Schweizer Nationalbank entfesselt den Franken

Dieses Thema im Forum "Finanzen & Versicherung" wurde erstellt von ChillingStream, 18. Januar 2015 .

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  1. 18. Januar 2015
    Urlaub in der Schweiz wurde über Nacht 20% teurer. Die SNB hat sich dazu entschieden den CHF nicht mehr künstlich billig zu halten, daher ist der Kurs für den Euro nun von 1,2CHF pro EUR nun auf ca. 1,0 CHF pro EUR gefallen.

    Wundert mich dass es hierüber noch kein Thema gibt. Wie geht ihr damit um, falls es euch betrifft?

    Ich persönlich habe in der Schweiz gewisse Dinge eingekauft die mich jetzt 20% mehr kosten und werde damit wohl aufhören müssen. Was haben übrigens die Illuminati damit zu tun?

    Quellen:

    Schweizerische Nationalbank (SNB) - Aktuelle Zinssätze und Devisenkurse

    Schweizer Franken: Winterurlaub in der Schweiz wird teurer - SPIEGEL ONLINE

    Aufwertung des Schweizer Franken: Das müssen Sie jetzt wissen - SPIEGEL ONLINE

    Schweizer Franken: Von der Leine gelassen | ZEIT ONLINE



    nebelspalter.ch - Erste Tourismusregionen wandern ins Ausland ab. Von Marco Ratschiller - Nebelspalter, Bildbeitrag, Tourismus, Finanzplatz, Wirtschaft, Inland
     
  2. 18. Januar 2015
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Schweizer Nationalbank entfesselt den Franken



    infobox text:

    Spoiler
    Wenn eine Land in Europa über Geld wie Heu verfügt dann ist das die Schweiz. Schweizer sind aber auch äusserst sparsam. Und sie können rechnen. Wenn die Schweizer Nationalbank, wie diesen Donnerstag geschehen, sich entschließt über 37 Milliarden Schweizer Franken in den Wind zu schießen, haben sich das die Finanzexperten dort sehr genau überlegt.

    Der aktuell entstandene Schaden, ist aber nichts gegen den Verlust den die Schweiz in naher Zukunft noch erleiden müsste, würde das Land weiter an seinem bis dato staatlich festgezurrten Wechselkurs gegenüber dem Euro festhalten. Seit 2011 bekam man für jeden Euro mindestens
    1,20 Schweizer Franken, obwohl die Europäische Währung seit ihrer Einführung immer weiter an Wert verliert. Um diesem Kursverfall zu bremsen, kaufte die Schweiz über die Jahre rund 250 Milliarden Euros an und wurde so zum grössten Gläubiger der Eurozone.

    Die Schweiz hat am Donnerstag aufgehört daran zu glauben, dass sich der Euro jemals wieder erholen wird. Konkret, die reiche Schweiz kann und will sich den Euro nicht mehr leisten! Als die Schweizer Banker begannen den „Euro- Zwangswechselkurs“ aufzugeben gingen die Börsen weltweit auf Talfahrt. Auch die Schweiz selbst vernichte binnen Stunden einen Börsenwert von rund 100 Milliarden Franken.

    KenFM sprach mit dem Wirtschaftsjournalisten René Zeyer in Zürich über das Signal, welches von der Anti-Euro Entscheidung der Schweizer Nationalbank ausgeht. Für Zeyer ist das Ende der Europäischen Währung nur noch eine Frage der Zeit. Wenn selbst die reiche Schweiz sich den Euro nicht mehr leisten kann, wie soll Griechenland, Portugal oder Spanien es können.

    Das Land, so Zeyer, dass am meisten unter dem Crash des Euros zu leiden haben wird, heißt Deutschland. Die Bundesrepublik haftet mit rund 30% für die Schulden des gesamten Euroraumes.
     
  3. 18. Januar 2015
    AW: Schweizer Nationalbank entfesselt den Franken

    Für die Textilindustrie, bzw. der Bandweberei wird es interessant da ein großer Maschinenbauer in der Schweiz Maschinen herstellt.
    Jetzt haben die deutschen Maschinenbauer wieder einen "Vorteil"
     
  4. 18. Januar 2015
    AW: Schweizer Nationalbank entfesselt den Franken

    Chinas Wirtschaft leidet unter dem günstigerem Euro, China exportiert 20% der Güterwerte nach Europa. Demnach steht es im China-Geschäft derzeit schlechter, die Zahlen werden kommende Woche veröffentlicht. Das könnte trotz der massiven Spekulanten Investitionen die den Ölpreis derzeit bei 50USD halten noch mal auf Talfahrt schicken. Die OPEC verkauft zudem weiterhin ihr Öl deutlich unter Handelspreisen teilweise für 41USD pro Barrel.

    Die Schweizer Zentralbank hat es aufgegeben Währungsreserven zu Kaufen, weil der Kursverfall sehr stark ist und die meisten Reserven aufgrund der Effizienz in Euro gehalten werden, das bedeutet für die Schweiz zwar wirtschaftlich Vorteile wenn der Kurs stabilisiert wird, aber im gleichen Zug verliert das Land auch Kapital durch die Kursverluste der Devisenreserven die sie ständig weiter anhäufen, deshalb könnte es rechnerisch so ein Nullspiel sein. Die Alternative noch mehr Goldreserven verkaufen ist auch nur bedingt möglich, weil die Schweiz schon seit Jahren die Goldreserven massiv abgebaut hat um die Aufwertung zu verhindern.

    Um zu verhindern das Euro-Anleger in CHF investieren und dieser weiter Aufwertet, werden die Konten negativ verzinst, also wer Geld in CHF Anlegt muss zahlen. Wenn das Langfristig nicht funktioniert, wird der CHF von der SZB wieder Abgewertet um einen Wirtschaftskollaps zu verhindern. Schon jetzt Kaufen Schweizer zunehmen im EU Ausland, der Binnenmarkt wird stark geschwächt und Exportgüter haben sich deutlich verteuert, ganz zu schweigen vom seit Jahren abflauenden Tourismus aufgrund der Preise. Mich würde nicht wundern wenn diese Entscheidung in kürze wieder rückgängig gemacht wird um einen Wirtschaftskollaps in der Schweiz zu verhindern.

    Mit dem Abwertungsstop werden auch keine weiteren Goldreserven abgebaut, was den Goldpreis kurzfristig befeuern könnte. Bleibt abzuwarten wie sich der Schweizer Markt in den nächsten Wochen stabilisieren kann oder ob ein weiterer Eingriff nötig ist.
     
  5. 23. Januar 2015
    AW: Schweizer Nationalbank entfesselt den Franken

    paar neue Infos:
    Nach Franken-Abkopplung: SNB gab Euro-Orientierung aus Kostengründen auf - Konjunktur - Politik - Handelsblatt
    Was im Vergleich zum schweizerischen BIP auf lange Sicht sehr gewaltig wäre!

    Darfst nicht vergessen, dass die SNB auf knapp 500mrd € sitzt, die jetzt wieder schon zurück investiert werden können in alle möglichen Maßnahmen.
    Ich denke, dass jetzt erstmal einige Wochen abgewartet wird, zudem keiner so wirklich beurteilen kann welche Wirkung die Anleihenkäufe der EU haben.
     
  6. 15. Juni 2015
    AW: Schweizer Nationalbank entfesselt den Franken

    Situation hat sich wie vermutet nicht stabilisiert, die Bestellungen sind um 10-15% eingebrochen ohne erkennbaren Trendwechsel.

    Auch der Tourismus leidet unter den gut 20% gestiegenen Preisen.

    Quelle: Situation ist ernst: Arbeitsmarkt-Schock: Das droht der Schweiz wenige Monate nach dem Franken-Hammer - Wirtschafts-News - FOCUS Online - Nachrichten

    Bleibt offen wann und ob die SZB (Schweizer Zentralbank) eingreift um die Überbewertung zu regulieren oder ob sie davon ausgeht das der Euro Langfristig wieder steigt und somit kein Eingriff nötig ist.
     
  7. 24. Juni 2016
    AW: Schweizer Nationalbank entfesselt den Franken

    "Die Schweizerische Nationalbank hat am Devisenmarkt eingegriffen, um die Situation zu stabilisieren und wird am Markt aktiv bleiben", teilte die Notenbank in einer Stellungnahme per E-Mail mit.
     
  8. 25. Juni 2016
    AW: Schweizer Nationalbank entfesselt den Franken

    Eurokurs: SNB interveniert nach Brexit am Devisenmarkt | cash

    Link zu einem etwas ausführlicherem Artikel.
     
  9. Video Script

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