Abitur auf dem zweiten Bildungsweg

Dieses Thema im Forum "Schule, Studium, Ausbildung" wurde erstellt von Snack, 3. Januar 2013 .

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  1. 3. Januar 2013
    Hat irgendwer einmal ein Kolleg besucht und dadurch sein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt?
    Wenn ja wäre es sehr nett wenn diese Person vllt einmal ein paar Worte dazu sagen könnte.
    Wie alt sie bei beginn war, mit was für schwierigkeiten sie zu kämpfen hatte, welches Kolleg besucht wurde, ob es sich gelohnt hat im nachinein betrachtet, was danach studiert wurde und ob die Ausbildung durch das Kolleg dafür ausreichend war, sonstige eindrücke,...


    Ich spiele momentan mit dem Gedanken das Kolleg in München zu besuchen um danach Mathe zu Studieren. Ja ich weiß das Mathe sehr sehr schwer ist. Und es beenden nur ca 20% der Studenten ihr Mathematikstudium. Aber wenn ich die Kraft aufbringen kann es durchzuziehn stehen einem ebenso sehr sehr viele Türen offen damit.

    Abitur auf dem zweiten Bildungsweg (Abendgymnasium und Kolleg) - Studienwahl - Studis Online
    muenchenkolleg (Wünderschöne HP...)
     
  2. 3. Januar 2013
    AW: Abitur auf dem zweiten Bildungsweg

    Hey,

    ich weiß nicht ob ich dir da wirklich weiterhelfen kann. Habe keinen Gymnasiumabschluss nachgemacht, sondern "nur" die Fachhochschulreife, gemeinsam mit einer schulischen Ausbildung (Foto- und Medientechniker)

    Bildungsangebote – Kolping Bildungswerk

    Das ging über 2 Jahre und ich bin sehr zufrieden mit dieser Ausbildung&Abschluss.
    Studiere nun im 3. Semester auf der Merz-Akademie in Stuttgart. (Gestaltung, Kunst&Medien - Visuelle Kommunikation)
    Ich bin nun 22 Jahre alt und werde mit 24 meinen Bachelorabschluss machen. Mit 20 hatte ich meine Ausbildung und die Fachhochschulreife abgeschlossen.
    Also, ich würde dir auf jeden Fall empfehlen weiterzumachen, obwohl Mathe nicht mein Ding is. Trotzdem viel Erfolg.

    Grüße
    Schreibfeder
     
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  3. 6. Januar 2013
    AW: Abitur auf dem zweiten Bildungsweg

    Hi,

    ich habe nach meiner Ausbildung zum Fachinformatiker drei Jahre lang ein Berufskolleg in NRW besucht, um die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) nachzuholen und studiere nun im ersten Semester Wirtschaftsingenieurwesen Fachrichtung Maschinenbau an der RWTH Aachen.
    Ich habe mir Anfang der Jahrgangsstufe 11 sehr in den ***** getreten, weil ich es - wenn überhaupt - richtig und gut durchziehen wollte und dadurch, dass ich am Anfang so viel dafür gearbeitet hatte, wurde es mir nachher umso leichter gemacht bzw. war es umso leichter (in der 12 und 13). Letztlich habe ich einen Schnitt von 1,5 und kann rückblickend nur sagen, dass es sich definitiv gelohnt hat, ich es jedem empfehlen würde und, dass wenn man es macht, auch richtig machen sollte.
    Die einzige große Umstellung ist die, das man kein vernünftiges Einkommen mehr hat, weshalb ich eigentlich ständig innerhalb der drei Jahre im Dispo war (was langfristig jedoch kein Problem, nur ein notwendiges Übel ist). Was ich damals jedoch noch nicht wusste: Wenn man Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg macht, ist man berechtigt, elternunabhängiges BAföG zu beziehen, weshalb man also doch noch gut leben könnte. Ich wurde stattdessen von meinen Eltern finanziell gefördert und habe ohnehin noch bei ihnen gewohnt.

    Gruß
    reC
     
  4. 7. Januar 2013
    AW: Abitur auf dem zweiten Bildungsweg

    Hey Snack,
    ich bin seit 1 1/2 Jahren an so einem Kolleg, um mein Abitur dort nachzuholen. Weil ich nur einen durchschnittlichen Realschulabschluss habe und schon recht lange aus der Schule raus bin (habe 2 Ausbildungen gemacht), hatte ich wirklich Bammel, ob ich es überhaupt packen würde, ...aber diese Aufregung war völlig umsonst.

    Die Lehrer an diesen Kollegs wissen natürlich, dass die meisten Schüler schon lange aus der Schule raus sind und man wird dementsprechend locker an das "Lernen" wieder herangeführt. Die Schüler auf meiner Schule sind zwischen 20 und 30 Jahre alt.

    Es sind keinerlei Qualifikationen nötig. Man kann selbst mit einem Hauptschulabschluss sein Abi nachholen (vorher Eignungstest).

    Ich weiß nicht wie es in München ist, aber in Berlin ist es so, dass man für das volle Abitur 3 Jahre brauch. Das erste Jahr (11. Klasse) zählt garnicht. Nur die 12. und 13. Klasse geht in das Abitur ein. Nach der 12. Klasse kann man aber auch "abgehen" und erhält das Fachabitur - ganz ohne Prüfung.

    Während des Abi´s kannst du Schüler-Bafög beantragen. Der Höchstsatz ist etwa 600€. Wenn du über 25 Jahre alt bist (somit kein Kindergeld mehr bekommst und nicht mehr Familienversichert bist), bekommst du auch die 70€ Krankenversicherung erstattet. Das gute am Schüler-Bafög ist, dass du es im Anschluss nicht zurückzahlen musst. Die meisten Schüler gehen nebenbei auf 400€-Basis arbeiten.

    Also bisher finde ich die Schule richtig einfach. Ich kann es mir nur so erklären: Die Schulen brauchen halt die Schüler und viele Leuten brechen auch zwischendurch ab oder gehen mit dem Fachabitur nach der 12. ab. Teilweise sitze ich jetzt (in der 12. Klasse) nur mit maximal 10 anderen Schülern in einem Kurs. Mir kommt es so vor, als will man die Schüler unbedingt halten wollen und dementsprechend wird es sehr leicht gemacht. Keine Ahnung, ich habe jedenfalls nichts dagegen. ...und wie gesagt: ich bin in Berlin und selbst dort fehlen scheinbar die Schüler.


    Das Abi wird dir fast geschenkt, also mach es solange du noch die Chance dazu hast.

    Falls du noch Fragen hast, dann schreib mir einfach eine PN.

    Bye
     
  5. 8. Januar 2013
    AW: Abitur auf dem zweiten Bildungsweg

    Vielen dank für die ausführlichen Erfahrungsberichte! Das baut wirklich sehr auf. Ich werde diesen Schritt nun auf jeden fall gehen dieses Jahr.

    Das mit dem elterneinkommen unabhängiges BAföG ist wirklich ne super sache. Weiß jemand wie sich das dann verhält wenn man später als Student wieder BAföG beantragt? Geht das dann nicht mehr weil man schonmal BAföG vom Staat bekommen hat?
     
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  6. 9. Januar 2013
    AW: Abitur auf dem zweiten Bildungsweg

    Doch, das müsste gehen.
    Meinst du 2 mal das "Elterneinkommen unabhängiges BAföG"? Das habe ich noch gar nicht gekannt, ich habe damals kein "normales BAföG" bekommen.
     
  7. 9. Januar 2013
    AW: Abitur auf dem zweiten Bildungsweg

    Nein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man dann während des Studiums kein Elterneinkommen unabhängiges BAföG mehr bekommt. Die Frage war ob man dann das "normale" Studenten BAföG bekommt wenn man schonmal ein BAföG beantragt. Also wie weit der Staat einem da finanziell unterstützt oder ob der Hahn irgendwann dicht gemacht wird.
     
  8. 2. März 2013
    AW: Abitur auf dem zweiten Bildungsweg

    Hallo,

    ich habe das Abengymnasium besucht. Ich war 20 als ich nach der Lehre anfing und damit sehr jung. Unser Durchschnitt lag alterstechnisch bei 28 und in der Parallelklasse bei 32. Jüngste Abiturientin meiner Klasse war 22 und die älteste war 59 Jahre. Wir waren ca. 40 Schüler am BEginn und ca. 20 Schüler am Ende.

    Das erste Jahr war für mich die Schwierigkeit die Finanzierung. Ich hatte nur knapp 180 DM Arbeitslosengeld. Elternunabghängiges BaföG gab es erst ab der 12. Klasse, 2. Halbjahr. Da habe ich mich dann entschlossen tagsüber eine Banklehre zu machen, da es hilfreich in beruflichen Perspektiven war und ich mich so finanzieren konnte. Dann war da dann ein zeitliches Problem. Verkürzte Lehre (2Jahre) und Abi zugleich. Ich habe es aber machen wollen und konsequent durchgezogen. Fast jeder der Mitschüler hatte mal einen Durchhänger, aber wir haben uns alle gegenseitig unterstützt und motiviert. Die die nicht so stark intergriert waren, haben schneller aufgegeben. Alle die sich in Gruppen eingebracht haben, haben es geschafft. Bei mir war es Ende 12. Klase Anfagn 13., wo ich ans aufhören gedacht hatte. Die Lehrer wussten auch womit jeder so zu kämpfen hatte und hatten sehr viel Verständnis bzw. brachten selbst viel Engagement mit zur Problemlösung. Das war hervorragend. Z.B. habe ich nicht immer meine Hausaufgaben geschafft, weil ich ja tagüber noch die Lehre hatte. Sie hatten aber Nachsicht und ich durfte nachreichen. Ich habe dann mit 1.6 abgeschlossen und hätte fast alles studieren können. Der Rückhalt im Gymnasium und unter den SChülern war einfach ganz was anderes als auf einer normalen Schule. Jeder hatte genau gewusst wofür er es macht und das haben auch die Lehrer gemerkt und es war einfach ein ganz anderes individuelleres Unterrichten! Richtig persönlich und angenehm. Ich habe heute noch Kontakt zur Schule!

    Man kann 2x elternunabhängiges BaföG bekommen. Ich hätte auch beides bekommen, hätte ich mich nicht für die Banklehre entschieden. So habe ich nur während des STudiums Bafög erhalten.

    Gelohnt hat es ich in jedem Fall in zweierlei Hinsicht sogar. Ich habe dannach u.a. BWL studiert und einen hervorragenden Job nun. Und zum 2. hat es mich persönlich unheimlich reifen lassen. Ich habe dannach gewusst, wer ich bin, was ich bin, was ich kann und wo ich hin will. Zudem habe ich gemerkt, wer wirklich hinter einem steht und die ganze persönliche Entwicklung war einfach ein riesen Sprung und hat mich erst zu dem werden lassen, was ich nun bin.

    Ich kann es also jedem nur empfehlen der es wirklich machen möchte!!!

    Viel Erfolg!
     
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  9. 2. April 2016
    AW: Abitur auf dem zweiten Bildungsweg

    Zurzeit besuche ich ein Kolleg ( Tagsüber )
    Bin aber zu 25 % noch in der Firma, in der ich meine Ausbildung absolviert habe.
    Die Vorklasse ist in diesem Falle ein Finanzielles Disaster. Du hast kein Recht auf Elternunabhängiges Kindergeld!

    Mir wurde versichert, ich hätte einen Anspruch nach dem Vorkurs des Kollegs.

    Mein Problem:

    Durch meine Arbeit auf 25 % verdiene ich ~ 650 Euro
    Meine Wohnung ( Mitarbeiter Apartement ) Kostet Warm 400 €

    mir bleiben somit ca 250 - manchmal weniger als 200 Euro für den Monat.

    Die Menschen auf den Ämtern wollen / können mir nicht helfen. Sie haben mir empfohlen, mich von einem Facharzt untersuchen zu lassen, der mir bestätigt, dass ich nicht mehr als 25 % arbeiten kann. Ich war bei 4 Ärzten, keiner wollte mir eine Diagnose geben - verständlich -

    Die Reaktion von Amt war folgende:


    Sie sind Gesund und Jung können also somit ihren Beruf ohne weiteres ausführen ( ich arbeite in der Krankenpflege )
    Deshalb sieht man keinen Grund darin mich bei dieser Umschulung zu unterstützen.

    Ich arbeite seit dem April nun auf 50 % . Die Frage ist nur wie ich das nach dem Vorkurs noch gebacken kriege ?!?!?

    Die andere Problematik ist, wenn ich meine Arbeit niederlege, dann wird mir meine Mitarbeiter Wohnung gekündigt.


    Gibt es noch andere Wege die ich gehen kann ?

    Ich hab das Landratsamt ( Bafög ) schon durch.
    Das Sozialamt kann mich nicht unterstützen laut SGB II (angeblich )

    Damit sich der verdienst in der Arbeit lohnt, werde ich am Wochenende Arbeiten. D.H. ich habe die nächsten Jahre eine 7 Tage Woche. Versteht ihr mich !?!?!? gibt es andere Möglichkeiten da durchzukommen ?
     
  10. 8. Mai 2016
    AW: Abitur auf dem zweiten Bildungsweg

    Zwei Freundinnen von mir haben das gemacht.

    Person1 hat ihre Ausbildung abgebrochen und hat das Abi angefangen. Sie ist ne ziemlich faule Person und musste dann das Abi abbrechen weil sie Mutter geworden ist und sowieso nicht mehr hinterhergekommen ist. ~24 Jahre

    Person2 hat damals mit mir Abi angefangen, hat es abgebrochen und dann ne Ausbildung gemacht (Zahnmedizinische Fachangestellte). Nach der Ausbildung hat sie angefangen mit dem Abi und hat es auf 1 1/2 Jahre verkürzt, wodurch es etwas anstrengender war. Sie selber ist aber ziemlich fleißig und wollte das unbedingt und hat ihr Abi mit 2,1 gemacht und studiert etzt interkulturelle Wirtschaftspsychologie. Sie selber hat nur auf 400€ Basis bei ihrem alten Arbeitsgeber gearbeitet und hat dafür noch Bafög bekommen, weil es eben Elternunabhängig ist.
     
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