Der Wochenend-Alkoholrausch vervierfacht das Risiko für Lebererkrankungen

Binge Drinking also exzessiver Alkoholkonsum an einem Abend ist bekanntlich gesundheitsschädlich. Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass ein einziger großer Trinkabend pro Woche deutlich schädlicher ist als dieselbe Menge Alkohol über den gleichen Zeitraum verteilt zu konsumieren. Eine kürzlich durchgeführte Studie hat erstmals untersucht, wie das Trinkverhalten einer Person, genetische Faktoren und Typ-2-Diabetes das Risiko für alkoholbedingte Leberzirrhose (ARC) beeinflussen können.

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Der Wochenend-Alkoholrausch vervierfacht das Risiko für Lebererkrankungen

20. Dezember 2023     Kategorie: Wissenschaft
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Häufige Todesursache und Auslöser von Krankheiten


Lebererkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit, wobei 2-3% der Bevölkerung an Zirrhose oder Lebererkrankungen leiden. Alkoholkonsum ist ein Hauptfaktor für alkoholbedingte Lebererkrankungen (ARLD), wobei weniger als ein Drittel der starken Trinker die Erkrankung entwickeln. Darüber hinaus gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Krebs, Verletzungen und Demenz.

Einfluss von Trinkverhalten, Genetik und Diabetes


Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass nicht nur die genetische Veranlagung, sondern auch das Trinkverhalten eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Lebererkrankungen spielt. Die Untersuchung von über 300.000 erwachsenen Trinkern ergab, dass Personen, die ihre wöchentliche Alkoholmenge in ein oder zwei Sitzungen konsumierten, ein signifikant erhöhtes Risiko für Lebererkrankungen aufwiesen. Zudem zeigte sich, dass Menschen mit einem unregelmäßigen Trinkmuster, insbesondere schweres Binge Drinking, ein bis zu neunfach erhöhtes Risiko hatten, an einer alkoholbedingten Lebererkrankung zu erkranken. Die Kombination von Trinkverhalten, genetischen Faktoren und Diabetes verstärkte das Risiko zusätzlich.

Implikationen für Prävention und Behandlung


Die Ergebnisse dieser Studie liefern wichtige Erkenntnisse darüber, wie sich das Trinkverhalten auf das Risiko für Lebererkrankungen auswirkt. Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, Interventionen gezielter auf Personen mit einem hohen Risiko auszurichten. Darüber hinaus kann die Einbeziehung genetischer Risiken in die klinische Praxis dazu beitragen, das individuelle Risiko für Lebererkrankungen aufgrund des Trinkverhaltens und des genetischen Hintergrunds eines Patienten genauer einzuschätzen.

Bedeutung der Forschungsergebnisse


Die Bedeutung dieser Erkenntnisse liegt darin, dass nicht nur die Menge, sondern auch die Art des Trinkens Auswirkungen auf die Gesundheit der Leber hat. Das schnelle Trinken großer Mengen Alkohol oder das Trinken mit dem Ziel, betrunken zu werden, kann schwerwiegende Folgen für die Lebergesundheit haben. Angesichts des Anstiegs von Lebererkrankungen im Zusammenhang mit Alkoholkonsum während der COVID-19-Pandemie sind innovative Strategien zur Bewältigung dieser Krise von entscheidender Bedeutung.

Fazit und Ausblick


Die Forschungsergebnisse zeigen, dass das Muster des Alkoholkonsums einen erheblichen Einfluss auf das Risiko für Lebererkrankungen hat. Zukünftige Studien könnten die Rolle genetischer Faktoren und Präventionsmaßnahmen weiter untersuchen, um die Livererkrankungen im Zusammenhang mit Alkoholkonsum zu reduzieren.

Quelle: Ding, C., Ng Fat, L., Britton, A. et al. Binge-pattern alcohol consumption and genetic risk as determinants of alcohol-related liver disease. Nat Commun 14, 8041 (2023). https://doi.org/10.1038/s41467-023-43064-x