Aktien, Anleihen, Immobilien - Wann platzt die Blase?

Dieses Thema im Forum "Finanzen & Versicherung" wurde erstellt von bushido, 30. Mai 2013 .

  1. 21. Oktober 2015
    AW: Aktien, Anleihen, Immobilien - Wann platzt die Blase?

    Das Unternehmen Kredite Aufnehmen ist ja der eigentliche Sinn, auch Fusionen oder Aufkäufe sind Investitionen.

    Ist natürlich ein Teufelskreis wenn die Wirtschaft schwächelt und man dann deshalb Investitionen zurückstellt fließt natürlich auch nichts in Fremdaufträge und B2B.

    Die Eigenkapitalqoute für Unternehmenskredite ist vergleichbar mit Privatkrediten, ist im Rahmen und wie bei jeder Kreditform das Ausfallrisiko durchschnittlich. Der Gegenwert liegt in den Zukünftigen Gewinnen und der damit verbundenen Zinsrückzahlung.

    Viel Problematischer ist doch das Bankennetz, deren Eigenkapitalquoten teilweise so gering sind das diese ausschließlich mit Fremdkapital investieren. Wie Dominosteine ist eine von der anderen Abhängig.

    Das Bankensystem ist eben total ausgeartet... Man nimmt Fremdkapital und pumpt es in Spekulationen welche die Kurse antreiben, die daraus entstandenen fiktiven Preise/Werte, werden als Gegenwert genommen für Derivate um über Produkte anderen Banken ebenfalls ihr "virtuelles" Derivategeld aus zu leihen um dann wieder von vorne zu beginnen.

    Was passiert dabei eigentlich? Die Bank kann ja kein Geld drucken... das Hartgeld vermehrt sich also nicht. Die entstandenen Gewinne kommen also gar nicht aus Dividenden der Realwirtschaft oder deren Zinsen sondern sind überwiegend Bankensystem-Interne Papiere die wie eine Währung funktionieren und als fiktive Deckung genutzt werden, stattdessen wird das tatsächlich vorhandene Fremdkapital viel geringer Vermehrt. In der Bank verbleiben die sich anhäufenden "Interne-Papierwährung" (Man könnte sie jetzt eine Art Derivate und Optionen nennen) man zahlt sich also fette Boni aus und riskiert dabei gar nichts.

    Die Politik steht im Schatten und macht fast nichts, jeder Beschluss wird aufgeweicht durch die Bankenlobby... Finanztransaktionssteuer... und schon wollen die Engländer aus der EU weil die HSBC ihnen droht. Anders sieht es im Rest der Welt auch nicht aus. Keiner traut sich an die Banken weil die eigene Landesstabilität davon abhängt.

    Die Zentralbanken müssen dann hinterher wieder Korrigieren wenn es heißt ja die Zukunftsprognosen entsprechen nicht dem tatsächlichem Spekulationsinvestment der letzten 10 Jahre, bitte druckt mal Geld und kauft unsere Anleihen.

    Die Politik müsste dieses Glückspiel genauso kritisch behandeln wie andere Casinos eben auch. Und langsam wird es immer aufwendiger, weil es immer mehr Schattenbanken (Unternehmen ohne Bankenaufsicht) gibt, somit sind die Spielereien überhaupt nicht mehr greifbar über Bankengesetze. Das einzige was hilft ist die Finanzmärkte also die Märkte unter genaue Beobachtung zu stellen und Regeln zu schaffen gegen "sinnlose" Produkte.

    Bank holt sich Kredit bei Zentralbank, Bank investiert in Schattenbank hat keine Aufsicht und davon am besten 100 verschiedene, damit die Konkurrenz an den Märkten nichts merkt. Dann wird gepokert. Viele Schattenbanken können so auch ohne weiteres eine Kursmanipulation durchführen.
     
  2. 22. Januar 2016
    AW: Aktien, Anleihen, Immobilien - Wann platzt die Blase?

    Meiner Meinung nach ist schon geplatzt, doch keiner hat es bisher gemerkt
     
  3. 22. Januar 2016
    Zuletzt bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Aktien, Anleihen, Immobilien - Wann platzt die Blase?

    Das Platzen wurde mehr oder weniger durch die massive Geldschwemme verhindert und ist somit eher als starke Korrektur ausgefallen. Aber dennoch ist es ein ständiges Aufpumpen mit kleinem Loch im Ballon... deshalb kann immer wieder Luft entweichen, bis das Loch gestopft wird.

    Zumindest ist eine erste Korrektur schon mal passiert, besser langsam Luft raus als Platzen ^^ Wenn man den starken Rebound bei Öl anschaut, könnte man fasst vermuten die Talsole war erreicht. Trotzdem sollte man nicht zu euphorisch sein. Ich denke das wir noch einige Zeit warten müssen bis sich höhere Kurse nachhaltig rechtfertigen.

    Der Ölpreis ist die dritte Schraube mit der sich die Weltwirtschaft stabilisieren lässt. Die Vorbereitung auf so einen extrem niedrigen Ölpreis deutet also schon an das die bisherigen Maßnahmen alleine nicht ausreichen würden.

    oel_zins_inflation_politik_hebel.png

    Der Ölpreis wird wohl so lange niedrig bleiben müssen bis die Zinsen wieder ansteigen und die Inflationskurve bei steigenden Energiepreisen die 2-4% trifft ohne diese massiv zu übersteigen.
     
  4. 2. September 2016
    AW: Aktien, Anleihen, Immobilien - Wann platzt die Blase?

    Durch die lange Niedrigzinsphase in den USA haben sich die Märkte zwar stabilisiert aber zugleich auch eine starke Korrektur verhindert, die den realistischen Wirtschaftserwartungen entsprächen. Ein Bullenmarkt der an der Realwirtschaft vorbei zieht ist höchst gefährlich, denn schlagartige Gewinnmitnahmen also Verkäufe sind ansteckend und viel wahrscheinlicher als bei langfristigen Investitionen.

    Warum ist ein Einbruch so schlimm? Weil die Kurswerte wie Kredite wirken und kein Hartgeld sind. Ein Einbruch würde also dem Realmarkt und Unternehmen extrem viel Kapital schlagartig entziehen. Bisher gibt es im Westen keinen Mechanismus der das verhindert. (zB das der Staat eingreift und Einkauft)

    Deshalb ist die FED (Notenbank der USA) so hinterher endlich die Zinsen zu erhöhen um etwas Luft aus den Märkten zu nehmen. Die Ankündigung alleine reicht mittlerweile nicht mehr. Die aktuelle Welt-Wirtschaftslage lässt höhere Zinsen aber kaum zu. Die Notenbanken sind in einer Zwickmühle.

    Europa wird in 3-5 Jahren weiterer Niedrigzinsen ein ähnliches Problem auflaufen.


    Eine Möglichkeit die etwas unbeliebt ist, wäre die Zinsen früher anzuheben und Geld über eine direktere Verteilung in den Realmarkt zu geben. Das bedeutet die Zentralbanken sollten das Geld nicht mehr über Banken in die Märkte drücken sondern direkt in die Wirtschaft investieren, nicht nur in Aktienunternehmen sondern auch in den Mittelstand.

    Dadurch wird zum einen verhindert das die Niedrigzinsen die Sozial und Rentenkassen sowie Sparer schröpfen und zum anderen kommt genau da Geld an wo derzeit Investitionshämmungen sind. Der Mittelstand investiert kaum noch, denn die Aussichten sind nicht berauschend. Eine ganze "Kette" ist so ins rosten gekommen. Um diese wieder in Gang zu bringen ist es wichtig das Öl direkt dort aufzubringen und nicht in den überlaufenden Motor zu kippen.

    Die Industrie muss wieder laufen, der Handel und die Dienstleistungen sind nur die Sahnehaube...

    Und da schließt sich gleich die Immobilienblase an. Billige Kredite für Immobilien bei geringen Zinsen... meist nur auf 5 Jahre festgesetzt. Die Zinsen steigen irgend wann, um das oben genannte zu verhindern, wenn die Wirtschaft nicht rund läuft, kann es zu Kurzarbeit kommen etc - die Folge, die Raten können nicht mehr gezahlt werden.

    Die Eigenkapitalquote ist so gering, und die Rückzahlungen ziehen sich weit über 20 Jahre, dazu kommt das die Immobilienpreise extrem hoch sind.

    Eine solche Irritation, kann auch Banken ins wanken bringen, wenn diese auf massenhaft Immobilien sitzen deren Wert sich halbiert.

    Selbiges haben wir 2007 in den USA und Spanien erlebt und wirkt sich bis heute aus.


    Überschussreserven: Bankguthaben bei EZB steigen erstmals über eine Billion Euro 02.09.2016 | Nachricht | finanzen.net

    Kein positives Zeichen, denn das Geld ist offensichtlich von den Banken nicht in den Realmarkt weitergegeben worden.
     
  5. 13. Juni 2017
    Mit Trump hat sich einiges geändert, durch die zunehmende Isolation drohen der USA für die Zukunft einige wirtschaftliche Nachteile. Die derzeitigen Preise übertreffen die absehbaren Folgen, so dass eine Korrektur von bis zu 20% in den nächsten 1-2 Jahren möglich ist.
    Das zieht dann natürlich auch andere wirtschaftliche Handelspartner mit nach unten, allerdings haben gerade die geöffneten Wirtschaften Vorteile und Ausweichpuffer, womit hier ein deutlich geringeres Risiko besteht.

    Stark steigende Ölpreise, wären ein weiterer Risikofaktor welcher Verkäufe auslösen könnte. So wie Trump im Nahosten trampelt sieht es da nicht sonderlich gut aus. Ein Konflikt könnte zu Förderengpässen führen und damit die Zündschnur entflammen.
    Auch die stagnierende Zinswende parallel zur steigenden Öl-Nachfrage bei fehlenden Investitionen könnten kritische Spitzen verursachen.
     
  6. 14. Juni 2017
    Ich denk die Saudis werden der Trump-Administration nach den geplanten Waffendeals nicht den Ölhahn abdrehen. Katar vll. schon, wobei die natürlich auch ein Interesse daran haben Ihre Ware im Westen zu verkaufen.. jetzt wo sie im Nahosten isoliert werden, würd das Interesse doch größer den je sein, oder?

    Aber ich hab mich ehrlich gesagt auch nicht wirklich damit beschäftigt, das wäre nur der Gedankengang, der mir als erstes in den Sinn kommt ... kann aber auch sein, dass es der dümmste Beitrag ist, den ich jemals geschrieben habe
     
  7. 15. Juni 2017
    Katar hat zumindest ein Interesse das in Deutschland alles rund läuft, denn immerhin gehört ihnen ein Drittel der Deutschen Industriekonzerne im Automobil und Energiesektor. Von den Milliardendividenden kann sich ein so kleines Land schon noch was leisten.

    Katar ist ein Verbündeter von Iran und Russland. Ohne die Hilfe des russischen Geheimdienstes würde die WM 2022 nicht in Katar stattfinden. Ob die WM dort dann stattfindet ist auch noch nicht ganz sicher. Für die "Fußballmafia" ist natürlich ein großes Problem wenn Korruption nicht mehr verlässlich ist, immerhin sind die ganzen Fußball-Bunde ein Netzwerk von Investmentkonzernen deren Kapital gut und gerne in Steueroasen lagert oder ein Nebenverdienst als Werkzeug politischer Interessen.

    Für Europa und vor allem Deutschland wäre ein Konflikt ungünstig. Sowohl der Iran als auch Katar sind wirtschaftlich interessante Partner. Für die Trump regierte USA hingegen sind alle "Feinde" Israels auch feinde Trumps. Beide Kriechen sich gegenseitig in den Hintern, an einer friedlichen Lösung sind beide nicht interessiert.


    Zurück zum Thema ^^ (wobei es ja weitläufig damit zusammenhängt)
    Immer mehr Kritiker prophezeihen einen Crash... also sozusagen fast schon "self-fulfilling prophecy" - klar denn die Anzeichen dafür sind gegeben, allerdings vergisst man auch, das Staaten bzw Zentralbanken seit der Krise 2008 schneller und umfänglicher Handeln (dürfen) und jede Maßnahme in unlimitierter Höhe durchsetzen.
    Das ist auch der Grund warum der Crash der eigentlich schon ständig da sein sollte bisher nicht kommt. In China gab es mehrere anfängliche Crashs die aber sofort von der Regierung gestoppt wurden.

    Eigentlich ein sehr interessante Sache und eine sehr gute wenn man das System verändert. Die Zentralbanken kaufen beim Crash alle möglichen Aktien unlimitiert auf und sind damit relativ schnell sehr großer Eigentümer unzähliger Firmen in ganz Europa. Deren Gewinne dann auch genutzt werden könnten und zwar für soziale Leistungen bzw Umverteilung.

    Ein Crash könnte also die Chance sein um dem alten und starren Großkapital die Macht zu entziehen um ein Europa aufzubauen, dessen Standbein groß genug ist, für eine engere europäische Politik die einen solidarischen Zusammenhalt fördert. Bestenfalls hält dann auch die Vernunft mit einer technokratischen Spitze Einzug.
     
  8. 27. September 2017
    Eine recht gute Analyse der aktuellen Lage:

     
  9. 12. Januar 2018
    Die Inflationsrate bzw Geldmenge im Umlauf bewirkt wenig Konsumsteigerung, welche die Kurssteigerungen an den Märkten nicht mit ausreichend Rendite versorgen können. Alle halbwegs sicheren Anlagen sind so hochpreisig, dass die Rendite im Verhältnis zum Risiko des Kaufpreises so niedrig ist, dass rein der spekulativ weiter steigende Kurs die Rendite erzwingen muss. Rational gesehen ist also eine längere Seitwärtsbewegung ein hochkritischer Indikator um eine starke Verkaufswelle auszulösen. Allerdings wird diese Talfahrt nur extrem kurz sein, denn das virtuelle Umlaufkapital ist so gigantisch und die "sicheren" Anlagehäfen negativ verzinst, so dass die Kursrally sofort wieder starten würde. Allerdings wird sich das immer und immer wiederholen und die Intervalle werden immer kürzer.

    So ist der natürliche Werdegang des bisherigen Finanzsystems... ein Schneeballsystem.

    Der nächste Zinsschritt der FED wird wohl daher auf sich warten lassen, er könnte eine solche Wagrechtbewegung auslösen.
     
  10. 2. März 2018
    Zuletzt bearbeitet: 2. März 2018
    Was hochriskant ist, denn wenn die Rendite neuer Anleihen (zB bis ende des Jahres) auf ~4,5% Verzinsung steigt, fallen alle alten Anleihen stark im Wert, das belastet also unzählige Kassen (u.a Banken - was also in (Süd)Europa derzeit undenkbar wäre).

    Ein noch viel größeres Problem ist, dass die Aktienrendite in Summe durch die Wagerechtbewegung oder sogar Talfahrt weiter abnehmen würde, was also zum Verkauf führt, da die Anleihe ja mehr Rendite bringt. Das heißt die Kurse vieler Aktien fällt mindestens so lange, bis die Dividendenrendite bzw Aktienrendite mindestens etwas höher ist als die Anleihenrendite, da das Risiko sonst nicht lohnenswert ist. Das heißt konkret, das Aktien deren Rendite (Anfang nächsten Jahres, sofern FED Zinserhöhungen alle durchgeführt werden) die 4,5% nicht übersteigen würden gefährdet sind. Vor allem die, mit hohem KGV, wo der Dividendenanteil als Kurs unabhängige Werte extrem gering ist.

    Momentan sind etwa 2,5-3% Dividenden als Basis vorhanden nach den Korrekturen, fehlt also auf Jahressicht eine Kurssteigerung von ~2% was normal leicht möglich ist, zeigt also das die Korrekturen sich immer sehr stark an diese Berechnungen orientieren.

    Problem ist nur, wenn die 2% die fehlen immer wieder gekickt werden durch eine weitere Zinserhöhung, gefolgt von einer weiteren kleinen Aktien-Korrektur, das bedeutet das in Summe erst dann die Korrekturen vorbei sind, wenn die Dividendenrendite über ~ 4% liegt. Davon sind die Aktienkurse aber noch gute 10% nach unten entfernt.

    Meiner Einschätzung besteht also das Risiko einer bis zu 10% Korrektur innerhalb der FED Zinserhöhugnsphase.

    Ich vermute ja weiterhin das die FED ihre Zinsschritte verlangsamen könnte um das zu minimieren, allerdings geht das nur wenn die Inflation nicht nach oben ausreist und die Anleihen unter druck setzen. Anzeichen dafür sehen wohl auch die Finanzmärkte die dem Euro trotz beharrlicher Negativzinsen gegenüber der steigenden USD Zinsen weiter den Bullen geben.

    Um die US Inflation zu stabilisieren ist es nötig das der Ölpreis moderat bleibt. Das erreicht man am einfachsten durch eine Aufwertung des USD, also in dem man zumindest weiter Behauptet eine planmäßige Zinserhöhung durchzuführen. Allerdings hat ja auch die kontroverse US-Politik noch etwas mit zu pfuschen die ggf. andere Gedanken dazu hat.

    Die Senkung der Unternehmenssteuer ist ggf eine gute Idee allerdings zum falschen Zeitpunkt geschehen... der Ballon wurde dadurch noch weiter aufgeblasen und ein wichtiger Hebel verschossen. Diese Steuersenkung wäre nötig gewesen um ggf. Aktien-Korrekturen während der Zinswende auszugleichen.

    In Europa wird eine Unternehmenssteuersenkung also irgend wann folgen, spätestens wenn eine Zinswende eintreten soll um die Korrekturen zu puffern.

    Die Frage ist ohnehin wie die EZB überhaupt die Zinsen anheben kann während die FED jetzt schon die Aktienmärkte aussaugt... die EZB hat also gar keinen Spielraum, es dauert also mindestens so lange, bis die FED aufhört ihre Zinsen zu erhöhen. Daher wird die EZB wohl frühstens 2020 erwägen die Zinsen anzuheben.
     
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