EU: Verbot für Aroma-Tabak wird auf Tabakerhitzer ausgeweitet

Die EU-Kommission hat angekündigt, bestimmte Geschmacksrichtungen in Tabakprodukten zu verbieten. Dies betrifft vor allem Tabak-Sticks, die gemeinsam mit elektronischen Tabakerhitzern verwendet werden. Das Verbot soll dazu beitragen, das Rauchen weniger attraktiv zu machen und die Gesundheit der Bürger zu schützen. Die Entscheidung erfolgt im Rahmen des EU-Plans zur Bekämpfung von Krebs. Die EU-Staaten und das Europäische Parlament haben die Möglichkeit, sich zu dem Vorschlag zu äußern, bevor das Verbot in Kraft tritt.

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EU: Verbot für Aroma-Tabak wird auf Tabakerhitzer ausgeweitet

12. Oktober 2023     Kategorie: Politik & Recht
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Ein generelles Verbot von Tabakerhitzern wie Iqos, die von Philip Morris angeboten werden, ist jedoch nicht geplant. Diese Geräte erhitzen den Tabak, anstatt ihn zu verbrennen, was nach Ansicht des Unternehmens weniger schädlich ist. Philip Morris plant sogar, mittelfristig die Tabakzigarette komplett vom Markt zu nehmen und stattdessen Tabakerhitzer als Alternative anzubieten.

Die EU-Kommission argumentiert, dass Tabakerhitzer mittlerweile mehr als 2,5 Prozent des Tabakmarkts ausmachen und daher reguliert werden sollten. Es geht vor allem um Tabak-Sticks, bei denen die zugesetzten Aromen den Tabakgeschmack überlagern, wie zum Beispiel Menthol oder Fruchtaromen. Das Ziel ist es, das Rauchen insgesamt unattraktiver zu machen und die Zahl der durch Tabakkonsum verursachten Lungenkrebserkrankungen zu verringern.

Aktuell gibt es auf EU-Ebene keine spezifischen Verordnungen oder Richtlinien, die sich ausschließlich auf Tabakerhitzer beziehen. Die Geräte fallen unter die allgemeine Tabakproduktrichtlinie (2014/40/EU), die Regelungen für die Herstellung, Präsentation und den Verkauf von Tabakerzeugnissen festlegt. Es besteht jedoch die Möglichkeit für die Mitgliedstaaten, strengere nationale Maßnahmen zu ergreifen, solange sie im Einklang mit den EU-Richtlinien stehen.

In Deutschland sind Tabakerhitzer derzeit legal und können frei verkauft werden. Es gibt jedoch spezifische Regelungen bezüglich ihrer Inhaltsstoffe und Vermarktung. Ab dem 1. Januar 2024 wird das Inverkehrbringen von Tabakprodukten für Tabakerhitzer, die ein charakteristisches Aroma aufweisen, verboten sein. Es gibt jedoch keine Anzeichen dafür, dass Deutschland plant, Tabakerhitzer generell zu verbieten.

E-Zigaretten oder E-Shishas haben in den letzten Jahren weltweit an Popularität gewonnen und sind zu einem wichtigen Bestandteil der Diskussion über Tabak- und Nikotinkonsum geworden. Auf EU-Ebene sind E-Zigaretten legal, aber sie unterliegen ebenfalls der Tabakproduktrichtlinie (2014/40/EU). Signifikante Auswirkungen auf ihre Nutzung und Verfügbarkeit hatte die kürzlich eingeführte Batterieverordnung, die darauf abzielt, die Umweltauswirkungen von Batterien zu verringern.

Die Batterieverordnung verlangt, dass Batterien in tragbaren Geräten vom Nutzer selbst herausnehmbar und austauschbar sein müssen. Dies stellt ein Problem für viele Einweg-E-Zigaretten dar, die mit fest eingebauten Batterien hergestellt werden. Aus diesem Grund werden diese Produkte voraussichtlich bis Ende 2026 vom Markt verschwinden.

In Deutschland sind E-Zigaretten gemäß den EU-Vorgaben legal, unterliegen aber ebenfalls strengen nationalen Regelungen. Es gibt wachsende Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen von Einweg-E-Zigaretten, und der Bundesrat hat die Bundesregierung aufgefordert, Maßnahmen gegen diese Produkte zu ergreifen. Die genauen Details und der Zeitpunkt der Umsetzung dieser Maßnahmen sind jedoch noch nicht bekannt.

Vorteile von Tabakerhitzern und E-Zigaretten


Tabakerhitzer und E-Zigaretten werden oft als weniger schädliche Alternativen zu herkömmlichen Zigaretten angepriesen. Studien haben gezeigt, dass sie im Vergleich zu traditionellen Zigaretten weniger schädliche Stoffe enthalten und möglicherweise das Risiko von Krebserkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen verringern können.

Ein Vorteil von Tabakerhitzern ist, dass der Tabak nur erhitzt und nicht verbrannt wird. Dadurch werden weniger giftige Stoffe freigesetzt, die beim Verbrennen von Tabak entstehen können. Bei E-Zigaretten wird der Tabak gar nicht erhitzt, sondern eine Flüssigkeit, die Nikotin enthält, verdampft. Dadurch entsteht kein Rauch und keine Verbrennungsprodukte.

Ein weiterer Vorteil von Tabakerhitzern und E-Zigaretten ist, dass sie keinen typischen Tabakgeruch erzeugen und dadurch weniger lästig für Nichtraucher sind. Da kein Tabakrauch entsteht, werden auch weniger Schadstoffe in die Umwelt abgegeben. Dies kann dazu beitragen, die Belastung von Passivrauchern zu verringern.

Ein weiterer Vorteil ist die Kostenersparnis. Tabakerhitzer und E-Zigaretten sind in der Anschaffung oft teurer als herkömmliche Zigaretten, aber auf lange Sicht können sie günstiger sein. Der Verbrauch von Tabakprodukten wird reduziert, da sie nicht kontinuierlich geraucht werden müssen, sondern nur bei Bedarf erhitzt oder gedampft werden.

Nachteile von Tabakerhitzern und E-Zigaretten


Trotz ihrer potenziellen Vorteile haben Tabakerhitzer und E-Zigaretten auch einige nachteilige Auswirkungen. Es gibt immer noch Unsicherheiten hinsichtlich ihrer langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit, da sie vergleichsweise neu auf dem Markt sind und noch nicht ausreichend erforscht wurden.

Obwohl Tabakerhitzer und E-Zigaretten weniger schädlich sein können als herkömmliche Zigaretten, sind sie immer noch mit Risiken verbunden. Nikotin, das in den meisten Tabakerhitzern und E-Zigaretten enthalten ist, ist süchtig machend und kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Darüber hinaus gibt es Bedenken, dass der Konsum von Tabakerhitzern und E-Zigaretten den Einstieg in den Tabakkonsum erleichtern und junge Menschen dazu verleiten könnte, mit dem Rauchen anzufangen.

Ein weiterer Nachteil ist die mangelnde Regulierung und Kontrolle der Inhaltsstoffe in Tabakerhitzern und E-Zigaretten. Es gibt Berichte über Produkte, die schädliche Chemikalien enthalten oder nicht den deklarierten Inhaltsstoffen entsprechen. Dies kann zu gesundheitlichen Risiken führen, insbesondere wenn die Geräte falsch verwendet oder die Flüssigkeiten unsachgemäß hergestellt werden.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die EU-Kommission bestimmte Geschmacksrichtungen in Tabakprodukten verbieten will, aber kein generelles Verbot von Tabakerhitzern plant. Tabakerhitzer und E-Zigaretten gelten als weniger schädliche Alternative zu herkömmlichen Zigaretten, sind jedoch nicht frei von Risiken. Es gibt Vorteile wie eine potenziell geringere Schadstoffbelastung und Kostenersparnis, aber auch Nachteile wie die Unsicherheit über langfristige Gesundheitswirkungen und die Möglichkeit des Einstiegs in den Tabakkonsum. Eine ausführliche Regulierung und Kontrolle der Inhaltsstoffe ist wichtig, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Produkte zu gewährleisten.