : Was und wie wir in Zukunft mit diesem Thema umgehen gilt es zu bestimmen und auszudiskutieren, ich hoffe, dass etwas derartiges eintrifft. Ansonsten wäre ich zutiefst enttäuscht und kann nur hoffen, dass sich eine Gesellschaft für ein derart wichtiges Thema interessiert.

    Und es wäre mir ein Greuel auf diese sog. "neuen Lebensumstände" bewusst einen Fokus zu legen.

    Noch etwas:

    Das GM nichts mit Frauenpolitk und Weniger mit Feminismus zu tun hat ist auch richtig. Seine geschichtlichen Wurzeln liegen vielmehr in den Queer und Transgender (*******n, lesben u. transsexuell, zu deutsch) Studies, dass der Feminismus sich dessen als Bündnispartner bedient, ist das Neue/Moderne.

    Einen abendlichen GruSS _ViEcH_
     
  10. 20. Mai 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Was wären den Alternativen zur rückständigen Familienidylle?

    Könntest du bitte die richtige Interpretation liefern damit wir alle daran teilhaben können?
    Es ist nicht kompliziert es ist bewusst gewählt. Wenn ich es richtig verstanden habe dann wird mit Gender Mainstreaming versucht das biologische Geschlecht vom sozialen zu lösen?

    Wenn Gleichberechtigung nicht Gender Mainstreaming ist.
    Ist dann Gender Mainstreaming nicht Gleichberechtigung, also auch kein Werkzeug?
    In der Praxis scheint es ja zusammenzuhängen. Fragt sich nur was Ursache und Wirkung ist.

    Wenn Gender das soziale Geschlecht bezeichnet und Mainstreaming die Hauptrichtung ist, dann heißt das doch das es sich hier um eine Relativierung eine Vereinheitlichung der sozialen Geschlechter handelt. Da ist eine Quote doch gut um sowas umzusetzen.


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    Passend zum Thema:



    Entlassene Gleichstellungsbeauftragte
    "Männer werden benachteiligt"


    19.05.2011, 08:49
    Interview: Maria Holzmüller

    Monika Ebeling hat ihren Job als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar verloren, weil sie sich zu sehr für Männer einsetzte. Doch die Zeiten der Frauenförderung mit "feministischen Scheuklappen" seien vorbei, sagt sie.

    Monika Ebeling ist Sozialpädagogin, leitet einen Kindergarten und war seit 2008 Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar. Am Dienstag stellte die Linke, unterstützt von den Grünen und der SPD, im Stadtrat einen erfolgreichen Abwahlantrag gegen Ebeling. Grund: Die 51-Jährige habe sich zu sehr um benachteiligte Männer gekümmert und zu wenig um benachteiligte Frauen.

    sueddeutsche.de: Frau Ebeling, SPD, Grüne und Linke in Goslar haben ihre Abberufung als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt erwirkt, weil sie sich angeblich zu sehr für Männer und zu wenig für Frauen einsetzen. Können Sie das nachvollziehen?

    Monika Ebeling: Nachvollziehen kann ich das schon. Die Linke ist noch immer sehr im Feminismus verhaftet, die Grünen ebenso. Die Frauen dieser Parteien sind nicht damit einverstanden, dass ich eine etwas liberalere Haltung zur Gleichstellungsarbeit habe. Ich habe mich für beide Geschlechter eingesetzt, so wie es der Gesetzgeber vorsieht.

    sueddeutsche.de: Wie definieren Sie Ihre Aufgabe als Gleichstellungsbeauftragte?

    Ebeling: Das ist im Grundgesetz klar definiert: Es geht um die Gleichstellung von Mann und Frau. Aufgrund der Geschichte ist klar, dass der Fokus auf der Frauenarbeit lag. Das war lange Zeit richtig und gut. Dort, wo Frauen noch immer benachteiligt werden, ist es auch heute noch wichtig. Aber wir müssen auch auf die Männer schauen und darüber nachdenken, welche Gleichstellungsbedürfnisse und Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts sie haben. Ich habe Empathie in beide Richtungen.

    sueddeutsche.de: Werden Männer in der Gesellschaft benachteiligt?

    Ebeling: Schon die kürzere Lebenserwartung von Männern ist ein Indiz dafür, dass sie benachteiligt werden. Eine sogenannte Klosterstudie hat ergeben, dass Nonnen und Mönche nahezu gleich lang leben - bei uns liegt die Lebenserwartung von Männern sechs Jahre unter der von Frauen. Jungen bekommen in der Kindheit häufiger Ritalin verabreicht als Mädchen, sie brechen häufiger die Schule ab und bekommen schlechtere Bewertungen für die gleiche Leistung. Die Mehrheit der Arbeitslosen sind Männer, sie leiden häufiger an Depressionen und haben größere Berufsrisiken. Vor diesen Fakten darf man nicht einfach die Augen verschließen. Daraus ergibt sich auch ein gesellschaftlicher Schaden.

    sueddeutsche.de: Mit diesem Ansatz sind Sie in Goslar nicht immer auf Verständnis gestoßen.

    Ebeling: Widerstand gegen meine Arbeit gab es von einigen Frauen vor Ort schon lange, ich habe damit gerechnet, dass es irgendwann eskaliert. Als ich meine Stelle antrat, habe ich Kekse in Piktogrammform von Frauen und Männern gebacken und sie in Tüten verteilt: Frauen und Männer in einer Tüte. Ich habe mich neben meiner Arbeit für Frauen immer schon auch für die Männer eingesetzt, habe ein Väter-Café in einer Hebammenpraxis ins Leben gerufen und Papa-Picknicks veranstaltet.

    sueddeutsche.de: Und die Frauenarbeit?

    Ebeling: Die habe ich ebenfalls betrieben. Es gab interkulturelle Frauenfrühstücke und ein Adventscafé für Alleinerziehende. Ich habe Beratungsgespräche mit Frauen geführt. Ich finde, meine Arbeit war ausgewogen - aber die Frauen, die jetzt gegen mich sind, haben stets meine Männerarbeit in den Vordergrund gestellt. Sie hatten das Gefühl, die Frauen kämen zu kurz.

    sueddeutsche.de: Wie kam es zur Eskalation?

    Ebeling: Im vergangenen Jahr sollte ich eine Ausstellung zum Thema "Häusliche Gewalt" unterstützen. Das ist ein wichtiges Thema, aber das Handbuch zur Ausstellung fand ich den Grundsätzen der Gleichberechtigung nicht entsprechend. Da war zwar von Richtern, Richterinnen, Polizisten und Polizistinnen die Rede, aber in den Kategorien "Täter"/"Opfer" war die Verteilung der Rollen klar. Der Täter ist immer der Mann, das Opfer immer die Frau. Das fand ich nicht zeitgemäß. Es gibt auch männliche Opfer häuslicher Gewalt.

    sueddeutsche.de: Wie wurde Ihr Einwand aufgenommen?

    Ebeling: Es gab eine extra Sitzung und mir wurde gesagt, es gebe so gut wie keine männlichen Opfer. Die Studien, die ich heranzog seien "exotisch" und man wolle nicht mehr mit mir zusammenarbeiten.

    sueddeutsche.de: Sie haben einmal gesagt, Sie wollen nicht mit "feministischen Scheuklappen" an Ihre Arbeit herangehen. Sind die meisten Gleichstellungsbeauftragten im Feminismus gefangen?

    Ebeling: Ja, sehr viele. Ich habe während meiner Amtszeit sehr viele Gleichstellungsbeauftragte kennengelernt und viele von ihnen waren jahrelang als Frauenbeauftragte beschäftigt. Jetzt heißen sie zwar Gleichstellungsbeauftragte, aber ihre Arbeit bleibt die gleiche. Ich erinnere mich an eine Diskussion, wo es darum ging, ob wir auch einschreiten müssen, wenn in einer Abteilung eines Unternehmens nur Frauen beschäftigt seien - die meisten haben das abgelehnt. Wenn da plötzlich Männer mit Problemen vor der Tür stehen, wissen sie nicht, wie sie damit umgehen sollen. Das liegt auch daran, dass es unter mehr als 800 kommunalen Gleichstellungsbeauftragten nur zwei Männer gibt.

    sueddeutsche.de: Empfinden Sie auch die Frauenquote in Unternehmen als Diskriminierung von Männern?

    Ebeling: Von Frauen, die in ihrem Beruf erfolgreich sind, erwarte ich eigentlich, dass sie auch Verhandlungen führen können und ihre Position vertreten - dafür brauchen sie keine Quote. Wenn es eine Quote gibt, dann sollte die für Männer und Frauen gelten, also auch bei der Feuerwehr oder der Müllabfuhr, Berufe, die Frauen nicht gerne übernehmen.

    sueddeutsche.de: Wie geht es jetzt für Sie weiter?

    Ebeling: Die Abberufung ist eine Erleichterung für mich, jetzt bin ich erst einmal aus der Schusslinie. Aber ich wünsche mir, dass durch die mediale Debatte die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten in Deutschland auf den Prüfstand kommt. Sie darf nicht weiblich bestimmt sein - dann können wir sie gleich abschaffen.

    Quelle: sueddeutsche.de
     
  11. 21. Mai 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Ich habe es oben bereits beschrieben:
    Gender Mainstreaming ist eine "Doppelstrategie", dh. Sie muss zur Erreichung von Gleichstellung und Chancengleichheit von Männern und Frauen in unsere Gesellschaft implementiert werden.

    Die Quotenregelungen zu Chancengleichheit und Gleichberechtigung der Frau, soll laut GM Ansatz immer noch weiterlaufen, GM ist also in manchen Teilen nur ein weiteres Mittel zur Erreichung von Chancengleichheit, die Quotenregelungen bleiben erhalten.

    Zu der Vereinheitlichung der Sozialen Geschlechter:
    Das ist eines der wichtigsten Ziele des Gender-Mainstreaming und gleichzeitig der größte Kritikpunkt. Viele Quellen sehen darin eine Abschaffung des Geschlechterbegriffs allgemein.


    Das letzt Zitat, sowieso den ganzen Artikel der Süddeutschen finde ich super interessant. Ich werde ihn für meine Arbeit zur Rate ziehen.

    GruSS _ViEcH_
     
  12. 22. Mai 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Danke für deine Antwort.

    Wie so oft ergeben sich daraus neue Fragen:
    Wenn das Ziel der Agenda von Gender Mainstreaming Gleichstellung und Chancengleichheit ist, wieso macht man das den überhaupt? Was sind die Gründe oder Annahmen, dass man soetwas braucht in Form einer Strategie, die mehr oder weniger heimlich vorangetrieben wird?

    Im Grundgesetz kann man in Artikel 3 nachlesen: Männer und Frauen sind gleichberechtigt.

    Du hast in einem vorher gehenden Beitrag den Vergleich mit der SS bemüht, also ein Top-Down-Ansatz für die Verbreitung einer Ideologie. Gibts den auch für Gender Mainstreaming Ausbildungszentren wie für die SS oder wer sind hier die Akteure die die Sache vorantreiben?

    Heißt dass das mit Gleichstellung mehr als Gleichberechtigung gemeint ist? Wie weit soll den dies dann gehen? Und um was für eine Chancengleichheit geht es den da? Wer soll eine Aussicht auf Erfolg haben?

    Sehr intressant was man dazu bei duden.de findet:

    und

    Wie man sieht sind die beiden Begriffe Synonyme. Meine Frage deshalb werden sie im Gender Mainstreaming auch synonym verwendet oder haben sie da eine andere Bedeutung?

    Was hat man von einer Vereinheitlichung der Sozialen Geschlechter?
    Und wie soll diese aussehen? Und vielleicht noch wichtiger welche Bedingungen muss man dafür haben?
     
  13. 22. Mai 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Die Frage warum man das macht hat viele Hintergründe. Nach meinem Stand der Dinge, ist der Hauptgrund, jetzt können alle gerne aufschreien, aber die Zahlen sprechen dafür:
    Die Nutzung der Frau vorallem in der Wirtschaft, also als Arbeitskräfte. Diese sollen nicht weiter "ausgeschlossen werden", zB. durch Kinder usf., sondern konkret Zugänglich für den Markt sein. Mindestens in einer 50 zu 50 Quote(~"Work Life Balance") zu den Männern, dies ist auf der letzten Weltfrauenkonferenz in den USA so verkündet worden.


    Hier ein Auszug aus dem Leitfaden der EU zu GM:
    [...]Die Diskrepanz bei den Beschäftigungsquoten zwischen Frauen und Männern auf EU-Ebene betrug im Jahr 2006 noch immer nahezu 15 Prozentpunkte. Als anhaltendes Problem erweisen sich auch die Segregation des Arbeitsmarktes sowie die Ungleichheiten bei den Arbeitsregelungen, was seinen Ausdruck in einer signifikanten und stabilen Einkommensschere findet.[...]Diese Verschwendung von Humankapital(!!!) kann sich die EU nicht leisten.[...]

    Ich bitte darum sich mit der Aussage über das "Humankapital" zu beschäftigen...

    Weiter zum Verständins:
    [...]Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein Grundrecht, ein gemeinsamer Wert der EU, sowie eine notwendige Voraussetzung zur Erreichung der EU-Ziele Wachstum, Beschäftigung und sozialen Zusammenhalt.[...]

    Quelle: bmbf - Homepage

    Im Grundgesetzt steht: Art.3
    [...]Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.[..]

    Interessant ist hier der 2. Satz, er setzt die Weichen für die Verpflichtung zum GM.

    Zitat von Zastrow:

    ,,...Eine durchgreifende politische Maxime, die dem bereits vorhandenen Gleichstellungsartikel 3 des Grundgesetzes eine andere Bedeutung unterschiebt, wurde ohne jede öffentliche Debatte eingeführt." Volker Zastrow, Gender - Politische Geschlechtsumwandlung, 2006


    Kurz aus eigener Sache: Der Vergleich mit der NS-Zeit ist sehr stark, allerdings muss ich betonen, dass Gender-Aktivisten stets gegen derartige Segregierung wettern, selbst allerdings keinen Deut besser sind.

    Und ja, es gibt ein Zentrum für die Verbreitung und Bearbeitung des Gender-Mainstreaming:

    Das Gender Kompetenz Zentrum, welches vom BMFSFJ unterhalten wird: GenderKompetenzZentrum

    Und die Hauseigene Seite:
    http://www.gender-mainstreaming.net/


    Dazu hab ich oben bereits einen Haufen von Literatur angegeben. Die meisten Kritiker sprechen von der gänzlichen Abschaffung des Aspekts Geschlecht in der Gesellschaft, nicht nur das soziale Geschlecht.
    Gleichberechtigung ist auch vom Wort her etwas anderes als Gleichstellung, welches gewisser Maßen jegliche Unterschiede leugnet.
    EDIT:
    Dies geht, zum Beispiel durch Beeinflussung der Sprache, wie das bereits seid langem Beeinflusst wird. Ein seichtes Beispiel wäre, dass man nicht mehr Lehrer und Lehrerinnen sagt, sondern: Lehrkräfte.
    Krasser ist es dann, wenn es um Vater und Mutter geht, eindeutig eine soziale Rolle, mit gewissen Rollenerfordernissen und Verständnissen, dies gilt es auszumerzen.
    Aus Vater und Mutter wird, Elter 1. u. Elter 2., oder wie das schon länger Besteht Elternteil 1. u. Elternteil 2..



    Zu beobachten ist, dass in GM fast alles, vorallem der "Gender" Aspekt, nach längerem Lesen solcher Literatur, vereinheitlicht und synonym verwendet wird.


    Die Bedingungen soll die Leitstrategie Gender Mainstreaming in Kombination mit anderen Antsrengungen (Quote, usf.) schaffen, als oberstes Ziel, allein deshalb findet es Anwendung. Die Literatur des GM weist mit vielen überzeugenden Argumenten, vorallem wirtschaftlichen, auf die Vorzüge einer Vereinheitlichung der sozialen Geschlechter hin.
    Die Tragweite ist enorm, da Sie ökonomisch bilanzierbar ist.

    Ich hoffe ich konnte etwas helfen und gleich sorry falls etwas unverständlich ist.

    GruSS _ViEcH_
     
  14. 28. Mai 2011
    So hier habe ich einen ziemlich sarkastischen Artikel zum Thema GM, fand ihn ziemlich lustig und amüsant!

    "Quotenfrauen, von der Leine gelassen

    Posted By Ellen Kositza On 27. Mai 2011 @ , 8:18 In Nicht kategorisiert | Comments Disabled

    [1]Zwischen Feminismus (in seiner zeitgeistigen Ausprägung) und Gender-Ideologie paßt im Grunde kein Blatt. Die typische Frauenrechtlerin unterschreibt im Normalfall all das, was die Gender-,,Wissenschaften" erarbeiten: Gleiche Rechte, gleiche Pflichten für Männlein und Weiblein, inklusive Schonraum und Vorzugsbehandlung (Quote etc.) für den weiblichen Teil der Menschheit. Begründung: Frauen haben die gleichen naturgegebenen Fähigkeiten, Kompetenzen und Vorlieben wie Männer.

    Was an Unterschieden zutage tritt, ist allein den patriarchalen Systemen anzulasten. Wenn man Frauen nur ließe, ihnen von Kindheit an alle Türen weit öffne - wir hätten tausendfältige Individuen, aber keine klar abgrenzbare Dichotomie Mann/Weib. So weit die Theorie!

    In diesem utopischen Universum hieße das auch: Die weibliche Führungsriege einer großen Versicherungsgesellschaft unternimmt einen Betriebsausflug, zu dessen (multiplem!) Höhepunkt eine Sexparty mit (frei)willigen Freudenknaben zählt. Die höheren Chargen dürfen sich von den Kerlen mit dem blauen Halsband beglücken lassen (diverse Techniken inklusive), untere Ränge von denen mit rotem Band (schmalbrüstiger, Standardprogramm). Bereits gebrauchte Männer werden durch einen lustigen Stempel markiert.

    Und: die endlich gleichberechtigten weiblichen Abgeordnete einer (türkischen) rechtsextremistischen Partei tappen ins Fettnäpfchen; sie werden reihenweise bei erotischen Stell-Dich-eins mit jungen Männern in Hotelzimmern gefilmt.

    Und: Die Frau an der Spitze der globalen Finanzriege wird verdächtigt, sich an einem Hotelboy sexuell abreagiert zu haben.

    Nicht zuletzt: Immer wieder Scheidungen und um Jahrzehnte verjüngte frische Ehemänner von höheren weiblichen Abgeordneten und Ministerinnen, angefangen von der dicklichen Ex-Außenministerin (gewaltiger Gattenverschleiß, jedes mal um eine halbe Generation jünger), weiter mit der Bundespräsidentin (Scheidung von einem etwa Gleichaltrigen, trumpft mit einem jungen Tätowierten an ihrer Seite auf), mit der schwergewichtigen Ex-Ministerpräsidentin von Niedersachsen (Scheidung von einem etwa Gleichaltrigen, heiratet ihren 15 Jahre jüngeren Dentisten, der hier im zahnärztlichen Notfall so lieb Hilfe verschaffte), mit der alten Ex-SPD-Chefin (heiratet einen 40 Jahre jüngeren) und nicht zuletzt mit der Ex-Vorsitzenden der Berliner CDU, die nach Scheidung von einem etwa Gleichaltrigen ihren um 22 Jahre jüngeren Referenten ehelicht. Auch die Ministerpräsidentin von Bayern läßts krachen, fährt in intimer Hinsicht zweigleisig und präsentiert - trotz reifen Alters - ihrem Gatten ein Kuckuckskind, das in Wahrheit von einem jungen Kerl stammt.

    Nicht zu vergessen der Skandal um jene Meteorologin, die angeklagt wird, einen ihrer zahlreichen Bettgefährten mit Gewalt zum Geschlechtsakt gezwungen zu haben!

    Wenn all die Gendertanten und -onkels recht haben, dann müßte es so - oder ähnlich - kommen, hätten wir nur ,,wahre Gleichberechtigung". Allein: Wer´s glaubt, wird selig!"

    Q.: Quotenfrauen, von der Leine gelassen

    GruSS _ViEcH_

    EDIT:

    Ein interessantes Video über Judith Butler, Genderaktivistin und Philosophin:

    Eklat beim CSD. Philosophin Judith Butler lehnt Zivilcourage-Preis ab. - YouTube

    Ein paar Neuigkeiten aus der aktuellen Gleichstellungsdebatte der BRD:

    Deutschland

    Nordrhein-Westfalen plant verschärftes Gleichstellungsgesetzes


    NRW will das Gleichstellungsgesetz deutlich verschärfen Foto: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com/pixelio.de

    DÜSSELDORF. Die rot-grüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen plant eine Verschärfung des Gleichstellungsgesetztes zur Frauenförderung im öffentlichen Dienst. Demnach sollen die Sanktionsmöglichkeiten zur Einhaltung der Frauenquote in Verwaltungen und Hochschulen ausgeweitet werden.

    Besonders wichtig sei es, die Position der Gleichstellungsbeauftragten zu stärken, sagte eine Sprecherin des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Auch die Einführung eines Klagerechtes bei Personalentscheidungen zur Durchsetzung der Frauenquoten werde geprüft.

    Zwar fordert bereits das derzeitige Gleichstellungsgesetz die geschlechterparitätische Besetzung in allen Gremien des öffentlichen Dienstes, dieses hat jedoch lediglich empfehlenden Charakter.

    Bundesregierung legt Gleichstellungsbericht vor

    Unterdessen hat die Bundesregierung am Mittwoch den ersten ,,Gleichstellungsbericht" des Familienministeriums beraten. In diesem wird die schwarz-gelbe Koalition aufgefordert, den Anteil von Frauen in Führungspositionen und Aufsichtsräten über eine gesetzliche Quotenregelung zu erhöhen.

    Zustimmung dazu kam von der frauenpolitischen Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, Dorothee Bär (CSU). Der Gleichstellungsbericht sei ein ,,frauenpolitischer Meilenstein", sagte Bär. Im Fokus künftiger Gleichstellungspolitik stehe dabei ,,das Aufbrechen tradierter Rollenbilder". (ho)

    Quelle: JUNGE FREIHEIT – Wochenzeitung für Debatte



    Und aus Frankreich gibts auch Neuigkeiten, bezüglich dieser Thematik, allerdings eher was den *******n/queer Bereich angeht:



    Französisches Parlament stimmt gegen ♂️♂️-Ehe


    Frankreichs Flagge: Das Parlament stimmt gegen die ♂️♂️-Ehe Foto: Wikimedia/Chris Stubel mit CC-Lizenz

    PARIS. Die französische Nationalversammlung hat sich gegen die Öffnung der Ehe für Homosexuelle ausgesprochen. Die konservative Regierungsmehrheit lehnte einen entsprechenden Antrag der sozialistischen Partei am Dienstag mit 293 zu 222 Stimmen ab.

    Der konservative Abgeordnete Michel Diefenbacher (UMP) warnte während der Debatte vor einer Verwässerung der Ehe. Diese dürfe nicht angetastet werden, da sie dem Schutz der schwächsten in der Gesellschaft diene. Frankreich solle sich deswegen nicht ,,nach dem Wind richten noch Modeerscheinungen beugen", sagte Diefenbacher, nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP.

    Unterstützung erhielt er dabei von seinem Parteikollegen Christian Vanneste. Dieser hatte die ♂️♂️-Ehe in seiner Rede als ,,anthropologischen Irrweg" bezeichnet, der vor allem von einer ,,starken Lobby" gepredigt werde, berichtet der Figaro. ,,Die Gesellschaft muß den Fortbestand der Ehe zwischen Mann und Frau sicherstellen", forderte Vanneste. Kritik kam auch von der Chefin der Front National, Marine Le Pen. Die Ehe sei im Gegensatz zur Homosexualität die ,,Regel in der Gesellschaft", genausogut könne auch die Polygamie legalisiert werden, sagte Le Pen.

    Sozialisten verteidigen Gesetzentwurf

    Der Redner der sozialistischen Opposition, Patrick Bloche, warb dagegen für die Eheöffnung. So seien auch sehr katholische Staaten mit der Einführung der ♂️♂️-Ehe nicht in ihren Grundfesten erschüttert worden.

    Derzeit haben mit Norwegen, Spanien, den Niederlanden, Belgien, Portugal, Schweden und Island sieben europäische Länder gleichgeschlechtliche Eheschließungen erlaubt. Ähnlich wie in Deutschland gibt es auch in Frankreich die Möglichkeit für Homosexuelle, eine ,,Lebenspartnerschaft" mit einigen Ehe-Privilegien abzuschließen. (ho)

    Quelle: JUNGE FREIHEIT – Wochenzeitung für Debatte
     
  15. 16. Juni 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Wann wird die unterschiedliche Aufgabestellung an Männer und Frauen bei sportlichen Aufnahmetests, wie zum Beispiel an der Sporthochschule, geändert?
     
  16. 16. Juni 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Nach dem Antidiskriminierungsgrundsatz, dürfte sich derartiges nicht mehr all zu Lange halten.
    Folglich dürften derartige Aufgabenstellungen zukünftig hinterfragt werden, und da, von Seiten der Genderrige ja kein wesenhafter Unterschied zwischen Mann und Frau liegt, so muss auch Frau wie Mann die selben Bedingungen und Regeln haben. Egal ob bei Muskelübungen (Heben, usf.) als auch bei allen anderen Disziplinen.

    Bei Versicherungstarifen beispielsweise wird derzeit schon debattiert, die geschlechtsspezifischen Beitragssätze wegzulassen, da Sie eine Diskriminierung darstellen.

    GruSS _ViEcH_
     
  17. 16. Juni 2011
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Das ist doch irgendwie Schwachsinn (absolut kein Angriff an dich, auch wenn ich dich zitiert habe), denn Männer und Frauen unterscheiden sich doch in diesem Falle offensichtlich. Frauen haben z.B. weniger Muskeln, also warum sollte man dann die Bedingungen nicht danach anpassen? Müssen Behinderte dann auch die gleichen Vorgaben erfüllen? Irgendwie kommt mir das ziemlich sinnfrei vor. Eine Gleichartigkeit zu erzwingen bzw. vorzugeben, die so nicht vorhanden ist, kann doch nicht produktiv sein.

    Was mir gerade noch eingefallen ist: In "Die magische Welt des Kindes" wird die Entwicklung der Sensorik beschrieben. Ich denke, dass die Möglichkeiten der Wahrnehmung Einfluss auf die Psyche des Menschen haben und somit ergeben sich durch physische Unterschiede auch psychische. Das offensichtlichste Beispiel wäre in diesem Falle der Sex. Die Bedeutung von Sex ist für Mann und Frau unterschiedlich, denn es ist ein Unterschied ob man derjenige ist der "eindringt" (keine Zeit für schöne Formulierungen ^^) oder ob man derjenige (bzw. diejenige...) ist, der (/die) empfängt. Ein Eindringen zuzulassen hat eine andere Bedeutung als der Eindringling zu sein. Ich hoffe das war ansatzweise verständlich.
     
  18. 17. Juni 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Die Frauen als Arbeitskräfte zu nutzen ist nicht neu. Hitler hat das auch schon gemacht. Doch ist es aktuell und scheint naheliegend. Wie man an der sogenannten Fachkräftemangel-Diskussion sehen kann. Dort wird immer wieder davon gesprochen die Frauen, als (billige) Arbeitskräfte (auszu)nutzen.

    In dem Interview der entlassenen Gleichstellungsbeauftragten, sagt sie das Frauen länger leben würden als Männer und führt dies auf die Benachteiligung der Männer zurück. Wenn die Frauen jetzt arbeiten und immer noch den Großteil der Kindererziehung übernehmen (soviel machen Männer nicht), weil sie nicht outsourcen wollen, dann kommt das einer Doppelbelastung gleich, sieht man an Frankreich, da sind die meisten beruftstätigen Mütter unter Psychopharmaka.

    Darauß könnte man doch schließen, dass man nicht möchte das Frauen länger leben, weil das ein Kostenfaktor ist, was den Krankenkassen und auch dem Staat gelegen kämme. Gleichzeitig bekommt die Wirtschaft ihre angeforderten billigen Arbeitskräfte.

    Da wir im Kapitalismus leben liegt es nahe den Menschen auch als Kapital zu betrachten (Human Resource gefällt mir persönlich besser, das ist noch menschenverachtender) auch wenn das widersinnig ist.

    An der Quoten-Gendermaßnahme ist auch etwas widersinnig. Sagen sie doch sie wollen keine Diskriminierung der Frau in der Öffentlichkeit und der Berufswelt. Aber die Quote ist eine Doppeldiskriminierung, für die Frau, da ihr unterstellt wird sie könnte sich nicht durchsetzen und für den Mann der nicht genommen wird, obwohl er besser qualifiziert wäre, da es eine Quote gibt.
    Für die Frauen die sich durchsetzen können ist so eine Quote auch von Nachteil, da ihre Leistung abgewertet wird, per Gesetz.

    Die Parteien haben ja auch Quoten, hier ein Artikel über die Frauen-Quote der SPD. Im Kern gehts darum, dass sie die Quote zeitlich beschränkt haben bei der Einführung, da die Quote sonst verfassungswidrig wäre. Doch dann haben sie die zeitliche Beschränkung aufgehoben.
     
  19. 22. Juni 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    Du sprichts mir aus der Seele, aber immer bitte an die Gleichstellung denken!

    ps. Zwang und Gleichstellung, läuft seid 10 Jahren gut zusammen, ein vertrautes Paar!

    Äußerst kluger und weitgedachter Ansatz. Ich habe auch schon in diese Richtung tendiert und versucht ein derartiges Szenario auszudenken.
    Durchaus eine Möglichkeit, vorallem weil, wie ich bereits oft erwähnt habe, die Wirtschaft als Leitpferd ihre Vorteile "outsourced" und gleichzeitig der Staat, wohl durch fehlende Krankenkassenbeiträge, ebenfalls neben Regierungs- und Parteiengeld, seinen Vorteil zieht.

    Finde das deutsche etwas aggressiver und angsteinflößender, aber geschmackssache... die Bedeutung ist einem vernünftigen Menschen zum Glück nicht zu erklären!

    Die Quotenregelungen, haben von sich aus ersteinmal nichts mit dem GM zutuen und sind somit auch keine direkte GM-Maßnahme. Sie sollen in der als Doppelstrategie angewandten Verfahrensweise weiterlaufen, aber werden nicht von Gender-Mainstreaming kritisiert, was so wie du es schilderst definitiv eine Diskriminierung beider Geschlechter darstellt.

    Parteien haben bereits meißt eine Frauenquote. Selbst die konservative CSU hat sich zu einer solchen entschieden. Die zeitliche Begrenzung ergibt sich zudem aus den Gründen die du genannt hast.

    GruSS _ViEcH_

    Hey wieder neues für alle Gender-Interessierten.

    Lese zur Zeit die Bücher von Judith Butler, ua. Die Verwirrung der Geschlechter, und wollte mehr über die Person erfahren, die den prominentesten und zur Zeit federführenden Kopf in diesem Bereich darstellt.

    Die Doku ist auf Youtube, sehr genau und langatmig, aber ein gutes Portrait, einer sog. "Philosophin".

    Also wens interessiert hier die Links:
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    Neuigkeiten aus der Hirnforschung
    Spoiler
    HIRNFORSCHUNG
    WARUM FRAUEN ANDERS DENKEN ALS MÄNNER
    Montag, 03.04.1995, 00:00 · von Sharon Begley
    Neue Experimente zeigen: Es gibt geschlechtliche Unterschiede im Gehirn. Das Ende des männlichen Überlegenheitswahns ist in Sicht



    Ruben Gur, Neurologe an der University of Pennsylvania, verlangte Merkwürdiges von seinen Probanden: Sie sollten ihren Geist abschalten und versuchen, an nichts zu denken. Dann sandte er die Testpersonen für je 30 Minuten auf eine Ruhebank in einem abgedunkelten, ruhigen Raum. In ihren Adern kreiste radioaktiv markierte Glukose. Der Zucker ist ein wichtiger Energielieferant für Hirnzellen (Neuronen).

    Bei dem Versuch, durchgeführt im Januar ´95, untersuchte Gur die Hirnfunktion von 24 Frauen und 37 Männern. Nacheinander ruhten sie auf der Liege, den Kopf in der Röhre eines Positronen-Emissions-Tomographen (PET) gebettet. Der registrierte die von der Glukose ausgehende Strahlung. Ein angeschlossener Computer zeichnete aus diesen Daten das Aktivitätsmuster des im Leerlauf arbeitenden Hirns.

    Am Ende der langwierigen Prozedur stand fest: Selbst in den Ruhephasen des Denkorgans war bei den Männern ein Teil im Schläfenlappen aktiv, der zum limbischen System zählt (siehe Grafik Seite 163). Diese Hirnregion ist entwicklungsgeschichtlich sehr alt. Weil sie bereits bei den Reptilien vorkommt, sprechen Forscher vom Reptilienhirn. Es kontrolliert fundamentale Reaktionen wie Fressen, Fortpflanzung, Wutausbrüche und Kampf, aber auch Flucht.

    Bei den meisten Frauen hingegen leuchteten auf dem Bildschirm die Neuronen des Gyrus cinguli auf, ei-nem Bestandteil der evolutionär jungen Großhirnrinde. Dort sind viele der höheren, der Zivilisation förderlichen Gehirnfunktionen angesiedelt. Das Testergebnis scheint ein altes Klischee zu bestätigen: Männer sind stets aggressionsbereit und neigen deshalb eher zur Gewalt als Frauen.

    Derartige Stereotypen sind altbekannt: Mädchen spielen mit Puppen, Jungs bevorzugen Panzer oder Raumschiffe. Frauen halten in der Fremde Stadtpläne oft verkehrt, Männer aber finden jedes Ziel und fluchen - allesamt potentielle Formel-I-Weltmeister - über die ,,Frau am Steuer".

    Dafür, kontern die Damen, versagen die Herren der Schöpfung emotional: Gefühlsroh erkennen sie seelische Katastrophen wie Trauer oder Depression bestenfalls, wenn ihr Gegenüber in Tränen ausbricht. Frauen hingegen erfassen mit treffsicherer Intuition jede Seelenregung ihrer Gesprächspartner. Sie gelten auch als rhetorisch überlegen: Stolpert er nach nächtlichen Ausschweifungen ins Ehegemach, beschimpft ihn die Angetraute scharfzüngig. Dem Sünder hingegen fällt partout keine vernünftige Ausrede ein.

    Tatsächlich scheinen die Geschlechter in jedem Lebensbereich unterschiedlich zu handeln oder zu reagieren. Zwar sind viele Verallgemeinerungen längst als Vorurteile enttarnt - oft von Männern erfunden und nach wie vor kolportiert, um die These von der Überlegenheit des Mannes über die Frau zu festigen. Andererseits wissen die Neuro-Anatomen, daß sich männliche und weibliche Gehirne in ihrer Struktur durchaus unterscheiden. Den Beweis, daß anatomische Abweichungen auch Unterschiede im Denken von Männern und Frauen begründen, blieben die Forscher bisher jedoch schuldig.

    Das Problem: Ihnen standen nur Hirnpräparate zur Verfügung. Daran läßt sich allenfalls die Struktur bekannter oder vermuteter ,,Hirnzentren" ablesen, ebenso der Verlauf von Nervenbündeln, die solche Zentren verbinden. Häufig verlieren Patienten mit Hirnschäden bestimmte geistige Fähigkeiten. Daraus schließen die Forscher auf die Funktion des zerstörten Areals.

    Seit kurzem aber revolutionieren einige neue Technologien die Hirnforschung. Bildgebende Verfahren wie die Funktionelle Magnet-Kernspintomographie (FMRI), die Magnetoenzephalo-graphie oder die Positronen-Emissions-Tomographie gewähren Einblick in die elektrischen und Stoffwechselprozesse des lebenden Gehirns. Mit ihrer Hilfe können die Forscher das drei Pfund schwere, gelatinöse Organ sozusagen beim Denken belauschen. Prompt fanden sich in PET- und FMRI-Bildern geschlechtsspezifische Unterschiede. ,,Schon jetzt", sagt Richard Haier, Neurologe an der University of California, Irvine, ,,zeigen unsere Daten, daß die Gehirne von Männern und Frauen im allgemeinen verschieden arbeiten."

    Vor allem in ihrem Sprachvermögen unterscheiden sich die Geschlechter. Experimente des Forscherehepaars Sally und Bennett Shaywitz von der amerikanischen Yale-Universität, veröffentlicht im Februar diesen Jahres im renommierten Wissenschaftsmagazin ,,nature", zeigen den Unterschied. Die Probanden - je 19 Männer und Frauen - mußten unsinnige Wörter lesen und bestimmen, welche sich reimen. Der Test sollte helfen, den Sitz der Sprache im Gehirn zu orten (siehe Seite 164).

    Seit über 100 Jahren wissen die Neurologen, daß die linke Gehirnhälfte die Sprache kontrolliert. Tatsächlich leuchtete bei allen 19 Männern eine Region im Stirnlappen der linken Hirnhälfte (Hemisphäre) auf; dieser Hirn-bereich liegt hinter der linken Augenbraue. Doch bei elf der 19 Frauen erwies sich nicht nur dieses Areal als aktiv, sondern auch eines in der rechten Hemisphäre. Diese Hirnhälfte beherbergt die Gefühle, das Linkshirn hingegen den Verstand. ,,Vielleicht", schrieb das US-Nachrichtenmagazin ,,News-week", ,,sind Frauen sprachbegabter, weil sie sich beim Reden der Gefühle - rechte Hälfte - ebenso bedienen wie der links angesiedelten Vernunft."

    Untersuchungen des Neurochirurgen Detlef B. Linke von der Universität Bonn bestätigen diesen Befund. Linke beherrscht eine seltene Kunst: Er kann gezielt eine Gehirnhälfte narkotisieren.

    Patienten, für die eine Hirnoperation ansteht, wird ein Katheter in die Hirnarterie und weiter in deren Hauptast für die ausgewählte Hemisphäre geschoben. Per Katheter verabreicht, legt ein Betäubungsmittel das halbe Gehirn für fünf bis zehn Minuten lahm. ,,Können die Patienten dann noch sprechen", erklärt Linke, ,,wird die Sprache von der nicht narkotisierten Hälfte gesteuert." Auch seine Ergebnisse zeigen: Bei Frauen erstrecken sich die Sprachzentren häufig über beide Hemisphären. Wird ihr Linkshirn verletzt, regeneriert sich ihr Sprachvermögen daher besser als bei Männern.

    Das Yale-Team kam zu einem weiteren interessanten Ergebnis: Bei acht seiner Testfrauen funktionierte das Gehirn wie das der Männer. Die Neuropsychologin Melissa Hines von der University of California in Los Angeles überrascht dies nicht. ,,Bei allen Geschlechterstudien gilt, daß einige weib-liche Gehirne wie die von Männern aussehen", sagt sie. ,,Mädchen spielen auch häufiger mit Jungenspielzeug als umgekehrt. Männer sind viel eher auf nur eine Verhaltensweise festgelegt. Vielleicht gilt das auch für das Denken."

    Wohl die meisten männlichen Vorurteile vereinigt die ,,weibliche Logik" auf sich. Der kalifornische Neurologe Haier machte die Probe aufs Exempel. Er ließ je 22 männliche und weibliche Studenten Rechenaufgaben lösen. Dabei blickte er ihnen mittels PET in den gestreßten Geist. Jeweils die Hälfte der Probanden erwies sich als mathematisch begabt: Sie schafften in einem Standardtest im Mittel 700 Punkte, die Schwächeren jeweils 540 Punkte.

    Als Rechenkünstler waren beide Geschlechter scheinbar gleichrangig. Das PET aber enthüllte: In Wahrheit sind Frauen die besseren Zahlenakrobaten. Bei den männlichen Spitzenrechnern glühten die Schläfenlappen auf dem Bildschirm regelrecht vor Aktivität. Bei allen anderen Gruppen glommen diese Areale nur matt - auch bei den 700-Punkte-Frauen: Deren Gehirn erschien nicht mehr angestrengt als das aller mittelmäßigen Kandidaten. ,,Die Frauen, die besser abschnitten, nutzten ihr Gehirn effektiver", urteilt Haier.

    Männer, besagt ein weiteres Klischee, sind gefühlsarm und können die Seelenlage anderer Menschen nicht erkennen. Diese These stellte Ruben Gur - diesmal zusammen mit seiner Frau Raquel - auf den Prüfstand. Im Test der Gurs sollten die Probanden beurteilen, ob männliche und weibliche Gesichter Glück oder Traurigkeit verraten.

    Einen glücklichen Gesichtsausdruck erkannten beide Geschlechter nahezu unfehlbar. Anders bei Trauer: Frauen erkannten 90 Prozent der unglücklichen Gesichter. Bei den Männern war das Bild komplizierter. Zwar identifizierten sie männliche Trauerklöße ebenfalls zu 90 Prozent korrekt. Doch ein Frauenantlitz, das Trauer signalisiert, nahmen sie nur in 70 Prozent der Fälle richtig wahr (siehe Seite 164).

    Im Licht der Evolution besehen macht dieses Ergebnis Sinn: Ein Mann muß die Mimik von Rivalen richtig einschätzen können, sonst übersieht er womöglich Anzeichen einer drohenden Attacke. Deutet er jedoch den Gesichtsausdruck einer Frau falsch, trägt ihm das schlimmstenfalls eine Nacht auf dem Sofa ein. Eine weitere Beobachtung des Neurologen-Duos könnte den Gefühlsmangel der Männer erklären: Seine PET-Sondierungen zeigten, daß ein Frauenhirn weniger hart arbeiten muß, um die Stimmung anderer Menschen zu erfühlen.

    Auch der US-Psychiater Mark George vom National Institute of Mental Health begab sich auf Spurensuche im Gemüt. Er möchte die Ursachen der Depression erkunden. Die Probanden - ebenso viele Frauen wie Männer - mußten für ihn an erschütternde Ereignisse zurückdenken, etwa den Verlust eines Partners durch Scheidung oder Tod. Während sie in ihren Erinnerungen versanken, belauschte ein PET-Gerät ihr Gehirn. Bei beiden Geschlechtern leuchtete die Frontpartie des limbischen Systems hell auf. Doch bei Frauen war die aktive Region achtmal größer. Dieser Unterschied könnte erklären, warum sie doppelt so häufig unter Depressionen leiden wie Männer.

    Die Beispiele zeigen: Die neuen Technologien enthüllen geschlechtsspezi-fische Unterschiede im Denken und Fühlen in nie gekannter Qualität. Nun fürchten viele Forscher, ihre Arbeit liefere neue Munition für den endlosen Krieg der Geschlechter. Raquel Gur wurde mit dem Problem bereits konfrontiert: Bei einem Vortrag über Geschlechtsunterschiede im Gehirn bat eine Frauengruppe die Forscherin, ihre Arbeit nicht zu veröffentlichen. Die Sorge der Frauen: Würde bekannt, wie ungleich Mann und Frau tatsächlich sind, wären alle emanzipatorischen Errungenschaften bedroht.

    Schon finden sich in neueren Büchern viele der alten Vorurteile - oft wissenschaftlich verpackt - wieder. So ist in dem 1991 erschienen Buch ,,Brain Sex" zu lesen, männliche Gehirne ,,lassen sich nicht so leicht von überflüssigen Informationen ablenken", auch könne eine Frau ,,schlechter Gefühl von Vernunft trennen".

    Die meisten Hirnforscher weisen derlei Interpretationen ihrer Arbeit zurück. Der Grund: Obwohl sich die kognitiven Profile von Männern und Frauen unterscheiden, überlappen sie sich doch in weiten Bereichen. Männer- und Frauenhirne lösen bestimmte Aufgaben ähnlich, jedoch auf verschiedenen Wegen und in unterschiedlichen Regionen. ,,In großen Testgruppen sind die Mittelwerte je nach Geschlecht verschieden", erläutert Sandra Witelson, Psychiatrieprofessorin an der McMasters University in Ontario. ,,Doch dies sagt nichts über individuelle Fähigkeiten aus." Entscheidend sei, daß die Hirne beider Geschlechter anders arbeiten, nicht aber besser oder schlechter. So lasse sich nicht vorhersagen, ob ein Mann oder eine Frau zum Beispiel eine Firma besser führen kann.

    Unklar ist auch, was die anatomischen Unterschiede im Hirn bewirken. Sie treten vor allem im Hypothalamus - einer zentralen Schaltstelle des Hirns - sowie im Gehirnbalken zutage, dem Corpus callosum. Bereits 1985 entdeckte der niederländische Neurologe Dirk Swaab, daß zwei Nervengeflechte im Hypothalamus bei Männern anders strukturiert sind als bei Frauen:

    o Der ,,suprachiasmatische Kern" ist bei Frauen länger. Er kontrolliert die ,,innere Uhr" des Menschen, bei Frauen zudem die Ovulation.

    o Die ,,präoptische Region". Sie ist bei Männern doppelt so groß und enthält doppelt soviel Neuronen wie bei Frauen; die Forscher schreiben ihr eine Rolle im männlichen Sexualverhalten zu. Bis heute kennen sie die Funktion dieser Hirnareale beim jeweils anderen Geschlecht nicht. Ein ähnliches Problem haben sie mit dem Corpus callosum. Das Nervenbündel verbindet die linke Gehirnhälfte mit der rechten. Bei Frauen, so zeigte sich, ist es um bis zu 23 Prozent dicker als bei Männern.

    Das Ergebnis legt nahe, daß die Hemisphären im männlichen Gehirn klar getrennt sind, während sie bei Frauen lebhaft kommunizieren. Dies könnte die überlegene weibliche Sprachintelligenz erklären. Eine Schwierigkeit aber bleibt: Ein größerer Balken wirkt sich nur aus, wenn er mehr Nervenzellen aufweist - auch dicke Telefonkabel übertragen nur dann mehr Gespräche, wenn sie auch mehr Drähte enthalten. Doch noch wissen die Forscher nicht sicher, ob das weibliche Corpus callosum wirklich mehr Nervenbahnen enthält.

    Schließlich fand die kanadische Forscherin Witelson heraus, daß weibliche Gehirne rund elf Prozent mehr Neuronen besitzen, obwohl sie im Mittel kleiner sind als ihr männliches Pendant. Die zusätzlichen Zellen sind in zwei Schichten der Großhirnrinde gepfercht. Ihre Aufgabe ist, Sprache zu verstehen sowie Melodien und Stimmen zu erkennen. ,,Unbestritten gibt es morphologische Geschlechtsunterschiede im Gehirn", sagt der Hirnforscher Gustav Jirikowski von der Universität Jena. ,,Wir können ihnen jedoch noch keine Funktion zuordnen."

    Neurologen kennen nur eine Kraft, die das Neuronengewimmel des Gehirns formieren kann: Geschlechtshormone. Ihre Menge und Zusammensetzung bestimmt - neben dem Geschlecht - bereits im Mutterleib die Gehirnentwicklung des heranreifenden Menschen. Später beeinflussen Hormonveränderungen das Denken und Fühlen - lebenslang. Kanadische Forscher testeten 150 Frauen zu verschiedenen Zeiten ihres Zyklus. Das Ergebnis: Kurz vor dem Eisprung, also mit hohem Östrogenspiegel, schnitten sie in Sprachtests am besten ab. Dafür ließen ihre Fähigkeiten zur räumlichen Wahrnehmung nach. Überdies können Neuronen ihre Schaltstellen - die Synapsen - nach Bedarf auf- oder abbauen. ,,Denkbar ist", sagt die Neurologin Marie-Christine de Lacoste von der Yale Medical School, ,,daß ein steigender Östrogenspiegel die Neuverknüpfung von Nervennetzen fördert."

    Die Vielzahl der auf unser Denkorgan einwirkenden Faktoren macht es den Forschern schwer, die Bilder aus dem Gemüt richtig zu interpretieren. Hinzu kommen technische Probleme: Selbst schnelle PET-Geräte brauchen pro Bild etwa eine Minute. Sollen sich nicht mehrere Gedankeninhalte vermischen, muß sich ein Proband so lange auf eine bestimmte Sache konzentrieren.

    Daß dies fast unmöglich ist, erfuhr auch Lyn Mosley von der University of Pennsylvania. Sie stellte sich ihrem Kollegen Ruben Gur als Testperson zur Verfügung. Wie die anderen sollte sie an nichts denken. ,,Vermutlich dachte ich einen Teil der Zeit ,Wann ist das hier vorbei?´", gesteht sie. Vielleicht zeigen Gurs PET-Aufnahmen in Wirklichkeit also nur, daß Frauen fortwährend Sätze bilden und das limbische System der Männer aktiv ist, weil sie statt nichts Fußball im Kopf haben - oder Sex.
    Quelle:HIRNFORSCHUNG: WARUM FRAUEN ANDERS DENKEN ALS MÄNNER - Natur - FOCUS Online - Nachrichten
    GruSS _ViEcH_
     
  20. 1. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 1. Mai 2013
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Ich finde die folgende Meldung aus Schweden ist ein Pushen des Threads wert. Die Sanitärfeministinnen haben zugeschlagen. :lol:

     
  21. 1. Mai 2013
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Finds eher traurig das sowas überhaupt zur Debatte steht

    Männer und Frauen sind nunmal verschieden, von daher ist es sinnlos zu versuchen so eine Gleichheit zu erzwingen.
     
  22. 1. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 1. Mai 2013
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    @bushido

    You made my day :lol:

    Bis hierhin hab ich gelesen:
    Und bin fast vom Stuhl gefallen ^^ Das man über solche Dinge wirklich schon streitet und sich ernsthaft Gedanken macht, zeigt doch nur wie ethisch u. moralisch verkommen unsere Gesellschaft ist.

    Siehe hier :
    {bild-down: http://www.p-mate.at/pictures/use_deutsch.png}

    Willkommen bei Pmate.de

    {bild-down: http://m.blog.hu/ez/eztnevesd/image/MINI-troll-face%20m%C3%A1solata.png}
     
  23. 11. April 2014
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Ob Gender-Glaube oder Klima-Ideologe, eines haben sie wohl gemeinsam. Alles beide Konstrukte einer vor Dekadenz strotzenden EU-Diktatur.
     
  24. 11. April 2014
    AW: Gender Mainstreaming - Der Weg zur Gleichberechtigung oder reine Ideologie?

    Ich find' es ist 'ne Ausführungsfrage.
    Grundsätzlich ist reflektierte Sprache wichtig, weil Sprache wiederum den Umgang mit einander und unsere Gesellschaft formt; es ist allerdings wichtig, dass diese Sprache alltagstauglich ist, und nicht so aussieht, als wenn Texte von Code-Artefakten übersäät sind.
    Ich persönlich befürworte statt *Innen-Kram lieber neutrale Bezeichnungen und Gruppenbezeichnungen zu wählen; also "Person" statt irgendwas geschlechtsbehaftetes... oder Studierende statt Student*Innen...
     
  25. Video Script

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    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.