AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Gutschy, 19. September 2016 .

  1. 19. September 2016
    Hallo Leute,

    erstmal vorneweg, AfD ist Schrott, eine Mischung von NPD und FDP. Ich finde die AfD wirklich so mies das ich sogar lieber die NPD wählen würde wenn ich den müßte und die letzten Jahre war ich eigentlich immer für die Linke.

    Aber ich möchte mal für die AfD Wähler eine Lanze brechen, die haben zwar keine Ahnung was sie wählen aber dann doch, so glaube ich, eine sehr konkrete Wunschvorstellung. In den letzte 12 Jahren habe ich eigentlich immer in der nähe des Mindestslohn gearbeitet und dabei auch noch so gut wie immer über Zeitarbeit. Und in diesem Milieu vermute ich mal die allermeisten AfD Wähler. Und diese Jobs sinde meistens Knochenarbeit und der Ausländer-Anteil beträgt immer so 50% oft auch leicht mehr.

    Und da bist du nun prekär Beschäftigt, mußt für die paar Kröten auch noch richtig reinhauen uns kannst damit rechnen sobald nicht viel mehr zu verdienen (ok, jetzt vielleicht doch, aber erstmal abwarten).

    Aber kann man Leute nicht verstehen die aufgrund von großer Armut und dem täglichem Umgang mit vielen Ausländern, in den Flüchtlingen große Jobkonkurrenten sehen. Es geht nicht darum etwas persönlich gegen einen Ausländer zu haben, alles immer gute Kollegen. Aber wenn noch das Alter dazu kommt dann ist man wirklich versucht zu wünschen es gäbe einen stärkeren Arbeitskräftemangel und damit bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen. Und in diesem Milieu kommen die Flüchtlinge dann an. Und ich habe hier die Vermutung das die meisten von euch mit vielleicht mit einem, zwei oder drei Ausländern ständig zusammen arbeiten. Viele von hier direkt mit vielleicht gar keinem. In meiner jetzigen Schicht die 16 Mann stark ist arbeiten 2 Türken und ein Pole, man kommt gut mit denen aus und die Kohle ist auch ganz ordentlich. Die Frage ob Ausländer oder nicht, stellt sich so gar nicht.

    Aber ich kenne es wie gesagt auch anderes, und ich finde dieser Zusammenhang ist ein Hauptgrund für den Erfolg der AfD aber das Problem wird maximal in einem Halbsatz von den Medien aufgegriffen (die Wut der Abgehängten) statt richtig in den Diskurs eingebracht zu werden, würde wohl einfach zu peinlich für den Mainstream werden weil dann mal wieder über Fakten gesproch werden müßte.

    So, wollte ich mal gesagt haben.

    Gruss,

    gutschy
     
  2. 19. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Was sind denn die Gründe, dass du lieber die NPD, die im Parteikonsens rassistisch und xenophob ist, als die AfD wählen würdest? In der AfD finden sich in der Tat Personen wie Höcke, Poggenburg, Gideon, usf. und die Rhetorik ist mitunter auf einer Linie mit der der NPD, aber die AfD steht meines Erachtens nach zwischen der CSU und der NPD und somit nicht am rechten Rand des Parteienspektrums. Wie bist du also zu der Einschätzung gekommen, dass die NPD wählbarer ist als die AfD?

    Hier ist ein ganz guter Überblick bezüglich der Wählerschaft der AfD. Insgesamt lässt sich sagen, dass die AfD ein recht breites Spektrum anspricht. In der Tat sind viele "vor allem weniger gebildeten Männern mittleren Alters" (siehe SZ-Artikel), aber man macht es sich zu einfach, wenn man die AfD auf den "dummen Arbeiter, der nur bis zum gefüllten Kühlschrank denkt" reduziert. Auch Überbleibsel der Gründer der AfD finden sich noch in der Partei und in den führenden Kreisen sitzen oftmals Akademiker wie Höcke.

    Was die Wählerschaft grundlegend ausmacht, ist die enorme Unzufriedenheit mit der Politik der letzten Jahre. Dafür sind die Regierungsparteien als Verantwortliche ausgemacht worden - oftmals auf die Person Merkel reduziert - und die Konsequenz, die daraus gezogen wurde, ist das Kreuz für die AfD auf dem Wahlzettel. Einerseits hat es die AfD geschafft Nichtwähler zu mobilisieren, andererseits geben aber die weiteren Parteien Prozentpunkte ab und selbst am anderen Ende des Spektrums gelingt es, Stimmen abzugreifen. Daher ist dein gedanklicher Sprung von der Linken weg gar nicht mal so aus der Luft gegriffen.

    Große Armut findet sich zunächst einmal nicht in Deutschland. Es gibt in der Tat Menschen, die jeden Cent mehrfach umdrehen müssen und eher Richtung Existenzminimum driften als davon weg - aber in diesem Zusammenhang von (großer) Armut zu sprechen ist schlichtweg falsch.

    Natürlich ist die Reaktion auf den Bevölkerungszuwachs durch meist gering qualifizierte Menschen verständlich. Da sorgt man sich zunächst um das eigene täglich Brot, als dass man sich gedanklich mit dem großen Bild beschäftigt beziehungsweise sich in die Lage der zu uns kommenden Menschen versetzt. Daraus zehrt sich dann die Angst, dass man langfristig aus dem Job gekegelt wird. Dies wird dann zusätzlich befeuert, wenn verbreitet wird, dass die Asylbewerber womöglich für weniger Geld die gleiche Arbeit erledigen würden. Durch die massive Zahl an Asylsuchenden ist die AfD aus einem Zahlentief wieder hervorgeklettert. Wer Ansgt um den eigenen Arbeitsplatz hat ist vermutlich auch anfälliger, kulturelle Unterschiede, etc. expliziter wahrzunehmen und ebenfalls als Gründe anzuführen, warum man sich gegen den Zuzug stellen sollte.

    Die Gründe für den Erfolg der AfD wurden ausführlich behandelt in den Medien. Was teils fehlte, waren die Konsequenzen, die daraus gezogen werden könnten oder sollten. Viel schwerwiegender ist das mangelhafte Verhalten der anderen Parteien. So hat man sich zunächst nicht mit der AfD auseinandergesetzt beziehungsweise sie bloß diffamiert. Dass die Themen, die offensichtlich nicht wenige Menschen dazu bewegen, eine Partei wie die AfD zu wählen, teils definitiv zu diskutieren sind, hat man entweder ignoriert oder nicht erkannt. Hier kann man bloß der CSU zugute halten, dass sie immerhin versucht hat, mitunter Diskurse anzustoßen. Über die Art und Weise kann man streiten und ob das ein oder andere Mal nicht bloßer Wählerfang die Absicht war sollte man auch nicht in Abrede stellen. Aber die fortwährende kontraproduktive Herangehensweise an die AfD und ihre Themen hat letztendlich die Situation nur noch verschlimmert.

    Auf der ersten Seite des Politikteils der ZEIT dieser Woche wurden von den Korrespondenten im Dresdner Büro der ZEIT folgende Thesen zur Frage "Wie mit der AfD umgehen" formuliert:
    1. Nicht immer dazusagen, wie schlimm die AfD ist.
    2. Die AfD nicht mit Rechtsextremen und Neonazis gleichsetzen.
    3. Nicht auf jede Provokation einsteigen.
    4. Raus aus der Spirale der Beleidigungen.
    5. Mit Fakten und guten Argumenten gegen Verschwörungstheorien.
    6. Transparent machen, wie Journalisten arbeiten.
    7. Eigene Irrtümer eingestehen, valide Argumente anerkennen.
    8. Gewöhnliche Menschen zu Wort kommen lassen.
    9. Die AfD weder vergrößern noch ausgrenzen.

    Zu jeder These wurde ein erläuternder Absatz geschrieben. Leider ist das Ganze online nicht verfügbar. Falls Interesse besteht, kann ich die Ausführungen zu einzelnen Punkten gerne transkribieren.
     
  3. 19. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Wenn's dir nicht zu viel Arbeit macht... mich würds interessieren
     
  4. 19. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Kein Problem, ich habe schon längere Artikel abgetippt. :-D
     
  5. 20. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Hi Nihilokrat,

    erstmal Respekt für dein getippe.
    Parteiprogramm der AfD:
    Stärkung der Bankengeheimnisses. Geht nicht, wird zu sehr Missbraucht.
    Privatisierung des Arbeitslosenversicherung. Hört sich zwar immerhin interessant an, aber lieber ohne mich.
    Abschaffung der Erbschaftssteuer, No.
    Senkung Spitzensteuersatz, No.
    Genereller Rückzug des Staates.
    Und dieses FDP Programm wird dann einfach in Ausländerfeindlichkeit gepackt sowie in völkisches Gehabe was die gute alte Zeil hochhält und somit Hoffnung der jenigen nährt die einen Job mit anständiger Bezahlung wirklich nötig haben. Um jetzt noch einen Fakt von Hitler einzugliedern, der hat von 33' an dem Volk wirklich Brot und Arbeit gegeben. Die AfD allerdings will das Volk noch weiter Knechten, die AfD ist einfach wieder so eine verkorkste Elitenscheiß Idee die einen neuen Trick probiert. Und mit dieser Lüge schaft sie es den kleinen Mann zu mobilisieren. Leute, die AfD ist nur weiterer Tiefpunkt in der Geselschaftlichen Entwicklung. Ein ganz tiefer Punkt.
    Na ja, ist ja was ich sage. Eliten versuchen mit Hilfe des kleinen Mannes die eigenen Wünsche weiter zu gestalten, also der ganz krasse Scheiß. Ich frage mich ernsthaft wie so ein Gehirn funktioniert, im welchem Verhältnis die eigene Person bzw. die eigene Gruppe zur Gesellschaft gesehen wird. Vielleicht zu viel Drogen. Ernsthaft, ich hab mal vor 10 Jahren in einer Radio Doku über London als Finanzplatz gehört, das in dieser Gruppe der Bänker, die Deutschen die härtesten Drogen Partys schmeißen.:lol: Aber klar, die AfD mobilisiert viele Protestwähler, genau wie die Piraten damals, nur die Piraten waren wohl wirklich gegen die herschenden Verhältnisse, darum wurden die auch medial übelst demontiert.
    Tja, da bist du wohl einem Märchen aufgesessen. Aber gut, solche grundlegenden Sachen klarzustellen, damit bin ich bei dem Thema klar überfordert. Aber überlege dir, ich würde gerne eine Familie gründen, ich mag Kinder und eine idealistische oder naive hübsche Frau zu finden die das mit mir riskieren würde, das würde ich schaffen. Aber meine Kinder in Armut aufwachsen lassen, ne, will ich nicht.
    Völlig kar, die Eliten haben versagt und das Volk soll es ausbaden. Und jedem Flüchtling meinen tiefen Respekt wenn er es bis hierhin geschaft hat. Ich würde es an seiner Stelle auch so wollen und natürlich versuchen.
    Diese Kultur Geschichte halte ich für einen Mythos um der Existens Angst des kleinen Arbeiters die Moral absprechen zu können. Vor zwanzig Jahren hatte mich ein Freund und türkischer Punk gebeten mich auf einen Geburtstag einer Skinhead Braut zu begleiten, sie hatte ihn eingeladen. Ich fand den Gedanken interessant und hatte eine nette Party einem abbruch Haus mit viel Karlsquell, drei Skins und deren Freundinnen. Natürlich inklusiver lallender freundschafts Bekundungen:"Alter, du bist mein absoluter Lieblingstürke!!!" Auf der Arbeit konnte ich auch noch vor drei Jahren mit einem Skinhead zusammenarbeiten. Der sagte auch, er hat nichts gegen Türken und im zweiten Jahrzehnt dieses Jahrtausends ist wirklich jeder schon so aufgeklärt das er weiß das Kultur einfach eine Tatsache ist und nichts mit schlechtem Willen oder ähnlichem zu tun hat.
    Ich verfolge das Fernsehen schon lange nicht mehr, die Printmedien so ein wenig. Und zumindest dort fand die Diskussion nicht so statt, das ich es ernst nehmen könnte, aber klar, bin da wirklich nicht genau im Bilde.
    Absicht der Medien oder nicht, das ist hier die Frage. Aber natürlich gebe ich dir hier recht.

    Den Zeit Artikel fand ich allerdings wirklich über. Sogar richtig schlecht. Inhaltlich sind das 5 Zeilen Text und dieser Ausführung übelste Verharmlosung. Sowas wie ein trojanisches Pferd. Hab ich Paranoia, aber 100 Prozent.:]

    Und noch eine Frage am Schluss: Mit wievielen Ausländischen Arbeitskollegen arbeitest du zusammen. Die Kantinen Bedienung zählt nicht. Nur mal so.
     
  6. 20. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Für dich ist also die AfD ein "Wolf im Schafspelz", eine rassistische, rechtsextreme Partei, die ihr Wesen mit Hilfe einer vorgeblichen Konzentration auf wirtschaftliche Eckpunkte verkleidet und so vermehrt Zuspruch findet, sehe ich das richtig? Schließt sich daran die Sorge oder sogar Angst an, dass diese Herangehensweise höhere Erfolgschancen besitzt als das offenkundig rechtsextreme, xenophobe Parteiprogramm der NPD?

    Was ist denn für dich der ersichtliche Grund, die AfD als Experiment von/der Elite(n) zu bezeichnen, um an die Macht zu kommen? Auch die Aussage, dass die AfD mehr noch als Adolf Hitler versucht, die Bevölkerung "zu knechten" musst du bitte etwas näher erläutern. Die Anekdote ist zwar nett, aber erstens lässt sich der Wahrheitsgehalt wohl nicht überprüfen und zweitens ist der Zusammenhang arg konstruiert.

    Die Krux der Piratenpartei war etwas anderes. Erstens hat man es nicht geschafft, in der Phase des Aufstiegs und der nationalen Aufmerksamkeit ein Parteiprogramm auf die Beine zu stellen, das die Bandbreite politischer Themen und Wirkungskreise umfasste. Zweitens hat die Idee der absoluten Basisdemokratie es Personen, die fähig waren, die politische Gestaltung zu übernehmen und der Partei ein konstantes Gesicht zu geben, schwer gemacht, sich an der Spitze zu halten. In einer Protestpartei werden dann auch ganz schnell Personen unliebsam, die zur allgemeinen Stimmung konträre Positionen vertreten - ungeachtet ihres womöglich sinnvollen Gehalts und des Verständnis der Funktion von Politik, die dahinter steht.

    Das ist ziemlich harsch formuliert. Ich gehe davon aus, dass sich unsere Definitionen beziehungsweise Beschreibungen von Armut und großer Armut schlichtweg unterscheiden. Wenn man die offiziellen Statistiken zur Hand nimmt, so leben vergleichsweise wenig Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Was definitiv steigt, ist die Armutsgefährdung. Ich kann also verstehen, dass du dich zumindest als armutsgefährdet einstufst, wenn du die genannten Gründe als Indikatoren heranziehst, um den Begriff Armut teilweise fassbar zu machen.

    Völlig klar ist das nicht. Problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Tendez gestiegen ist, die Verantwortung für Probleme, Krisen, Fehler, etc. auf andere zu schieben. Der O-Ton "die Gesellschaft oder die Umstände sind Schuld" ist meines Erachtens nach deutlich gebräuchlicher geworden. Zudem ist der Begriff "die Eliten" schwer zu fassen und daher eher hinderlich, um auf Problemkerne oder Gründe für Missstände, usf. zu kommen und diese anschließend zu lösen.

    Sie ist kein Mythos. Die Umfragewerte und der Zulauf der AfD haben sich im Zuge des massiven Zuzugs von Asylbewerbern im Spätsommer und Herbst 2015 schlagartig verbessert. Zuvor hat die Zersplitterung der Parteispitze und die damit verbundene Umorientierung dafür gesorgt, dass zahlreiche Gründungsmitglieder gegangen sind. Erst in der "Flüchtlingskrise" ist es gelungen, neue Stimmen zu finden und ein anderes Klientel für sich zu gewinnen. Und ein Grund ist eben die Beschwörung kultureller Differenzen und die damit verbundenen Schwierigkeiten einer Integration in unseren Staat, unseren Kontinent sowie die Adaption der "deutschen Leitkultur". Dass über die berechtigten ökonomischen Sorgen vieler Menschen wenig geschrieben wurde, ist absolut richtig und dies ist ein unendschuldbares Versäumnis, denn so hat man nicht wenige Personen an die falsche politische Ecke verloren.

    Was meinst du hier mit "dass Kultur einfach eine Tatsache ist" genau?

    Die "Diskussion" lief oftmals so ab, wie es in den oben geposteten Thesen beschrieben wird. Da stimme ich dir absolut zu, dass die Art und Weise der Auseinandersetzung mit der AfD und ihren Inhalten oft mangelhaft oder verbesserungswürdig war und teils auch noch ist.

    Wirklich, Verharmlosung? Ich nehme, verbunden mit dem Anfang deines vorherigen Beitrags, an, dass du dich damit auf den 2. Punkt beziehst und somit die AfD auf einer Linie mit der NPD siehst beziehungsweise gemäß deiner Ausführungen noch als übler bewertest. Was stört dich denn konkret an den ausgeführten Thesen? Du musst auch nicht zum Rundumschlag ausholen, einige ausgewählte Beispiele, die die dissonante Wirkung auf dich widerspiegeln sind sicher Anstoss genug für eine konkrete Diskussion.

    Ich bin Student, arbeite jedoch nebenbei als Werkstudent in der Produktion bei einem großen Automobilzulieferer. Dort haben ungefähr 60% einen offensichtlichen Migrationshintergrund, meist einen aus russisch- und türkischsprachigen Regionen.
     
  7. 20. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Nein, wenn jemand jahrelang nichts tut, nicht wählen geht, nur Schrott wählt und seinen Hintern auf der Couch plattsitzt, dann habe ich kein Verständnis dafür.
    Wenn eine bundesweite Demo gegen Hartz-IV in Berlin stattfindet (rd. 200k Arbeitslose) und dann nur ein paar Tausend Demonstranten erscheinen, dann spricht das entweder nicht für die Erwerbslosen - oder es geht ihnen tatsächlich noch zu gut. Die Demo war übrigens 2010, also weit vor der Flüchtlingskrise.
    Wer erst jetzt wegen der Flüchtlinge zum angeblichen Protestwähler wird, kann bei mir nicht auf Verständnis hoffen.
    Mehr weiter unten...

    Daran sind die Menschen selbst schuld. Seit Jahrzehnten wird der selbe Schrott gewählt, 70% der Menschen wählen eine Politik, die sich gegen sie selbst richtet (frei nach Volker Pispers).
    Parteien, die zumindest nach Wahlprogramm etwas daran ändern würden, dümpeln bei 15% oder sogar nur im einstelligen Bereich herum.
    Man hätte schon längst "protestwählen" können - geht aber entweder nicht zur Wahl oder wählt trotzdem wieder die alten Volksverräter.

    Das Existenzminimum wird unterliegt einer Teilung, von dem Existenzminimum kann man also eigentlich nur schwer sprechen.
    Legt man das schuldrechtliche Existenzminimum (1079,99 netto) zugrunde, liegt jeder Hartz-iV-Empfänger unter dem Existenzminimum. Und selbst beim soziokulturellen Existenzminimum wird noch getrickst, indem man veraltete Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes zur Berechnung benutzt - und auch dort noch mal kräftig kürzt, um das Lohnabstandsgebot zu wahren.
    Der richtige Weg wäre, die Löhne zu erhöhen, anstatt den Ärmsten weniger zu geben. Aber das schadet ja unserer Wirtschaft. Glücklicherweise haben Hartz-IV-Empfänger keine Lobby.

    Der Regelsatz hätte übrigens bereits in diesem Jahr nach der aktuellen EVS neu berechnet werden müssen, anstatt um 5,-€ erhöht zu werden. Die Neuberechnung kommt allerdings erst 2017, so spart man auch wieder Geld auf Kosten der Armen.
    Wobei "aktuell" auch wieder relativ ist. Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe stammt offensichtlich aus dem Jahr 2013, ist also dank Inflation längst wieder hinfällig.
    Meines Wissens nach wird bisher übrigens nach der EVS von 2008 berechnet, die also schon acht Jahre alt ist. Selbst als Nichtbetroffener müsste sich hier ein Würgereiz einstellen, weil Menschen so verarscht werden!

    Zudem drohen weitere Verschärfungen und Nachteile. Wobei die Zwangsverrentung nach neuesten Informationen scheinbar wieder vom Tisch ist. Mit weniger gezahlter Rente hätte man ja vielleicht nochmals Geld einsparen können. Vor allen Dingen hätten sich unsere Politiker aber damit rühmen können, wie toll die Arbeitslosenzahlen doch gesunken sind. Denn Zwangsfrührentner fallen natürlich aus der Statistik heraus.

    Insgesamt hast du natürlich Recht, wenn man Armut global sieht. Direkte Vergleiche mit Zahlen sind mAn. aber als eher unseriös einzustufen, so lange man nicht auch die Lebenshaltungskosten mit einbezieht. Wer ALG 2 oder Grundsicherung bezieht, dürfte in einigen Ländern der Welt zu den Großverdienern gehören.

    Natürlich sind 404 Euro immer noch besser als gar nichts. Wenn man allerdings in einem industrialisierten Land lebt, in dem man praktisch ohne Geld nicht mehr leben kann (nicht zu verwechseln mit überleben), kann man hier aber durchaus von Armut sprechen. Du kannst ja mal probehalber für einen Monat alle Sicherungen herausdrehen. Mal sehen, wie gut es sich ganz ohne Strom lebt.

    Nein, sie haben nicht versagt. Ganz im Gegenteil, unsere Elite war und ist sogar sehr erfolgreich. Trotz Bankenkrise noch ordentlich Geld gescheffelt und trotzdem den Rest der dummen Bevölkerung in dem Glauben gelassen, man wäre arm gewesen und würde auch arm bleiben. Kürzlich noch gelesen, dass wieder einmal größere Vermögenswerte verschenkt worden sind, damit man keine Erbschaftssteuer zahlen muss. Anscheinend fürchten unsere Reichen, dass sich 2017 etwas ändert und unser System endlich wieder mal etwas gerechter wird und auch die Bonzen endlich wieder mal kurz Kasse bittet. Guter Witz oder...?

    Wieviel tatsächlich verschenkt wurde, kann natürlich niemand genau beziffern, Reichtum ist gerade in unserem Land ein gut gehütetes Geheimnis (auch dank abgeschaffter Vermögenssteuer). Immerhin weiß man aber wohl, dass rund 90 Kinder (also unter 14 Jahren) dieses Jahr in den Kreis der Millionäre aufgestiegen sind.
    Dabei verwahre ich mich absolut gegen einen Neidvorwurf,denn ich gönne jedem seine Millionen - so lange er sich auch an seinen gesellschaftlichen Pflichten beteiligt wie jeder andere auch. Gerechtigkeit hat mit Neid nichts zu tun - und wer so argumentiert, hat keine Argumente. :rolleyes.

    Und drittens hat sie eine Politik gefordert, die sie selbst nicht vertreten hat. Wer Transparenz fordert und anschließend für Journalisten eine No-Go-Zone errichtet, hat sich ein perfektes Eigentor geschossen. Besser kann man nicht belegen, dass man es mit der eigenen Politik nicht ernst meint.


    Schon mal was von Texterkennung bzw. OCR gehört?
     
  8. 20. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Spätestens seit der EU Osterweiterung machen Osteuropäer "schwere" Arbeit für weniger Geld und einige Inländer haben so ihren Job verloren, diese Angst geht jetzt auch durch die Flüchtlingen um, dass diese für einen Bruchteils des Lohns die noch verbliebende Arbeit übernehmen. Ob diese Angst berechtigt ist, steht auf einem anderen Blatt. In meinem Viertel gibt es ein Sinti & Roma Lager: die Kinder klauen, die Männer auf dem Arbeiterstrich und die Frauen am Putzen oder anschaffen. (Ressentiments wie aus dem Lehrbuch - ist aber so). Selbst die haben nach eigener Aussage (bisschen Smalltalk an der Aldi/Lidl Kasse) keine Lust auf die Flüchtlinge, es fallen Aussagen wie "die nehmen uns alles weg" oder "es ist zu wenig für alle da".

    Viele in der Armutsgefährdeten Schicht haben einfach Angst vor der Zahl 1.000.000, ohne selbst wirklich nen Flüchtling mal mit eigenen Augen gesehen zu haben.

    Das denke ich mir schon länger! Warum nicht schon früher mal ungültig gewählt um auf sich aufmerksam zu machen? (stellt Euch vor das machen 20% bei ner Bundestagswahl). Hätte ja fast "typisch deutsch" geschrieben, aber das ist ein generelles Problem in Demokratien.

    Mein gesamtes Einkommen (inkl Kindergeld) war nach Abzug der Warmmiete über Jahre geringer als die 404€, somit hatte ich weniger zum Leben als ein Hartz 4 Empfänger. Wer nur für sich selbst zu sorgen hat, kommt damit locker hin. Selbst ne kaputte Waschmaschine war kein Problem und Europa habe ich auch bereist.
    Und mit nem ALG Bescheid kann man sich Großelektrogeräte für kleines Geld bei sozialen Kaufhäusern kaufen. Aber wer raucht und den halben Tag bei BackWerk bei Kaffee und belegtem Brötchen abhängt, dem reicht die Kohle nicht aus.
    Sieht mit ner Family natürlich anders aus.
     
  9. 20. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Dazu kommt das Russland viel Aufwand in die Meinungsformung steckt. Unter anderem werden Konkurrenten von Rechtspopulisten oder ungünstigen Rivalen mit Hackangriffen bombardiert. Die AfD erhält also mächtige Rückendeckung. Dazu zählt das Ausspähen von Linksparteien und Regierung. Auch Trump kann auf die Unterstützung setzen, die Hackangriffe auf Clinton sind der selben Hackergrupp zugeordnet. Das vorgehen und die Programmierung der Spionagesoftware sind wie ein Fingerabdruck. Ebenso konnte man auch schon NSA und CIA Schadsoftware wie Stuxnet eindeutig zuweisen.

    Die Linke gehört zur größten Konkurrenz der AfD, da sie überwiegend die selbe Gruppe Menschen anspricht.

    Armut ist wohl etwas übertrieben, dazu zählen die wenigsten. Der Grund ist also eher Frust und Angst gepaart mit Desinformation der Rechtspopulisten, was am ehesten die einfachen Leute anspricht die auch die wenigsten Sicherheiten haben und diese suchen.

    Dabei ist den wenigsten bewusst das ihre Arbeitsplätze an einem funktionierendem (und günstigem) Euro und Europa gekoppelt sind und nicht weil sie durch Ausländer besetzt werden. Die Kosten wären aufgrund der Lebenshaltung ebenfalls viel höher als in Fernost und daher keine Alternative. Rationalisierung findet eher durch Technologie statt. Die Einfachen Arbeiten werden immer weniger und die anspruchsvolleren Stellen bleiben weiter unbesetzt...
    Das heißt, es fehlt offensichtlich an Bildung und/oder Verstand. Nur aus einem Kürbis kann ich keine Glühbirne machen... also muss man die erst mal Anschaffen, nur unpraktisch wenn man die Kisten aufmacht und zwischen den wenigen Glühbirnen haufenweise Kürbise sind. Könnte sich aber trotzdem lohnen wenn die Birnen die stellen besetzen können und deren Produktivität im Sozialsystem oder Außenhandel plus macht und damit die Kürbise mit düngt. Jetzt braucht man nur noch eine dekorative ABM damit die Kürbisse nicht faulen und drauf warten bis Halloween kommt und sie alle durchdrehen und sich als AfDolf schnitzen lassen.
     
  10. 21. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Russophobe Verschwörungstheorien par excellence. Es gibt keinen einzigen Beweis für eine Involvierung des russischen Staates, lediglich krude VT der westlichen MSM, die du wie immer unkritisch aufgesogen hast.
     
  11. 21. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Und welche Kosten wären das genau?
    Jaja... reicht locker zum Überleben - aber nicht zum Leben. Wobei locker auch eine Frage der Sichtweise ist.
    Btw. Du hast schick Urlaub in Europa gemacht von deinem ALG 2? Na hoffentlich hast du dich ordnungsgemäß abgemeldet, sonst hagelt es Sanktionen. Wenn es raus kommt natürlich.

    Du meinst die Sozialschmarotzer der kleinen Leute? Hör mir bloß mit Sozialkaufhäusern auf! Das, was früher tatsächlich mal an Selbstabholer verschenkt wurde, kann man jetzt in diesen tollen Sozialkaufhäusern kaufen. Kaufen bedeutet, dass man es nicht mehr geschenkt bekommt, sondern dafür x Euro bezahlen muss.
    Und glaub mir, teilweise sind die Sachen gar nicht mal so billig. Weder in der Anschaffung, noch bei der weiteren Verwendung. Denn eine alte Waschmaschine (neue werden idR. nicht "gespendet") verbraucht mehr Wasser und Strom als neue Geräte.

    Billig sind dafür die ganzen 1-Euro-Jobber, die man gegen eine Aufwandsentschädigung arbeiten lässt. Ja richtig, auch die Träger der Sozialkaufhäuser bekommen pro Maßnahmeteilnehmer eine Aufwandsentschädigung gezahlt. Vermutlich dafür, dass sie außerdem auch noch von der Arbeitskraft profitieren. Wobei für weitere Bereiche, in denen keine EEJ beschäftigt werden dürfen, gerne auch auf ehrenamtliche Mitarbeiter zurückgegriffen wird. Arbeiten lassen ja - bezahlen, nein danke!

    Blöd ist halt nur, dass die AfD es sicher nicht anders machen würde. Insofern sollten sich einige Leute überlegen, was sie wirklich an die Macht wählen wollen.
     
  12. 21. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Hä? Hab ja kein Arbeitslosengeld bezogen. Student sein und so.


    Also Wasserpreise sind im Keller und ein Single Haushalt wäscht nicht 24/7.

    Also ich spende kein Geld mehr an Hilfsorganisationen, unter anderem wegen dieser Praktiken.
     
  13. 22. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Ähm?? ?( Also eigenlich wird umgekehrt ein Schuh draus. Die AfD will das Abendland vor der Islamisierung schützen und natürlich die Flüchtlinge draußen halten, damit mobilisiert sie den dein kleinen Mann und der wiederum Unterstützt damit eine Partei die gegen seine Interessen handelt, abschaffung Mindestlohn, zeitliche Begrenzung von Sozialleistungen. Das ist das perverse an der AfD.
    Der Elite ist die FDP in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht, weil auch der Mittelstand inzwischen realisiert das er abgehängt worden ist(siehe leerstehende Läden in den Innenstädten). Und jetzt wird halt getrickst. Beweise für meine These brauche ich nicht. Ich schätze das es auf eine CDU, FDP, AfD Koalition hinauslaufen wird um damit Rot Rot Grün in schach halten zu können. Was den Hilter Vergleich betrifft, das hat sich nur auf einen moralischen Vergleich bezogen. Ich sage das die NSDAP damals mehr Anstand hatte als die AfD heute. Aber jetzt bitte kein rumgereite auf dieser Aussage. Die NSDAP war natürlich richtig und die AfD will das halt noch topen, was eben meine gefühlte Einschätzung der Situation ist. Wenn die AfD dazu stehen würde den Eliten noch mehr Geld in den Hals schmeißen zu wollen, dann käme sie nur auf 1% :ironie:
    Öhm, kann ein Grund sein und stimmt vielleicht so. Aber ich bin immer noch der Meinung das wenn es eine unabhängige Presse gegeben hätte, die Piraten noch gut darstehen würden. Ist aber nicht mein Thema und kann darum die Details nicht nachvollziehen.
    Ich bin Arm. Darum bin ich wahrscheinlich in dieser Frage der Experte von uns beiden. Sobald du einen zweiten Job annimmst weil dir 38,5 Stunden Arbeit in der Woche nicht reichen bist du Arm. Wer das ausdiskutieren will, gerne, brauch ich aber nicht.
    Das siehst du nach meiner Meinung von der falschen Seite, die Tendenz die gestiegen ist, ist vor allem der Reichtum und damit völlig klar der Einfluss der Eliten auf die Politik. Die Drehtür für Politiker um gleich in die Wirtschaft wechseln zu können, das auf jedem Abgeordneten im Bundestag 11 Lobbyisten kommne (oder waren das 6??). Der Wohlstand steigt, erreicht das Volk aber nur verzehrt. Warum muß ich mir um meine Rente Gedanken machen. Die Schweizer brauchen das nicht. Alles Details die sich summieren.
    Das wurde vielleicht mit der Angst vor Überfremdung begründet war aber doch wohl hauptsächlich ein ökonomisches Problem. Aber um mal die Kultur Nummer ein wenig weiter zu reiten. Die Silvester Nacht von Köln und auch einige andere Ereignisse (für mich persönlich gab es ein Erlebnis das sich zu 100% mit Köln gedeckt hat und zwei Monate vorher stattfand) das war kein Klash der Kulturen, das war nur gewöhnlicher Rassismus, nur eben mal andersrum. Es gibt genug Muslime die auf das Christentum spucken, kann man in der heutigen Zeit aber auch nicht anders erwarten.
    Die NPD ist ein Witz und war auch niemals mehr, das konnten wohl auch nicht alle V-Leute des Verfassungsschutzes rausreissen. Die Zeit hat einen Artikel über die AfD gedruckt der trotz besserem Wissens die AfD nicht als nachfolge Partei der FDP dargestellt hat. Eben als Gefahr für 85% der Deutschen, die AfD bringt für diesen Teil der Bevölkerung keine Vorteile. Diese Autoren der Zeit wählen vielleicht die CDU/CSU würden aber mit einer Koalition der AfD kein Problem haben.

    Das du mit vielen Ausländern zusammen arbeitest mögen deinen Horizont erweitern, auch wenn die Zeit mit diesen Leuten zu kurz sein wird.

    Ich werde mich hiermit aus der Diskussion verabschieden, geht über meine Ressourcen mich hier noch weiter mit Detail zu äußern, nichts gegen dier hier Anwesenden. Ausserdem will ich noch was krudes unter Wissenschaft posten.

    raid-rush, wenn du die blaue und die rote Pllie zusammen nimmst dann mußt du dich anschließend auf Bier beschränken, wenn du dazu noch kiffst....:lol:


    P.S.
    Was ich noch sagen möchte, um einen falschen Eindruck zu vermeiden. Es kommen zu viele Flüchtlinge nach Europa und wahrscheinlich werden es mit der Klimakatastrophe und wegen Nationen die Aufgrund eines Jugendanteils von 50% und mehr immer instabiler werden noch mehr Flüchlinge werden. Ich weiß nicht wie man das Problem lösen kann, es geht eigentlich nur die oder wir. Aber wer eine bessere Lösung kennt, immer her damit.
     
  14. 22. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Deshalb nimmt man ja auch gerne Sachspenden. Bisheriger Rekord, der mir bekannt ist, sind ein Paar Lautsprecherboxen für rund 750,-€. Da freut sich der altersarme Rentner, dass er geile Standboxen hat, um endlich mal wieder Musik auf die tauben Ohren zu kriegen.
    Wohlgemerkt... Die Boxen waren geschenkt (eine Spende) und es handelt sich um ein Sozialkaufhaus.

    Die Frage ist nur, warum sich die Deutschen so verarschen lassen. Das funktioniert praktisch in allen Bereichen, nicht nur in der Politik.
     
  15. 22. September 2016
    Zuletzt bearbeitet: 22. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Ok, jetzt habe ich deine Argumentation in dem Zusammenhang verstanden.

    Da du dich ja aus der Diskussion ausklinken willst, werde ich zum Rest deines Beitrags nur folgendes sagen: Dir fehlt meines Erachtens nach etwas Differenzierung. Die Aussage "ich brauche keine Argumente für meine These" ist kritisch, denn ich gehe davon aus, dass du damit eher meinst, dass du für die Validierung deiner These keine Argumente brauchst, sondern ihr Wahrheitsgehalt bereits feststeht. Und das ist grundlegend falsch.

    Darüber hinaus ist die Aussage "ich bin arm, deswegen weiß ich besser Bescheid als du" ebenfalls geradezu haarsträubend undurchdacht und ihr Wesen auf andere Zusammenhänge übertragen auch gefährlich. Da ist man dann zugespitzt bei eben jenen Personen der AfD, die sagen, sie kennen ein paar kriminellen Migranten vom Balkan und daher sollte man keine Migranten vom Balkan mehr ins Land lassen.

    Ich habe für deine konkrete Aussage sogar ein deckungsgleiches Beispiel: Ich war im August für zwei Wochen in Kirgistan, wo die Familie der Mutter meiner Freundin herkommt und lebt. Ein Onkel meiner Freundin hat vor Jahrzehnten sehr viel Geld mit der Überführung von Autos aus Deutschland/Europa nach Kirgistan gemacht. Er lebt in der Hauptstadt Bishkek in einem eigenen Haus, das sich hier in Deutschland in der Größe und Einrichtung erst der gutverdienende obere Mittelstand leisten kann. Sein ältester Sohn studiert für fünf Jahre in Neuseeland, die Familie hat alles, was sie braucht. In einem Land, wo sehr viele Menschen arbeitslos sind, wenig verdienen und sanitäre Anlagen oder vernünftiger Strom oft vergebens gesucht werden.

    Seine Frau nun klagte darüber, wie schlecht es ihnen gehe. Dass der Verkauf von Autos derzeit so schleppend sei, dass das Land so arm sei, so korrupt und vorallem, dass ja in Deutschland sowieso alles besser sei und man womöglich wenig dafür tun müsste. Diese Vorstellung und die Bewertung des eigenen Zustands hat ihre Gründe, aber sie ist dermaßen undifferenziert, dass ich mich erneut geärgert habe, kein russisch zu sprechen, um ein paar Takte dazu sagen zu können.

    Was ist nun der Kern der Sache? Dieser Teil der Familie lebt auf dem Niveau eines sehr gut verdienenden Mittelständlers in Deutschland. Und trotzdem halten sie sich für "arm" oder "benachteiligt", unter anderem, weil sie schlicht und ergreifend in Kirgistan und nicht in Europa leben. Das macht sie aber nicht dazu. Und genauso ist es etwas kurzsichtig von dir, dich hinzustellen und zu sagen, dass du arm seist, weil du dich so fühlst.

    Nun will ich dir damit nicht absprechen, dass dein Standpunkt berechtigt ist. Ich kenne deine Lebensumstände und Einzelheiten nicht und kann daher keine fundierte Aussage darüber treffen, ob du letztendlich recht hast oder nicht. Vermutlich liegst du zumindest nicht komplett daneben mit deiner Selbsteinschätzung. Jedoch möchte ich dich darauf hinweisen, zu überdenken, wie du an Thesen, Argumente und Bewertungen herangehst.

    Dass du eine Meinung hast und diese vertrittst ist gut und wichtig. Aber du solltest dann in manchen Punkten dich auch Erläuterungen und Argumenten öffnen. Letztendlich können oder müssen nicht ich oder andere Personen dich überzeugen, sondern die Argumente, die wir vorbringen. Dazu gehört aber auch, dass man versucht, die eigene Meinung mitunter so gut wie möglich auszuklammern. Damit kann man sich zumindest ansatzweise der eigenen Emotionalität als Hinderungsgrund für vernünftige Bewertungen oder Entscheidungen verwehren.

    Eine schöne Woche wünsche ich dir noch, falls du das lesen solltest.
     
  16. 23. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Natürlich hast du im Prinzip recht. Mit meiner wohl flapsigen Art möchte ich aber zweierlei ausdrücken. Da wo ich mir gespart habe meine Überzeugungen zu begründen war mir einfach ein innerer Wiederstand eine Ausführliche Begründung zu einem Standpunkt zu liefern den ich wohl leider schon zu oft Verteidigt habe. Es wäre mir halt ein Wiederkäuen gewesen. Zum anderen sollte es aber schon mein Gegenüber reitzen um diesen dann im Falle eines Falles schön Argumentativ an die Wand fahren zu können. Aber die genervtheit etwas zum x-ten mal zu erklären war wohl ausschlaggebender.

    Ich hätte mir von dir allerdings gewünscht das du auf die Punkte eingegangen wärst die von mir mit Argumenten ausgekleidet worden sind. Ager egal.

    Dir auch ein schönes WE.

    Hört sich wirklich stark nach Klischee an, wenn auch Schlüssig. Darf ich Fragen in welcher Stadt du wohnst?
     
  17. 25. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Die zeitliche Begrenzung von Sozialleistungen ist im Interesse "des kleinen Mannes". Nichts hat Armut in den USA so effektiv bekämpft wie die zeitliche Welfare Begrenzung.

    Gesellschaft: Der Sozialstaat pumpt Geld und vermehrt die Armut - WELT

    Leer stehende Läden in den Innenstädten kommen vor allem durch Amazon & Co.

    Ich selbst habe ein Jahresgehalt von > 120.000 Euro. Das reicht mir nicht und drum schicke ich auch meine Frau arbeiten. Auch das reicht mir nicht und daher bin ich nebenher noch freiberuflich tätig. Bin ich arm?

    Anteil Altersarmut in Prozent:

    Deutschland: 10,8%
    Schweiz: 14,3%
    Australien: 32%
    Südkorea: 48%


    Da gibt es noch viel mehr Beispiele die sogar Jahrzehnte zurück reichen. Unter Kurden, Nordafrikanern und Arabern ist die Gewaltbereitschaft nun mal viel viel höher als unter den Deutschen und das Kotzt einfach viele an.
     
  18. 25. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Wobei es sicherlich manchmal nicht schaden kann, wenn man selbst Betroffener ist oder zumindest mal wahr. Das ist zwar keine zwingende Voraussetzung, um sich an einer Diskussion zu beurteilen. Leider (vorver)urteilen Menschen in unserer Gesellschaft gerne mal, weil sie meinen, niemals selbst in einer solchen Situation zu sein. Das betrifft Arbeitslosigkeit und Hartz-IV ebenso, wie bspw. die Schwanzab-Fraktion, die sich bei Sexualstraftaten gerne mal zu Wort meldet, speziell, wenn es um Kinder geht.
    Dabei kann auch hier praktisch jeder in die Lage kommen, Beschuldigter zu sein.

    Dein Beispiel ist schön und in manchen Lebenssituationen vielleicht auch passend, die Diskussion, ob wir in Deutschland arm sind bzw. ob es arme Menschen gibt, hatten wir zwei allerdings auch schon. Armut ist ein Stück weit auch relativ. Heute noch bei marktcheck einen Bericht über Bankgebühren gesehen. Wer einem ALG-2-Empfänger von seinen 404 Euro rund 9,-€ Kontoführungsgebühr (+ weitere Einzelgebühren) abknöpft, ist ein elendiger Abzocker.

    Und wenn Menschen auf der Straße leben müssen und nur noch das haben, was sie mit sich tragen, dann sind sie definitiv arm. Selbst wenn sie nicht verhungern müssen.
    Verhalten gegenüber Bettlern: Wir geben nichts. Oder doch? - Gesellschaft - FAZ

    Ja - arm im Geiste... Deshalb war von dir auch nichts anderes als dieser neoliberale Schwachsinn zu erwarten.

    Nein, stimmt ja tatsächlich. Nichts hat die Armut in den USA so effektiv bekämpft. Es ist aber schon recht zynisch, bei Millionären und Milliardären von Armut zu sprechen.
    Denn die werden reicher und reicher und werden vom Staat durch Steuervermeidungstricks unterstützt, der sich dann selbstverständlich keine Sozialhilfe für die wirklich Bedürftigen leisten kann. (Wobei das z.T. auch wieder nicht ganz korrekt ist. Wer einen Rüstungsetat von zig Milliarden oder gar Billionen hat oder Euros in S 21 begräbt, hat Geld genug.)
    Funktioniert hier in Deutschland ja mittlerweile auch ganz gut. Man muss halt nur jemanden haben, den man niedermachen kann. Erst waren es die Arbeitslosen, jetzt sind es halt die Flüchtlinge.

    Jepp... Wenn man der wachsenden Unterschicht einfach keine Sozialhilfe mehr gibt, leben eben auch nicht noch mehr Menschen von Sozialhilfe. Ändert nur dummerweise nichts daran, dass die Unterschicht weiter wächst.
     
  19. 26. September 2016
    AW: AfD Erfolg: Armut vs. Flüchtlinge, das ist doch das Problem oder nicht?

    Nur weil man in der Schweiz 1000€ Mindestrente kassiert, ist man nicht automatisch reich. Versteh allgemein nicht, warum alle immer die Schweiz als Referenz sehen für eine tolle Politik. Die Niederlanden macht meiner subjektiven Meinung viel mehr richtig auf vielen Ebenen, aber alle sehen nur die großen Verdienste und denken sich, Geil!


    Köln.


    Auch wenn es in DE über 4mio ALG 2 Empfänger gibt, hat diese Bevölkerungsschicht schon lange keine Lobby mehr. Die SPD und Linke ist auf Bundesebene Meilenweit von denen entfernt - und die vorherigen Nichtwähler denken nun, die AFD würde ihnen eine Stimme geben. Das kann bis zu einem gewissen Punkt sogar passieren, durch die vielen Wahlerfolge kommen Leute viel schneller ohne know-how an gewisse Parteiposten, hat seine Vor- und Nachteile.
     
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