Untersuchung von Risikofaktoren für Rücken- und Nackenschmerzen

Rücken- und Nackenschmerzen sind häufige Beschwerden, die den Alltag stark beeinträchtigen können. Dieser Artikel führt eine genaue Untersuchung der Risikofaktoren durch, die diese Schmerzen begünstigen. Basierend auf wissenschaftlichen Studien und Arbeiten werden verschiedene Faktoren identifiziert und näher analysiert. Der Artikel bietet einen praxisorientierten Ratgeber zur Vorbeugung und Behandlung von Rücken- und Nackenschmerzen.

Untersuchung von Risikofaktoren für Rücken- und Nackenschmerzen

18. September 2023     Kategorie: Trend & Lifestyle
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Rücken- und Nackenschmerzen sind weit verbreitet und haben sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Auswirkungen. Jeder kann von diesen Beschwerden betroffen sein, unabhängig von Alter oder Beruf. Daher ist es wichtig, die zugrunde liegenden Risikofaktoren zu verstehen, um Präventionsstrategien zu entwickeln und die geeignete Behandlung anzubieten.

Für diese Untersuchung wurden verschiedene wissenschaftliche Arbeiten und Studien herangezogen, die sich mit den Risikofaktoren für Rücken- und Nackenschmerzen beschäftigen.

Ergebnisse:
Die Analyse der verschiedenen Studien und Arbeiten führte zur Identifizierung folgender Risikofaktoren:

1. Berufsbedingte Risikofaktoren: Berufe, die eine hohe körperliche Belastung erfordern, wie zum Beispiel das Heben schwerer Lasten oder das stundenlange Sitzen vor einem Computer, können zu Rücken- und Nackenschmerzen führen. Eine schlechte Ergonomie am Arbeitsplatz spielt ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung dieser Beschwerden.

2. Körperliche Aktivität: Sowohl ein Mangel an Bewegung als auch übermäßige Belastung können Rücken- und Nackenschmerzen fördern. Studien haben gezeigt, dass regelmäßige körperliche Aktivität und gezieltes Krafttraining die Wirbelsäule stärken und das Risiko von Schmerzen verringern können.

3. Psychosoziale Faktoren: Psychische Belastungen wie Stress oder Depressionen können zu Muskelverspannungen führen und somit Rücken- und Nackenschmerzen begünstigen. Eine gute psychische Gesundheit und der Umgang mit Stress können Schmerzen effektiv reduzieren.

4. Körperliche Merkmale: Eine schlechte Körperhaltung, Übergewicht und unzureichende muskuläre Stärke können das Risiko von Rücken- und Nackenschmerzen erhöhen. Eine posturale Korrektur und Gewichtsreduktion können hier eine positive Wirkung haben.

5. Rauchen: Studien haben gezeigt, dass Rauchen das Risiko für Rücken- und Nackenschmerzen erhöht. Der genaue Mechanismus, wie Rauchen diese Schmerzen begünstigt, ist noch nicht vollständig geklärt, aber Entzündungen und eine reduzierte Durchblutung können eine Rolle spielen.

6. Smartphone: Das verwenden der Geräte führt zu einer schlechten Haltung die häufig deutlich länger anhält als bei anderen Aktivitäten. Die starke Konzentration auf die Medieninhalte lenkt von Verkrampfungen ab und erzeugt Verspannungen.

Diskussion
Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass Rücken- und Nackenschmerzen von einer Vielzahl von Faktoren begünstigt werden können. Es ist wichtig, Präventionsstrategien zu entwickeln, die auf die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen zugeschnitten sind. Eine Kombination aus körperlicher Aktivität, Ergonomie am Arbeitsplatz, Stressmanagement und einem gesunden Lebensstil kann das Risiko von Rücken- und Nackenschmerzen effektiv verringern.

Rücken- und Nackenschmerzen sind häufige Beschwerden, die den Alltag stark beeinflussen können. Durch die Identifizierung und Berücksichtigung der verschiedenen Risikofaktoren können präventive Maßnahmen ergriffen werden, um das Auftreten dieser Schmerzen zu reduzieren. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl körperliche als auch psychosoziale Faktoren berücksichtigt, ist hierbei entscheidend.

Vorbeugung und Behandlung von Rücken- und Nackenschmerzen


Rücken- und Nackenschmerzen sind häufige Beschwerden, die viele Menschen betreffen. Sie können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und zu Arbeitsausfällen führen. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung dieser Schmerzen.

Ergonomie am Arbeitsplatz
Eine der Hauptursachen für Rücken- und Nackenschmerzen ist eine schlechte Körperhaltung am Arbeitsplatz. Studien haben gezeigt, dass ergonomische Arbeitsplatzanpassungen zur Verringerung von Schmerzen beitragen können. Eine ergonomisch gestaltete Bürostuhlhöhe, die eine korrekte Körperhaltung unterstützt, sowie ein sicheres und komfortables Tastatur- und Mauslayout können die Belastung der Wirbelsäule verringern. Eine Studie aus dem Jahr 2012 legt nahe, dass regelmäßige Arbeitsplatzanpassungen die Häufigkeit von Nacken- und Rückenschmerzen um bis zu 50% reduzieren können.

Bewegung und Sport
Regelmäßige Bewegung und körperliche Aktivität spielen eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von Rücken- und Nackenschmerzen. Eine 2018 veröffentlichte Studie zeigt, dass Bewegungstherapie, wie zum Beispiel gezielte Übungen zur Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur, die Wirksamkeit bei der Schmerzlinderung erhöhen kann. Eine andere Studie aus dem Jahr 2015 legt nahe, dass Yoga und Pilates, die auf Dehnung und Kräftigung der Muskeln abzielen, die Flexibilität und Funktion der Wirbelsäule verbessern können.

Stressbewältigung und Entspannungstechniken
Stress ist ein weiterer Faktor, der zu Rücken- und Nackenschmerzen beitragen kann. Studien haben gezeigt, dass Stressbewältigung und Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen und progressive Muskelentspannung Schmerzen lindern können. Eine Studie aus dem Jahr 2014 legt nahe, dass Entspannungstechniken, wenn sie regelmäßig angewendet werden, die Schmerzen um bis zu 30% reduzieren können.

Ergonomische Matratzen und Kissen
Eine schlechte Schlafposition kann zu Rücken- und Nackenschmerzen führen. Ergonomische Matratzen und Kissen können die Wirbelsäule unterstützen und die richtige Ausrichtung während des Schlafs gewährleisten. Eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigt, dass ergonomische Matratzen und Kissen die Schmerzen bei Personen mit chronischen Rücken- und Nackenproblemen signifikant reduzieren können.

Physiotherapie und manuelle Therapie
Bei der Behandlung von Rücken- und Nackenschmerzen kann Physiotherapie eine wirksame Option sein. Eine systematische Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2017 zeigt, dass sowohl Physiotherapie als auch manuelle Therapie, wie zum Beispiel Massage und Chiropraktik, die Schmerzen lindern können. Die genaue Therapiemethode sollte jedoch individuell auf den Patienten abgestimmt werden.


Quellen:
  • Pereira, M. J., Gonçalves, C. E., Pereira, T. S., Araújo, F. V., Greguol, M., & Teixeira, C. S. (2012). The effects of workplace interventions on neck and upper limb musculoskeletal disorders in workers. International Journal of Industrial Ergonomics, 42(4), 336-344.
  • Kälin, A., Pfeifer, C. G., & Eichler, K. (2018). Exercise in patients with chronic low back pain. Sports medicine, 48(4), 777-799.
  • Wieland, L. S., Skoetz, N., Pilkington, K., Vempati, R., D'Adamo, C. R., & Berman, B. M. (2017). Yoga treatment for chronic non-specific low back pain. Cochrane Database of Systematic Reviews, (1).
  • Brown, J., Matthews, Y., & Passmore, A. P. (2014). Relaxation therapy for rehabilitation and prevention in chronic musculoskeletal pain. Cochrane Database of Systematic Reviews, (2014).
  • Karimi, M. T., & Sheikhzade, M. (2011). Efficacy of a threedimensional gyrating bed on chronic non-specific low back pain in the context of clinical practice: a preliminary report. Journal of manipulation and physiological therapeutics, 34(5), 309-318.
  • Ferreira, M. L., Ferreira, P. H., Maher, C. G., Refshauge, K. M., Latimer, J., & Adams, R. D. (2007). The Therapeutic Alliance Between Clinicians and Patients Predicts Outcome in Chronic Low Back Pain. Physical Therapy, 87(3), 307-314. - Paungmali, A., Joseph, L. H., & Sitilertpisan, P. (2015). Physiotherapy management of chronic low back pain: systematic review of randomised controlled trials. Journal of Clinical Nursing, 24(5-6), 713-731.


Bald neue große Studie aus Australien


Rücken- und Nackenschmerzen sind ein erhebliches öffentliches Gesundheitsproblem mit Millionen von Betroffenen in ganz Australien. Eine landesweite Studie wird nun erstmals die signifikante Auswirkung dieser Erkrankungen auf Gesundheit und Wohlbefinden untersuchen.

Experten der University of Adelaide leiten die australische Längsschnittstudie zu Rücken- und Nackenschmerzen und arbeiten mit Forschern der University of South Australia, dem South Australian Chronic Pain Statewide Clinical Network bei der Kommission für Exzellenz und Innovation im Gesundheitswesen sowie der Verbraucherorganisation Chronic Pain Australia zusammen.

Die Studie wird Risikofaktoren für Rücken- und Nackenschmerzen untersuchen, indem Tausende von Teilnehmern gebeten werden, an einer umfassenden jährlichen Online-Umfrage teilzunehmen, die verfolgt, wie sich ihre Beschwerden über mehrere Jahre entwickeln.

Rücken- und Nackenschmerzen sind weltweit führende Ursachen für Behinderungen und stellen sowohl für Millionen von Menschen weltweit ein ernsthaftes Gesundheitsproblem dar.

"Rücken- und Nackenschmerzen können für Betroffene stark einschränkend sein. Diese Studie wird erstmals umfassend untersuchen, wie viele Australier mit einer oder beiden dieser Belastungen leben und wie sie auf Gesundheitsversorgung zugreifen und sie nutzen. Dies kann uns ermöglichen, die Behandlung dieser häufigen Beschwerden zu verbessern", sagte Dr. Rutger de Zoete, ein Schmerzspezialist von der School of Allied Health Science and Practice der University of Adelaide, der die Studie leitet.

Im Jahr 2020-21 wurden fast 200.000 Australier wegen Rückenproblemen im Krankenhaus behandelt. Nackenschmerzen sind ebenfalls ein häufiges Gesundheitsproblem, mit dem bis zu 70 Prozent der Menschen weltweit mindestens einmal in ihrem Leben konfrontiert sind. Chronische Rücken- und Nackenschmerzen können Wochen, Monate oder sogar Jahre lang anhalten.

"Es ist weitgehend anerkannt, dass Rücken- und Nackenschmerzen erhebliche Belastungen darstellen. Derzeit liegen in Australien keine längsschnittlichen Daten zu Rücken- und Nackenschmerzen vor. Diese Studie wird diesen Bedarf decken und Kliniker, Forscher und vor allem Regierungen und Entscheidungsträger mit entscheidenden Informationen versorgen, die sie zur Verbesserung der Ergebnisse nutzen können", so Dr. de Zoete.

Auch selbst gemeldete klinische Präsentationen von Patienten mit Rücken- und Nackenschmerzen sollen im Rahmen der Studie untersucht werden.

"Ich sehe jedes Jahr viele Patienten mit Rücken- und Nackenschmerzen. Obwohl Rücken- und Nackenschmerzen häufige Probleme sind, gibt es immer noch viel Unbekanntes über die Risikofaktoren und die besten Behandlungen", sagte Professor Lorimer Moseley AO von der University of South Australia, einer führenden Neurologin und Schmerzexpertin.

Es wird geschätzt, dass sowohl Nacken- als auch Rückenschmerzen dem australischen Gesundheitssystem im Jahr 2019-20 3,4 Milliarden Dollar gekostet haben.

"Notaufnahmen, medizinische Bildgebung und invasive Eingriffe - die Kosten für die Behandlung von schweren Rücken- und Nackenschmerzen können schnell in die Höhe schnellen. Besorgniserregend ist, dass diese Gesundheitskosten in keinem Verhältnis zum Erfolg der verfügbaren Behandlungen stehen", sagte Dr. de Zoete.

Die im Rahmen dieser Studie erhobenen Daten werden Regierungen und Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt, um eine optimale Ressourcenallokation anzustreben und vor allem die Ergebnisse für Patienten zu verbessern.

Längsschnittstudien sind eine wichtige Datenquelle, die Möglichkeiten für laufende Forschung zu den wichtigsten Faktoren bieten, die die Gesundheitsergebnisse beeinflussen.

"Die Hoffnung ist, dass die Ergebnisse dieser umfassenden Studie Millionen von Betroffenen in Australien helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern", sagte Dr. de Zoete.

Forscher suchen Teilnehmer aus ganz Australien, die unter Nacken- und/oder Rückenschmerzen leiden, um an der Studie teilzunehmen.


Quellen: Bild von stefamerpik auf Freepik