Studie legt nahe, dass die Erde Helium aus ihrem Kern verliert

Wissenschaftler vom Caltech und dem Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) haben in einer neuen Studie herausgefunden, dass die Erde wahrscheinlich Helium aus ihrem Kern verliert. Dieser Fund ist besonders bedeutsam, da Helium auf der Erde relativ selten vorkommt und in Lavafeldern auf Baffin Island in Kanada hohe Mengen eines bestimmten Heliumisotops entdeckt wurden.

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Studie legt nahe, dass die Erde Helium aus ihrem Kern verliert

24. Oktober 2023     Kategorie: Wissenschaft
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Warum ist Helium auf der Erde selten?


Im Allgemeinen ist Helium auf der Erde relativ selten zu finden. Der Grund dafür ist, dass das Gas aufgrund seiner geringen Atommasse leicht in die obere Atmosphäre aufsteigt und normalerweise ins All entweicht. Es gibt jedoch gewisse Reserven von Helium tief unter der Erdoberfläche, die aus der Zeit stammen, als sich der Planet bildete.

Die Untersuchungen der Wissenschaftler


Die Wissenschaftler vom Caltech und WHOI haben sich in ihrer Untersuchung auf Lavafelder auf Baffin Island in Kanada konzentriert, in denen frühere Forscherteams bereits Spuren von Helium-3 gefunden hatten. Helium-3 ist ein Heliumisotop, das besonders selten auf der Erde vorkommt. Bei ihren Untersuchungen fanden die Wissenschaftler heraus, dass das Verhältnis von Helium-3 zu dem weitaus häufigeren Helium-4 in den Lavafeldern 67-mal höher war als in der Atmosphäre.

Die Ergebnisse der Studie


Obwohl der Erdmantel oft als mögliche Quelle für das Helium angesehen wird, welches in den Lavafeldern gefunden wurde, stimmen die spezifischen Isotopenverhältnisse von Helium, Strontium, Neodym und Blei nicht mit denen des Mantels überein. Aus diesem Grund deuten die Forscher darauf hin, dass der Erdkern die wahrscheinlichste Quelle für das Helium ist.

Weitere Untersuchungen sind notwendig


Natürlich müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um zu bestätigen, ob der Erdkern tatsächlich Helium an die Oberfläche abgibt. Das Team ist jedoch optimistisch und vermutet, dass, wenn dies der Fall ist, auch andere Materialien aus dem Kern an die Oberfläche gelangen müssen. Dies könnte den Wissenschaftlern einen wertvollen Einblick in einen Teil des Planeten ermöglichen, der normalerweise schwer zu erforschen ist.

Quelle: F. Horton et al, Highest terrestrial 3He/4He credibly from the core,
Nature (2023). DOI: 10.1038/s41586-023-06590-8