Paare im Auto oder warum dann Streit vorprogrammiert ist

Artikel von Tommy Weber am 1. September 2017 um 14:28 Uhr im Forum Auto & Motorrad

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Paare im Auto oder warum dann Streit vorprogrammiert ist

1. September 2017    
Die Koffer sind gepackt, das Auto ist betankt und die Vorfreude auf die Ferien ist groß. Wenn Paare miteinander verreisen, dann kann das ein sehr entspannter Urlaub werden, wäre da nicht die Fahrt mit dem Auto an den Urlaubsort. Wenn es nach einer neuen Studie geht, dann ist es mit dem entspannten und harmonischen Urlaub schon nach exakt 22 Minuten vorbei, denn ab diesem Zeitpunkt wird aus der Ferienreise ein Horrortrip und je länger die Fahrt dauert, umso mehr Streitpotenzial liegt in der Luft.

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Wenn zwei sich streiten

Es soll Männer geben, die ihre Frauen mitten auf der Autobahn aussetzen wollen. Sie halten auf dem Standstreifen und fordern die Gattin dazu auf, die Reise zu Fuß fortzusetzen. Was ist dieser Verzweiflungstat vorausgegangen? Ganz einfach, die Ehefrau hat einen Führerschein, ist aber der Beifahrer und das geht laut der Studie einer Autovermietung und eines Autoherstellers nicht lange gut. Es sind im Grunde ganz banale Dinge, die einen Streit im Auto schnell eskalieren lassen. Der Ehemann fährt zu langsam, zu schnell, zu unkoordiniert, seine Überholmanöver sind lebensgefährlich oder er ist einfach zu feige, um ein Überholmanöver zu starten. Wenn beide Autoinsassen einen Führerschein haben, dann ist der Streit so gut wie sicher, aber es gibt noch eine Reihe von anderen Themen, die regelmäßig zum Ehekrach im Auto führen.

Ein zähes Ringen

Welche Strecke ist die beste, die kürzeste, die attraktivste? Allein bei dieser Frage liegt schon Streit in der Luft. Manche Paare sind mit zwei Navigationssystemen unterwegs, die simultan genutzt werden. Während der Mann sich am fest installierten Navi orientiert, schaut seine Frau auf die Smartphone-App und jeder hat seine eigene Route, die natürlich immer besser ist als die des Partners. Streit gibt es aber auch bei der Lautstärke im Autoradio, beim richtigen Sender oder bei der Wahl der Musik. Sie möchte, dass die Klimaanlage ausgeschaltet wird, er ist dagegen. Er friert an den Füßen und möchte die Heizung höher stellen, für sie ist es im Auto schon jetzt unerträglich heiß. Er fährt immer viel zu dicht auf oder ist ein notorischer Linksfahrer, sie muss ständig eine Pause zum Rauchen einlegen, was ihm hingegen furchtbar auf die Nerven geht.

Die nervigsten Kommentare

Der Schlagabtausch zwischen dem Fahrer und dem Beifahrer kann sehr heftig werden und die Studie hat die nervigsten Kommentare einmal aufgelistet:

· Soll ich nicht lieber fahren?

· Überhol den doch endlich!

· Bisschen unübersichtlich, um zu überholen, oder?

· Lass den Sender dran!

· Ich muss mal

· Grüner wird es nicht mehr

· Weißt du, was ein Blinker ist?

· In die Parklücke passt locker ein Panzer!

· Kennst du die Regel rechts vor links?

· Hier sind 100 erlaubt!

· Wollen wir heute noch irgendwo ankommen?

· Du lenkst mit den Knien?

· Soll ich fahren, während du dir die Nase putzt?

Es sind aber nicht nur bestimmte Sätze, die den Partner auf die Palme bringen, es gibt auch Gesten, die für neuen Zoff sorgen. Wenn der Beifahrer virtuell bremst, nervös auf den Tacho starrt oder sich beim Überholen panisch an den Sitz klammert, dann sagen diese Gesten mehr als Worte und treiben den Fahrer in den Wahnsinn.

Warum streiten so viele Paare im Auto?

Jedes siebte Paar, das zusammen im Auto unterwegs ist, streitet nicht nur über den Fahrstil des anderen, es geht auch um Grundsatzthemen. Vor allem im Stau brechen gerne mal die Dämme und es wird über die Kinder, die Schwiegereltern, über den Kauf eines neuen Sofas oder über die vermeintlich ungerechte Verteilung der Arbeit im Haushalt debattiert. Aus psychologischer Sicht lässt sich der Streit im Auto einfach erklären, denn auf einem so begrenzten Raum wie dem Inneren eines Autos kann der Partner nicht entkommen, er muss zuhören, ob er will oder nicht. Aber nicht alle Paare kriegen sich während der Reise in die Haare, wer schon lange mit dem Partner zusammen lebt, der wird im Auto weniger streiten. Auch wenn sich die Partner beim Fahren abwechseln, dann steigt der Streitpegel nicht allzu hoch. Dann kann es jedoch passieren, dass man sich gemeinsam über die anderen Verkehrsteilnehmer aufregt, zusammen auf den Stau schimpft und sich darüber einig ist, dass es mal wieder zu viele Baustellen gibt, auf denen kein Mensch arbeitet.

Wenn auf zwei Führerscheine nur ein Lenkrad kommt, dann ist einer immer zu viel im Auto!

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Textquelle: Technik News