Hakenwürmer verhindern erfolgreich Typ-2-Diabetes in Menschenversuch

Von den 24 Teilnehmern, die mit den Würmern behandelt wurden, entschied sich nur eine Person dafür, die Würmer abzutöten - und das nur, weil ein geplanter medizinischer Eingriff anstand.

Dr. Doris Pierce von der Australian Institute of Tropical Health and Medicine (AITHM) sagte: "Alle Versuchsteilnehmer wiesen Risikofaktoren zur Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes auf. Die Versuchsreihe führte bei den mit Hakenwürmern behandelten Teilnehmern zu erheblichen metabolischen Vorteilen, insbesondere bei denen, die mit 20 Larven infiziert waren."

Die Verwendung von niedrigdosierter Hakenwurmtherapie hat sich bereits bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom und Zöliakie als wirksam erwiesen.

In einer doppelblinden Studie nahmen 40 Teilnehmer im Alter von 27 bis 50 Jahren mit Anzeichen von Stoffwechselerkrankungen teil. Sie erhielten entweder 20 oder 40 mikroskopisch kleine Larven der menschlichen Hakenwurmart Necator americanus, während eine andere Gruppe ein Placebo erhielt.

Die Ergebnisse zeigten, dass diejenigen, die mit 20 Hakenwürmern behandelt wurden, innerhalb des ersten Jahres einen Rückgang des Homeostatic Model Assessment der Insulinresistenz (HOMA-IR) von 3,0 auf 1,8 Einheiten aufwiesen, was zu einem gesunden Insulinresistenzbereich führte. Die Gruppe mit 40 Hakenwürmern hatte immer noch einen Rückgang von 2,4 auf 2,0. Diejenigen, die das Placebo erhielten, hatten hingegen eine Zunahme des HOMA-IR von 2,2 auf 2,9 im gleichen Zeitraum.

Zusätzlich berichteten diejenigen, die mit den Würmern behandelt wurden, von einer besseren Stimmung und einem insgesamt besseren Gesundheitszustand im Vergleich zur Placebo-Gruppe.

Die Forscher beabsichtigen nun, die Auswirkungen dieser Behandlung auf die Darmmikrobiomgesundheit zu untersuchen. Sie testen derzeit Proben von 23 Teilnehmern, die ihre Würmer behalten haben.

Dr. Paul Giacomin, Senior Research Fellow und Immunologe am AITHM, sagte: "Die Versuchsreihe der JCU liefert ausreichende Beweise dafür, dass eine Infektion mit lebenden Hakenwürmern sicher ist und anscheinend positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel der Menschen hat. Dies sollte durch zukünftige klinische Studien zur Bestätigung der Wirksamkeit und zur Untersuchung des Einflusses von Hakenwürmern auf den Stoffwechsel bestätigt werden. Eine größere internationale Studie würde voraussichtlich eine Finanzierung von 1 bis 2 Millionen australische Dollar erfordern, um fortgesetzt zu werden."

Es wird auch darüber nachgedacht, eine Behandlung in Form einer Tablette zu entwickeln, um die metabolischen Vorteile des parasitären Wurms ohne Infektion zu bieten.