Asteroid rast knapp an der Erde vorbei

Artikel von Carla Columna am 20. April 2017 um 20:19 Uhr im Forum Wissenschaft & Forschung - Kategorie: Wissenschaft

Asteroid rast knapp an der Erde vorbei

20. April 2017     Kategorie: Wissenschaft
Am Mittwoch um 14.24 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit passierte ein 650 - Meter - Brocken mit der Bezeichnung 2014 JO25 unseren Heimatplaneten, laut Berechnungen der US-Raumfahrtbehörde NASA verfehlte er uns so nur knapp.

Der Asteroid, so groß wie die höchsten Wolkenkratzer, kam dabei der Erde auf bis zu 1,8 Millionen Kilometer nahe, was weniger als der fünffachen Mondentfernung entspricht. Für einen Gesteinsbrocken dieser Größenklasse ist das eine „ sehr dichte Annäherung“, so das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena im US – Bundesstaat Kalifornien.
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Quelle: APOD: 2017 April 20 - Asteroid 2014 JO25

Zuletzt kam ein kosmischer Brocken von mindestens dieser Größe im Jahr 2004 der Erde vergleichbar nahe: damals raste der Viereinhalb Kilometer Asteroid Toutatis in vierfacher Mondentfernung an uns vorbei.

Einen Einschlag auf der Erde hatten Astronomen schon lange definitiv ausgeschlossen. Eine solche Kollision hätte allerdings verheerende Auswirkungen gehabt, wie Einschläge in der Vergangenheit zeigten.


Am 30. Juni 1908 wurden in unzähligen Regionen Sibiriens auf mehr als 2200 Quadratkilometern 80 Millionen Bäume umgeknickt. Mit dem sogenannten Tunguska Ereignis wird der Eintritt eines Kometen oder Asteroids von einem Durchmesser von nur 30 bis 50 Meter in die Erdatmosphäre, was vermutlich zu einer Explosion in mehreren Kilometern Höhe führte, in Zusammenhang gebracht.


Das heutige Nördlinger Ries entstand vor 15 Millionen Jahren, als ein kilometergroßer Brocken auf die Schwäbische Alb hinunter krachte und einen Krater hinterließ. Und wahrscheinlich ist das Aussterben der Dinosaurier auch auf einen Zehn-Kilometer-Asteroiden zurückzuführen, der vor 65 Millionen Jahren, auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan einschlug und somit einen Klimawandel auslöste.


Astronomen kundschaften die Umgebung der Erde schon seit vielen Jahren aus, um Gesteinsbrocken im Anflug schon frühestmöglich zu entdecken. Bekannt sind zur Zeit 16.000 erdnahe Asteroiden. 1800 verzeichnet die Nasa aktuell als „potenziell gefährlich“, 156 davon mit mindestens einem Kilometer Durchmesser.
 
Jonas Hubertus gefällt das.