Früherkennung von Krankheiten durch Online-Symptom-Checks

In einer Ära, die von digitalen Fortschritten und Technologieinnovationen geprägt ist, hat die Gesundheitsversorgung einen bemerkenswerten Wandel erfahren. Eine dieser wegweisenden Entwicklungen betrifft die Möglichkeit, Krankheiten mithilfe von Online-Symptom-Checks frühzeitig zu erkennen.

Früherkennung von Krankheiten durch Online-Symptom-Checks

24. August 2023     Kategorie: Ratgeber & Wissen
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Diese virtuellen Dienste bieten den Nutzern die Möglichkeit, ihre gesundheitlichen Symptome online einzugeben und anhand einer umfangreichen Datenbank medizinischer Informationen potenzielle Krankheiten zu identifizieren.

Der User kann zwischen unterschiedlichen Herangehensweisen wählen. Die praktischen Tools gibt es sowohl als App als auch direkt auf Websites von Krankenversicherungen sowie Gesundheitsseiten. Manche Anbieter greifen auf KI zurück, andere verwenden einen Fragealgorithmus, der von Medizinern entwickelt wurde und eine Vielzahl an Variablen berücksichtigt.

Künstliche Intelligenz (KI) bei Online-Symptom-Checks


Eine entscheidende treibende Kraft in der Früherkennung von Krankheiten ist die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI). KI-Algorithmen ermöglichen es, komplexe Muster und Zusammenhänge in großen Datensätzen zu erkennen, was bei der Definition von Krankheiten auf Grundlage von Symptomen äußerst wertvoll ist.

Durch maschinelles Lernen können diese Systeme aus der kontinuierlichen Eingabe und Rückmeldung von Symptomdaten lernen und ihre Fähigkeiten im Laufe der Zeit verbessern. KI kann auch dazu beitragen, die Genauigkeit von Einschätzungen zu erhöhen, indem sie eine breite Palette von medizinischen Informationen in Betracht zieht und individuelle Kontexte besser berücksichtigt. Allerdings müssen KI-gestützte Systeme sorgfältig entwickelt und validiert werden, um sicherzustellen, dass sie zuverlässige und genaue Ergebnisse liefern. Die Rolle der KI in der Gesundheitsversorgung wird zunehmend bedeutsam, da sie die Effizienz, Genauigkeit und Zugänglichkeit verbessern kann. Zurzeit ist es allerdings noch eine Herausforderung, dass die Quellen in der Regel nicht rückverfolgbar sind und die Validität der Ergebnisse somit nicht überprüft werden kann.

Fragealgorithmen ohne die Verwendung von KI


Neben Künstlicher Intelligenz spielt auch ein ausgeklügelter Fragealgorithmus in der Verwendung von Online-Symptom-Checks eine bedeutsame Rolle. Dieser Algorithmus leitet die Nutzer durch eine Reihe von gezielten Fragen zu ihren Symptomen, um Informationen zu sammeln, diese zu verknüpfen und die Wahrscheinlichkeiten für mögliche Erkrankungen zu berechnen. Die Abfrage bezieht individuelle Parameter, wie Alter, Geschlecht, spezifische Symptome, Dauer, Schweregrad und begleitende Faktoren ein.

Ein solcher Symptom-Checker sollte immer auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachleuten, insbesondere Ärzten, entwickelt werden. Die Zertifizierung als Medizinprodukt ist ein weiteres Qualitätsmerkmal.

Obwohl ein solcher Algorithmus nicht eigenständig lernt und damit weniger flexibel und anpassungsfähig ist als KI-gestützte Systeme, kann er dennoch eine grundlegende Früherkennung von Krankheiten ermöglichen und Nutzer bei der Einschätzung ihrer Gesundheit unterstützen. Der Vorteil ist, dass dieser nichts „falsch lernen“ kann und die Quellen bekannt sind, Optimierungen, die beispielsweise von Nutzern, Fachärzten oder aktueller Literatur vorgeschlagen wurden, können ausschließlich vom Hersteller vorgenommen werden. So können zuverlässige, nachverfolgbare und valide Ergebnisse ausgespielt werden.

Allerdings sind auch hier klare Grenzen hinsichtlich der Genauigkeit und der Fähigkeit, individuelle Kontexte zu berücksichtigen, gesetzt.

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Vorteile der Online-Symptom-Checks


Ungeachtet der zugrundeliegenden Technik bieten diese nützlichen Helfer einige Vorteile:

  • Schnelle und bequeme Information zur möglichen Erkrankung: Die Hauptstärke von Online-Symptom-Checks liegt in der Schnelligkeit und Bequemlichkeit, die sie den Nutzern bieten. Die Nutzer können bequem von zu Hause aus oder unterwegs ihre Symptome eingeben und in kurzer Zeit eine Einschätzung zu potenziellen Erkrankungen erhalten. Dies reduziert in vielen Fällen erste Unsicherheiten und ist für Erkrankte zeit- und energiesparend, wenn milde Symptome zunächst zu Hause auskuriert werden können. Symptom-Checks bieten eine schnelle Orientierung. Eine konkrete Diagnose kann allerdings weiterhin ausschließlich ein Arzt stellen. Bei Anhalten oder Verschlechterung der Beschwerden sollte man daher immer einen Arzt konsultieren.

  • Frühe Erkennung: Die frühe Erkennung von Krankheiten ist für eine erfolgreiche Behandlung entscheidend. Symptom-Checks können dazu beitragen, Gesundheitsprobleme frühzeitig zu identifizieren. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden können, bevor sich der Zustand verschlechtert.

  • Informierte Entscheidungen: Die Zugänglichkeit zu medizinischem Wissen und Informationen über Krankheiten ist ein weiterer Pluspunkt dieser Technologie. Durch den Zugang zu relevanten Informationen können Patienten fundiertere Entscheidungen über ihren Gesundheitszustand treffen und besser verstehen, welche Schritte sie ergreifen sollten.

  • Vertrauenswürdigkeit der Quellen: Die Qualität der medizinischen Informationen, auf denen Online-Symptom-Checks basieren, ist von entscheidender Bedeutung. Im Gegensatz zu Doktor Google sind die Tools wissenschaftlich fundiert und in Zusammenarbeit mit Ärzten entwickelt worden. Durch die Nutzung erhält man zuverlässige Informationen, da die ausgegebenen möglichen Krankheiten auf individuellen Faktoren beruhen und bestimmte Aspekte ausgeschlossen oder hinzugezogen werden. Bei Suchmaschinen erhält man nur allgemeine Informationen, die oft im individuellen Fall nicht zutreffen. Einfache Sucheingaben sind sehr vage und sollten nicht für die Einschätzung von Symptomen herangezogen werden.