Deutsche Bundesanleihen zu Nullzinsen hoch im Kurs

Dieses Thema im Forum "Finanzen & Versicherung" wurde erstellt von raid-rush, 13. Juli 2016 .

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  1. 13. Juli 2016
    Zuletzt bearbeitet: 15. April 2017
    Wer kauft Nullzins Anleihen und warum?

    Nullzins und Negativrendite | Anleihen | Anlageformen | Börse Aktuell | boerse.ARD.de

    Die Nachfrage nach diesem, auf den ersten Blick schlechten Deal, ist so groß das sie 1,2 Fach überzeichnet wurde. Das bedeutet es gibt mehr Investoren bzw Anleger als Papiere. Diese nehmen einen Negativverzinsung (bis zu 10 Jahr oder länger) hin um scheinbar ihr Vermögen zu sichern. Nur sichern?

    Jetzt werden sich viele Fragen warum ist das so. Hier eine mögliche Antwort:

    Deutschland hat Weltweit eine der besten Bonitäten aufgrund der starken Wirtschaft. Eine Anleihe ist ähnlich wie eine Aktien ein "Anteil" ein Zahlungsversprechen des Schuldners. Diese können an Börsen auch gehandelt werden und im Wert steigen. Eine Anleihe ist nicht zwingend an eine Währung gebunden.

    Anleger die vermuten das die Zinsen langfristig niedrig bleiben oder sogar weiter sinken und absolut kein Risiko an Kursschwankungen eingehen möchten, könnten hier ihr Kapital sichern. Diese Anlage ist damit sicherer als jede Aktie, Bank, Gold oder Währung.

    Die Nachfrage ist entsprechend groß und das treibt damit auch die Preise. Bundesanleihen die 2014 zu 1,2% Zinsen ausgegeben wurden haben einen Kursgewinn von 150% in zwei Jahren erlebt. Also satte Rendite bei mini Risiko.

    Hinzu kommt, dass die EZB mittlerweile ein Problem hat, ausreichend Anleihen zu kaufen. Das QE beläuft sich auf 80 Milliarden pro Monat eigentlich nur für Anleihen mit super Bonität. Es gibt allerdings scheinbar nicht ausreichend Anleihen am Markt. Die EZB selbst darf keine Staaten finanzieren, sprich nicht direkt Anleihen kaufen, sie darf aber Papiere am Markt erwerben.

    Es entsteht also eine künstliche Nachfrage nach diesen Papieren und das treibt die Preise am freiem Markt.

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    BUNDANL.V. 08/40

    Wer also solche scheinbar schlechten Papiere ergattern konnte, muss nur lange genug warten und kann dann dank EZB Nachfrage mit Gewinn verkaufen.

    Aber Achtung, am Ende der Laufzeit wird die Anleihe ausgezahlt aber nicht zum aktuellen Kurswert sondern zum Kaufwert+Zins!

    Wer also hochspekulierten Anleihen kauft und diese nicht rechtzeitig vor dem Laufzeitende verkauft macht also Verluste.

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    BUNDANL.V.86 ende 2016 - typisch flacherer Verlauf zum Ende der Laufzeit.
    (dank kontinuierlichem EZB Ankauf wohl noch flacher)


    Vermutlich wird die Zentralbank bald auch Aktien und andere Papiere mit super Bonität vom Markt aufkaufen (Sofern das kein Gerücht/Bluff ist um die Anleiheninhaber zum Verkauf zu bewegen). Ein günstiger Zeitpunkt ist natürlich immer dann wenn die Kurse gerade purzeln, was zusätzlich wie eine Stabilisierung wirken würde.

    Die Renten werden in Zukunft wohl immer mehr Aktienbasiert sein und durch die EZB Käufe in der Entwicklung abgesichert. Trotz diesem Trend, der Eurokurs bleibt stabil weil ein weltweites Wett-Drucken zum Währungskrieg führt den man geschickt für den Aufbau eines neuen Sozialsystems nutzen könnte.

    Da die Zentralbank aber nur kauft und nicht verkauft, ist logisch das sie eigentlich nur Anleihen mit begrenzter Laufzeit kaufen kann. Eigentlich.

    Je höher der Verlust der EZB durch den Kauf von hochspekulierten Anleihen (am Ende der Laufzeit) desto größer der Effekt auf die tatsächlich bzw effektiv "gedruckte" Geldmenge.

    Soweit meine Ideen dazu.
     
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