Zahlen Roboter bald Steuern?

Dieses Thema im Forum "Tech News" wurde erstellt von in.spider, 26. Juni 2016 .

  1. 26. Juni 2016
    Das Europäische Parlament hat sich mit dieser Fragestellung bereits ebenso beschäftigt wie der Deutsche Bundestag: Wie sehen die Herausforderungen an eine Gesellschaft aus, die mit stark fortschreitender Automatisierung konfrontiert ist? Welche Vorsorge ist schon jetzt zu treffen? Das Europarlament schlug in seinem Bericht der Europäischen Kommission vor, von den Besitzern industrieller Roboter Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zu verlangen, sobald es zu großen Entlassungswellen kommt. Daraus sollen dann eventuell ein Grundeinkommen und ein Sozialprogramm als Absicherung gegen Arbeitslosigkeit finanziert werden. Doch deutet sich eine solche Massenarbeitslosigkeit aufgrund von Automatisierung tatsächlich schon an?

    Die deutsche Autoindustrie vermeldet immerhin einen in den letzten 6 Jahren um 17 % gewachsenen Roboterbestand, doch auch die Zahl der Beschäftigten ist gestiegen: 13 % mehr Menschen nahmen im selben Zeitraum in diesem wichtigen Wirtschaftszweig eine Arbeit auf.

    Trotz allen wird die Rationalisierung weiter gehen in allen Bereichen. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen werden auf dauer sinnlos und teuer sein. Ein Grundeinkommen oder Sozialhilfe muss finanziert werden, das könnte aus Steuern von Robotern eine gute Überbrückung sein. Langfristig ist es natürlich keine Lösung, denn Menschen die nur von Konsum und Nichtstun leben werden Gesellschaftlich keine Anerkennung finden und das sorgt für Probleme.



    Automatisierungsdividende: Bundestag diskutiert über Robotersteuer und Maschinenethik | heise online
     
  2. 27. Juni 2016
    AW: Zahlen Roboter bald Steuern?

    Wird unsere Politiker aber dummerweise nicht interessieren.
    Wenn es um soziale Gerechtigkeit ginge, könnte man schon heute bei den Reichen von ihrem überflüssigen Reichtum abschöpfen. Das sogar, ohne dass es ihnen weh tun würde.
    Deutschland könnte komplett schuldenfrei sein, wenn nur mal die erwirtschafteten (ergaunert wäre vielleicht passender) Zinsen der letzten 10 Jahre zurückgezahlt würden.

    Man wird sich aber an die Reichen nicht heranwagen. Man könnte ja "Freunde" verprellen, die einen auf diese schicken Lobby-Parties einladen und einem schicke Vorstandsposten nach dem Ausscheiden aus der Politik zuschanzen.,


    Gute Bildung nutzt nichts, wenn nicht genügend Arbeitsplätze vorhanden sind. Wir haben heute schon das Problem arbeitsloser Akademiker. Eine "Fortbildung" ist allenfalls eine Fortbildung im wahrsten Sinne des Wortes, weil man mit jedem Maßnahmeteilnehmer einen Arbeitslosen aus der Arbeitslosenstatistik fort hat. Wird ja heute schon so praktiziert, um die Arbeitslosenzahlen schönzurechnen.

    Wieso sollte es zu großen Entlassungswellen kommen? Facharbeiter sind längst outgesourced worden und durch Leiharbeiter ersetzt worden. Die kann ein Automobilhersteller nicht entlassen. Davon abgesehen ist groß ein Begriff mit einem relativ großen Spielraum.
    Dazu hätte ich gerne eine verlässliche Quelle - insbesondere mit einem Nachweis über die Zusammensetzung dieser Gruppierung.
     
  3. 27. Juni 2016
    AW: Zahlen Roboter bald Steuern?

    Wenn es so einfach wäre. Momentan wo Deutschland Geld für Schulden bekommt dürfte das eher wenig interessant sein, zudem wollen die Gläubiger das nicht, die Leben von den Zinseszinsen sehr gut. (Immerhin basiert ein teil der Renten auf diesen)

    Das Konstrukt um Staatsverschuldungen ist ziemlich Komplex. Denn diese sind auch verwahrte Garantien. Der Staat kann also nicht einfach beliebig Schulden abbauen. Viele dieser sind als Garantien hinterlegt für Renten oder Versicherer, die bei Banken teuer gehandelt werden. Deshalb kauft die EZB jetzt solche auf um die Zinslast für neue Anleihen deutlich zu senken, was zur folge hat, das neue Renten nicht mehr vom Zins gesichert werden können und der Staat und Lobby sich daher ein anderes Konstrukt über externe Versicherer überlegt haben. Diesen werden über einen Trick Beteiligungen an Staatsprojekten zu hohen Zinsen angeboten deren Risiko für die Berechnung höher liegt als das tatsächliche Risiko welches gleich Null entspricht. So nimmt der Staat bei Versichereren Milliardenschulden auf obwohl er gratis Geld von der EZB bekommen würde nur um die Rentenansprüche der Zukunft von sich weg zu schieben. (Logisch weil das zur Staatspleite führen würde) Wenn sich nichts ändert, ist Deutschland bis 2060 mit 220% BIP pleite. Arbeitsplätze und Volkswirtschaftswachstum durch Zuwanderung ist daher auch eine Chance wenn sie richtig genutzt wird.

    Arbeitsplätze sind nicht an Nationen gebunden und das wissen auch die Politiker. Man besticht also letztendlich die Verantwortlichen mit entsprechenden Steueranreizen das sie hier im Land bleiben. Denn eines ist klar, ohne die Arbeitsplätze sitzt hier ganz schnell ein Rechtspopulist oben. Deshalb laufen zahlreiche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen mit staatlicher Subvention.

    Das Vermögen der Reichen liegt ja nicht nutzlos herum. Die legen das wieder in Unternehmensanteile oder auch Staatsanleihen an und stellen so viel Kapital für die Entwicklung, welches sonst von den Banken kommt. Das stabilisiert auch wieder Arbeitsplätze oder schafft sogar neue.

    Von diesen Investitionen hängen also auch viele Arbeitsplätze ab und das wird deutlich wenn den Unternehmen Kapital abfließt ( zb an den Märkten).

    Wenn der Staat als wo mitverdienen muss, dann nicht bei Gehältern sondern bei Finanztransaktionen, da liegt das Geld der Superreichen 1% die 80% besitzen. Dummerweise verstecken die sich dann in London und Shanghai um dem zu entgehen. Würde also nur dem Standort Europa schaden.

    Bleibt also nur zu hoffen, das man Druck auf solche Staaten ausüben kann für eine Kooperation. Das geht in der Regel über die wirtschaftlichen Verflechtungen und Handelsverträge. Deshalb sind diese ebenso wie die EU Verträge wichtig, aber vielen Kapitalhaien ein Dron im Auge. Siehe Brexit Befürworter... da haben einige richtig dick dran verdient auf kosten der Dummen die auch noch dafür gestimmt haben, die sind doppelt verarscht.

    Warum sollte ein Roboter in Deutschland arbeiten wenn er in Fernost keine Steuern zahlt. Der Transport ist günstiger als die Betriebskosten und Auflagen in Europa. Genau das wird also passieren.

    Diesen imaginären Grenzzaun gibt es nicht. Die Produktion verlagert sich seit Jahren schon, neue Arbeitsplätze in Deutschland sind nur noch im Dienstleistungssektor zu finden.

    Diese schöne Vorstellung von einfachem Kapitalausgleich ist also ohne gemeinsame Weltpolitik die solche legalen "Lücken" stopft wenig fruchtbar, zumindest auf diesem Weg.

    Den anderen Weg erleben wir aktuell. Das eingreifen über die Währungen ist weitreichend und trifft jedes Kapital. Vor allem die Mittelschicht und Sparer leiden darunter. Die Lösung ist nicht optimal, weil die Verkettungen von zu verschiedenen Wirtschaftsleistungen nicht über die Einheitswährung geregelt werden kann.

    Roboter sind nichts anderes als Traktoren. Sie ersetzen Arbeitskräfte langfristig. Also muss jeder sehen das er sich möglichst gut bildet damit er nicht ersetzbar wird. Und das wird immer aufwendiger und schwieriger. Ka ob der Mensch im Durchschnitt das zukünftig (50-100 Jahre?) noch leisten kann oder ob er an seine Grenzen kommt und eine Evolution nötig ist.
     
  4. 30. Juni 2016
    AW: Zahlen Roboter bald Steuern?

    -- fixed ---

    Mehr muss man wohl nicht dazu schreiben.
     
  5. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.