Die Wissenschaft hinter Glücksspiel - psychologische Einflüsse, die Spieler bei der Stange halten

Artikel von Burg und Er am 2. Februar 2021 um 14:59 Uhr im Forum Wissenschaft & Forschung

Die Wissenschaft hinter Glücksspiel - psychologische Einflüsse, die Spieler bei der Stange halten

2. Februar 2021    
Bereits vor 5000 Jahren war das Glücksspiel fester Bestandteil unseres kulturellen Alltags. Im einstigen Mesopotamien (heute China) fand man den wohl ältesten Beweis für unsere Spielleidenschaft; ein sechsseitiger Würfel aus Elfenbein. Auch die alten Germanen waren regelrechte Adrenalinjunkies und setzten häufig ihr ganzes Hab und Gut beim Spielen.

Würfel sind nach wie vor ein fester Bestandteil vieler moderner Glücksspiele, die heutigen Spielstätten sehen jedoch höchstwahrscheinlich etwas anders aus als 3000.v.Chr. Moderne Spielhallen locken mit einzigartigem Ambiente, prunkvoller Architektur und natürlich mit dem Versprechen von satten Gewinnen.

Um Spieler so lange wie möglich an den Tischen zu halten, arbeiten viele Spielsalons mit psychologischen Tricks. So gibt es (wie auch in Supermärkten und vielen Restaurants) zum Beispiel keine Uhren, damit die Spieler die Zeit vergessen und so lange wie möglich verweilen. Aber es gibt noch viele weitere, häufig sehr subtile Techniken in der Branche, die das Unterbewusstsein der Spieler beeinflussen sollen. Wir haben hier einige davon zusammengetragen.

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Ein Hauch von Glamour
Ein Besuch in einer Spielbank stellt für die meisten Besucher ein besonderes Ereignis dar. Um soviele gutbetuchte Besucher wie möglich für ein Spiel zu begeistern, befinden sich viele renommierte Spielhallen in epischen Prunkbauten.

Die erzeugte Atmosphäre verspricht Nervenkitzel und Glamour. Fein gekleidete Leute, das Grün der Spieltische, die Ausrufe der Croupiers – das alles macht das besondere Flair einer Spielbank aus. Oft kann in den Einrichtungen noch entsprechend vornehm und gut diniert werden, bevor es an die Tische geht.

Auch die prestigewürdigen Spiele wie Roulette, Poker oder Blackjack, die vielen aus TV und Kino geläufig sind, versprechen Abenteuer und Träume von einem Leben in Luxus. Etablissements wie das Bellagio in Las Vegas oder das Casino de Monte-Carlo sind selbst Menschen, die mit Spielen sonst nicht viel am Hut haben ein Begriff.

Es bietet sich jedoch nicht jedem die Möglichkeit, nach Monaco oder Las Vegas zu reisen. Aber auch dafür hat sich die Branche in den letzten Jahrzehnten etwas Einfallen lassen: Online Glücksspiel!

Wer heutzutage einen Tanz mit Fortuna wagen möchte, findet im Internet eine schier unglaubliche Anzahl an Online Anbietern, die für viele Spielbegeisterte die klassischen Spielbanken abzulösen scheinen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Dresscode und Etikette sind in den eigenen vier Wänden sicherlich weniger strikt und während in landbasierten Casinos Freigetränke und kostengünstiges Essen den Spieler am Tisch halten, setzen Anbieter wie Leo Vegas, bet365 und unikrn auf Bonus Codes oder Freispiele zur Kundenbindung. Die einzigartige Stimmung der legendären Spielbanken wird man online zwar nur schwer imitieren können, eine Menge Spaß verspricht das Spiel trotzdem.


Aber wie erzeugt man diese einzigartige Kasinoatmosphäre eigentlich? Das Geheimnis steckt hier im Detail. Es sind für den Spieler fast unmerkliche Kleinigkeiten, die in der Interaktion ihre Wirkung entfalten.

Psychologie des Spiels – Farben und Zeit
Einer der entscheidendsten Punkte bei Glücksspiel ist die Persönlichkeit der Spieler. Für einige ist die Aussicht auf den großen Gewinn deutlich reizvoller als für andere. Suchen Leute häufiger neue Herausforderungen in Form von wechselnden Hobbies oder sogar Extremsportarten, begeben sie sich eher an den Spieltisch.

Der gemeinsame Nenner ist die Spannung und der Nervenkitzel und darauf spricht jeder Charakter anders an. Die Aussicht auf den Jackpot setzt enorme Mengen an Adrenalin frei, genau wie der Kick beim Extremsport. Dieser Kick ist für jeden Menschen unterschiedlich, auch Bücherwürmer schütten beim Kauf eines neuen Buches die gleichen Hormone aus. Es ist die Aktivierung des Belohnungszentrums im Gehirn, die solche Aktivitäten so reizvoll macht.

Die subjektiven Begebenheiten sind aber nur ein Teil der Wissenschaft hinter den Spielbanken. Vielen ist bereits bekannt, dass es grundsätzlich keine Uhren und Fenster gibt. Damit bleibt die Atmosphäre innerhalb der Einrichtung gleich, unabhängig der Tages- und Nachtzeit. Die Spieler geraten somit nicht in Eile und bleiben länger an den Tischen um beim Spiel mitzufiebern.

Auch scheinbare Kleinigkeiten wie die verrückten Teppiche haben ihren Sinn. Oft sind es knallige, bunte Unterlagen oder wilde Muster, die die Böden der Spielbanken zieren. Das wirkt anregend auf die Besucher und hält sie munter und glücklich. Es wird eine positive Stimmung erschaffen, in der sich die Spieler wohlfühlen und bei Laune gehalten werden. Für Spielbanken ist dies das A und O um die Kunden möglichst lange als Gast halten zu können.

Musik und Gerüche
Ähnliche Effekte haben die fröhlichen Geräusche und bunten Lichter, die überall zu finden sind. Sie heben die Stimmung und lassen die Leute enthusiastischer werden. Gepaart mit der Easy Listening Musik im Hintergrund wird der Gast betört und es wird klassisches Spielhallen Flair erzeugt. Der Mut und die Lust des Spielers sich an den Tischen und Automaten zu versuchen steigt damit an.

Wie man es aus Einkaufszentren und Kaufhäusern kennt, ist die Anordnung der Wege ebenfalls entscheidend. Besucher sollen möglichst viele der Attraktionen zu sehen bekommen und die reizvollen Spiele in ihrer Ganzen Pracht erleben. Darum sucht man Wegweiser in den Einrichtungen meist vergebens. Der Fokus wird voll und ganz auf das Spieleparkett gelegt, um den Gast zu inspirieren und zu einem neuen Spiel zu locken.

Auch Gerüche und Düfte haben einen starken Einfluss auf das menschliche Verhalten und das Erinnerungsvermögen. Zitrusdüfte wirken zum Beispiel erfrischend, Blumen- oder Waldnoten sind eher beschwichtigend. Hier wird der Geruchssinn der Gäste genutzt, damit sie sich wohlfühlen und um die Gemüter zu erhellen. Wichtig ist dabei, welche Assoziation hervorgerufen wird. Das Prinzip ist einigen bereits aus Bekleidungsgeschäften bekannt, in denen der hauseigene Duft regelmäßig versprüht wird, um ein einprägsames Erlebnis zu schaffen.

Die Gerüche selbst sind von Ort zu Ort unterschiedlich, für die jeweilige Einrichtung aber unverkennbar. Das Bellagio fokussiert sich beispielsweise auf Düfte aus Nord-Italien, während das Mandalay Bay eher auf südostasiatische Aromen setzt. Die angenehmen Duftstoffe wecken hierbei ein positives, verführerisches Gefühl und tragen zu einer glückseligen Stimmung bei.

Es sind also viele Kleinigkeiten, die in Spielbanken zu der Atmosphäre beitragen, aber auch das Verhalten der Besucher beeinflussen. Im Zusammenspiel erschaffen sie das außerordentliche Flair, welches man in anderen Institutionen vergeblich sucht. All das gehört zu einer solch einzigartigen Erfahrung.