#1 15. Juni 2006 Link: Jugendliche sollen künftig statt mit 20 bereits mit 18 Jahren für Nacht- und Sonntagsarbeit eingespannt werden. Ein Kompromissvorschlag der Linken unterlag mit 79 gegen 91 Stimmen. Jugendliche geniessen in der Arbeitswelt ab 18 Jahren keinen speziellen Schutz mehr. Als zweite Kammer hat der Nationalrat das Schutzalter auf 18 Jahre gesenkt. Die Bürgerlichen sahen in der Senkung des Schutzalters einen Vorteil für die Jugendlichen. Sie erhielten damit bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, womit die Revision auch ein sinnvoller Beitrag zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit sei. «Wir müssen unsere Jugendlichen für voll nehmen», sagte Hansruedi Wandfluh (SVP/BE). Die Linken sprachen von ungerechtfertigtem Sozialabbau. Die Gesundheit der Jugendlichen sei speziell zu schützen, auch weil bei ihnen das Unfallrisiko ohnehin höher sei. Gewerkschaftspräsident Paul Rechsteiner (SP/SG) kritisierte es als beschämend, wenn die Wirtschaft auf Kosten der Jugendlichen die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz steigern wolle. Die Debatte um das arbeitsrechtliche Schutzalter der Jugendlichen war vor allem ein Schlagabtausch zwischen Gewerkschaftern und Gewerbetreibenden. Ein Kompromissvorschlag der Linken unterlag mit 79 gegen 91 Stimmen. Demnach wäre das Schutzalter nur für jene Jugendliche gesenkt worden, die sich nicht mehr in der Lehre befinden. Die Vorlage untersteht dem fakultativen Referendum. + Multi-Zitat Zitieren