Bankgeheimnis abgeschafft

Dieses Thema im Forum "Finanzen & Versicherung" wurde erstellt von analprolaps, 10. Juli 2017 .

  1. 10. Juli 2017
    Die Behörden fragen immer häufiger Kontodaten von Privatpersonen ab. Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Abfragen um 83 Prozent und es dürften künftig wohl noch mehr werden. Denn Ende Juni trat ein Gesetz zur endgültigen Abschaffung des Bankgeheimnisses in Kraft - von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt. Für Behörden ist es nun noch einfacher, Bankdaten der Steuerzahler zu erfassen.


    Konten von Privatpersonen werden so oft wie nie zuvor von Behörden überprüft. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Angaben des Bundesfinanzministeriums. So seien im Kampf gegen Steuerbetrug und Sozialmissbrauch im ersten Halbjahr 2017 mehr als 340.000 Abfragen beim Bundeszentralamt für Steuern eingegangen. Das seien 83 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.


    Kritik an dem massiven Anstieg kommt von der Bundesdatenschutzbeauftragten Andrea Voßhoff. Es gebe immer mehr Berechtigte mit Zugriff auf personenbezogene Daten. Von der ursprünglichen Idee der Terrorismusbekämpfung habe sich das Verfahren weit entfernt.

    Bankgeheimnis abgeschafft
    Und die Zahl der Abfragen wird vermutlich noch deutlich steigen. Hintergrund ist die komplette Abschaffung des fast 400 Jahre alten Bankgeheimnisses im Steuerrecht. Das ist seit der Veröffentlichung im Bundesanzeiger seit dem 25. Juni 2017 in Kraft.

    Unter der Bezeichnung "Steuerumgehungsbekämpfungsgesetz" sorgen die neuen Regelungen dafür, dass Finanzbehörden ungehinderten Zugang zu Privatkonten haben und diese auch ganz allgemein überwachen können. So können nun wahllos alle Daten und Kontobewegungen erfasst werden, ohne dass die Betroffenen davon erfahren.

    Der Bundestag hatte Ende April und der Bundesrat Anfang Juni dem Gesetz zugestimmt. Vordergründig soll es dabei um die Bekämpfung von Steueroasen, das Verhindern von Geldwäsche sowie den Kampf gegen Terrorismus gehen.

    "Doch gleichzeitig wurde im Gesetzespaket auch der Paragraf 30a der Abgabeordnung mit abgeschafft. Dieser regelte den Schutz zwischen Bankkunden gegenüber Finanzbehörden und war praktisch die gesetzliche Grundlage für das Bankgeheimnis.
    Bei der Ermittlung des Sachverhalts haben die Finanzbehörden auf das Vertrauensverhältnis zwischen den Kreditinstituten und deren Kunden besonders Rücksicht zu nehmen."
    Gestrichener Paragraf 30a | Steuerumgehungsbekämpfungsgesetz

    Das ist Finanzbehörden in Zukunft erlaubt:



    • Künftig müssen Behörden keine Rücksicht mehr auf das besondere Vertrauensverhältnis zwischen Banken und ihren Kunden nehmen.
    • Behörden sind nicht mehr verpflichtet, Auskünfte beim Steuerpflichtigen anzufordern, bevor sie sich an die Bank wenden.
    • Künftig ist eine allgemeine Überwachung von Bankkonten erlaubt.
    • Behörden können künftig Kontodaten, die sie im Zuge der Identitätsprüfung von Kontoinhabern erhalten, für eine Steuererhebung mit verwenden.


    Aushöhlung des Bankgeheimnisses seit 2005
    Begonnen hatte die Aushöhlung des Bankgeheimnisses 2005. Damals wurde die staatliche Einsicht in Privatkonten mit dem Kampf gegen Steuerhinterziehung und gegen den Terrorismus begründet. Die damals verantwortliche rot-grüne Bundesregierung versprach allerdings, dass die Abfragen von Bankkonten eine Ausnahme bleiben sollten.
    Bankgeheimnis abgeschafft - Behörden prüfen Privatkonten so häufig wie nie | MDR.DE
     
  2. 10. Juli 2017
    Zuletzt bearbeitet: 10. Juli 2017
    Und wieder wird der Bürger ein wenig gläserner... ein Grund mehr das Konto aufzulösen und am besten nur noch mit ausgedruckten Wertpapieren handeln. Oder besser eigene Schuldscheine ausstellen und damit beim Bäcker einkaufen

    Nach der Bundes-Wahl, bis 2018 wird dann die IWF Richtlinie noch umgesetzt, das heißt der 500er kommt weg (damit wird dem Bargeldkreislauf langfristig gut ein viertel des gesamten Volumens entzogen) zumindest wird er nicht mehr ausgegeben und verschwindet damit über die Jahre. Vermutlich wird auch das Barzahlungsgeschäft von bisher 15.000 EUR (anonym) auf den EU Durchschnitt gedrückt also etwa 3000-5000 EUR.


    Am besten jeder lässt sich einen Teil seiner Ersparnisse in 500 EUR Scheinen auszahlen und nötigt damit die Zentralbank noch mal welche zu drucken Gleichzeitig ist dann jeder automatisch Terrorverdächtig weil er viel Bargeld abhebt.
     
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