Größere Hirne bei Jüngeren – Hoffnung im Kampf gegen Demenz

Seit den 1930er Jahren wächst die Größe unserer Gehirne und es stellt sich heraus: größer werdende Gehirne versprechen bessere Hirngesundheit und kognitive Funktionen. Die Wahrscheinlichkeit an Demenz zu erkranken beeinflusst das augenscheinlich enorm, insbesondere bei der Alzheimer-Krankheit.

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Größere Hirne bei Jüngeren – Hoffnung im Kampf gegen Demenz

4. April 2024     Kategorie: Wissenschaft
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Demenz: Zahlen und Fakten


Über 55 Millionen Menschen leben weltweit mit Demenz im Jahr 2020. Diese Zahl könnte sich alle 20 Jahre verdoppeln. Es ist aber ein Rückgang der neu gemeldeten Demenzfälle seit den 1970er Jahren zu verzeichnen - dank besserer Bildung und weiteren Faktoren.

Die Rolle der Bildung


Eine Studie von 2016 hat herausgefunden, dass die Demenzinzidenz bis zu den 2000er Jahren um 44% bei Menschen mit mindestens einem Highschool-Abschluss sank. Bildung steht somit in direktem Zusammenhang mit einem verringerten Demenzrisiko.

Einblicke in die Hirngröße


Forscher der UC Davis Health fanden heraus, dass unsere Gehirne heute einfach größer sind als früher. Die Dekade der Geburt eines Menschen beeinflusst dessen Hirngröße und Langzeithirngesundheit, kommentierte Charles De Carli. Externe Einflüsse wie Gesundheit und Bildung spielen ebenso eine entscheidende Rolle.

Studie zu Hirngesundheit und -größe


Unter Verwendung der Daten der Framingham-Heart-Studie hat das Forschungsteam die Gehirn-MRIs von Individuen analysiert die zwischen 1930 und 1970 geboren sind. Es zeigte sich ein stetiger Anstieg der Größe verschiedener Hirnstrukturen.

Erstaunliche Befunde


Die intrakranielle Volumenzunahme betrug von den 1930ern bis zu den 1970ern 6,6%. Sowohl die weiße als auch die graue Substanz des Gehirns vergrößerten sich deutlich. Das Volumen des Hippocampus (essenziell für das Gedächtnis) wuchs um 5,7%.

Bedeutung größerer Hirnstrukturen


Größere Hirnstrukturen könnten eine verbesserte Hirnentwicklung und -gesundheit widerspiegeln. Sie bieten eventuell einen Schutzpuffer gegen Spätfolgen altersbedingter Hirnerkrankungen wie Alzheimer.

Genetik und Umweltfaktoren


Die Studie zeigte, dass neben der Genetik frühe Umwelteinflüsse wahrscheinlich zu größeren Hirnstrukturen und einem reduzierten Demenzrisiko beitragen. Die Verbesserungen in Gesundheit, Bildung und soziokulturellen Faktoren seit den 1930ern könnten für die größere Hirngröße verantwortlich sein. Die stetig voranschreitende Technologie und digitale Innovation in allen Bereichen fordern das Gehirn immer mehr.

Jedoch repräsentiert die Stichprobe der Framingham-Heart-Studie nicht vollständig die US-Bevölkerung, da sie hauptsächlich nicht-hispanische Weiße, gesunde und gut gebildete Teilnehmer umfasst. Die Studie zeichnet sich dennoch durch ihre Langlebigkeit und die breite Zeitspanne der Geburtsdaten der Teilnehmer aus.

Quelle: DeCarli C, Maillard P, Pase MP, et al. Trends in Intracranial and Cerebral Volumes of Framingham Heart Study Participants Born 1930 to 1970. JAMA Neurol. Published online March 25, 2024. doi:10.1001/jamaneurol.2024.0469