Wie körperliche Aktivität Long-COVID verschlimmern kann

Viele Patienten mit Long-COVID berichten über die Verschlechterung ihres Zustands nach körperlicher Anstrengung. Diese sogenannte post-exertional malaise (PEM) ist ein seltsames Phänomen, das Forscher seit einiger Zeit zu erklären versuchen. Neue Studien liefern spannende Einblicke in die physiologischen Ursachen dieser Erscheinungen und könnten möglicherweise dazu beitragen, Lösungsansätze zu entwickeln.

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Wie körperliche Aktivität Long-COVID verschlimmern kann

12. Januar 2024     Kategorie: Wissenschaft
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Mehr Amyloid-basierte Ablagerungen in der Skelettmuskulatur, jedoch nicht in Kapillaren oder Lymphgefäßen lokalisiert.

Körperliche Aktivität und Long-COVID: Ein rätselhaftes Phänomen


In den meisten Fällen ist körperliche Bewegung förderlich für die Gesundheit. Doch bei Long-COVID-Patienten scheint körperliche Anstrengung oft zu einer Verschlechterung der Symptome zu führen. Viele Patienten berichten von Atemnot und anderen Beschwerden, selbst wenn herkömmliche Tests keine offensichtlichen Anzeichen für ein gestörtes körperliches Funktionieren liefern.

Diagnose von körperlichen Einschränkungen bei Long-COVID-Patienten


Bei vielen Long-COVID-Patienten ergaben herkömmliche Tests, wie der kardiopulmonale Belastungstest (CPET), überraschend normale Ergebnisse, obwohl die Patienten klare Einschränkungen bei körperlicher Aktivität zeigten. Dies deutet darauf hin, dass die Ursachen dieser Einschränkungen nicht auf Probleme mit Herz, Lungen oder Sauerstoffversorgung zurückzuführen sind.

Neue Erkenntnisse zur physiologischen Grundlage von Long-COVID-PEM


Studien von Forscherteams der Yale University und aus Amsterdam liefern neue Einblicke in die physiologischen Ursachen von körperlichen Einschränkungen bei Long-COVID-Patienten. Bei einer experimentellen Form des CPET, dem invasiven kardiopulmonalen Belastungstest (iCPET), wurden bei Long-COVID-Patienten keine Probleme mit Herz- oder Lungenfunktion festgestellt, jedoch deutliche Abweichungen bei der Sauerstoffaufnahme in den Körpergeweben.

Eine weitere Studie aus Amsterdam ergab Hinweise darauf, dass mitochondriale Dysfunktion in den Muskelzellen von Long-COVID-Patienten auftritt, insbesondere nach körperlicher Anstrengung. Dies könnte erklären, warum sich die Symptome nach intensiver körperlicher Aktivität verschlimmern. Trotzdem bleiben viele Fragen zu den Ursachen und Mechanismen der mitochondrialen Dysfunktion bei Long-COVID unbeantwortet.

Ausblick und Empfehlungen für Long-COVID-Patienten


Obwohl die neuen Erkenntnisse noch keine direkten Lösungen für die körperlichen Einschränkungen von Long-COVID-Patienten bieten, deuten sie darauf hin, dass die Symptome einen physiologischen Hintergrund haben. Patienten werden ermutigt, ihre körperlichen Grenzen zu respektieren und sich nicht zu überanstrengen. Leichte körperliche Betätigung, wie Spaziergänge oder Radfahren, kann helfen, die körperliche Verfassung zu erhalten, ohne die Symptome zu verschlimmern.

Quellen:
  • Appelman, B., Charlton, B.T., Goulding, R.P. et al. Muscle abnormalities worsen after post-exertional malaise in long COVID. Nat Commun 15, 17 (2024). https://doi.org/10.1038/s41467-023-44432-3
  • Peter A. Kahn, Phillip Joseph, Paul M. Heerdt, Inderjit Singh. ERJ Open Research 2023; DOI: 10.1183/23120541.00714-2023
 

Kommentare

#2 12. Januar 2024
Es gibt zwar bisher keine Studien dazu, also keine Belege, aber meine Recherchen und eigenen Untersuchungen haben ergeben, dass die zusätzliche Einnahme von Vitamin C helfen kann.

[Ich halte grundsätzlich wenig von (den meisten) Nahrungsergänzungen und Vitamin-Supplementen, vor allem für gesunde Menschen.]

Bei Vitamin-C zeigte sich in meinen Beobachtungen ein Verbesserung der Symptome bei Chronischer Erschöpfung und auch Long-Covid. Leider aber auch nur, so lange wie der Vitamin-C Level regelmäßig erhöht wird. Es kann also kein Long-Covid heilen aber zumindest hilft es bei den Symptomen.

Die Wirkung zeigt sich in einem niedrigerem Körperlichen-Stresslevel. Das Vitamin C reduziert das Histamin welches durch Körperliche Belastung verstärkt ausgeschüttet wird.

Bisher wurde immer wieder auf EBV als Ursache vermutet, ich sehe als Auslöser eher eine HHV6 Kreuzreaktion als Ursache für die dauerhafte Erschöpfungszustände nach einer schwereren Infektion. Auch Influenza kann ebenso wie Covid19 zu solchen Langzeiterkrankungen führen.

Das führt meist auch zu einer Alkohol und Kaffee Unverträglichkeit - was ebenfalls typisch ist für Long-Covid und ähnliche Dauererschöpfung-Erkrankungen nach einer Virus Infektion.

Bis das dann wieder mal ein Phramakonzern hier liest und endlich eine HHV6a+b Impfung entwickelt die Long-Covid in Zukunft verhindern könnte. Denn eines ist klar, Corona wird uns noch viele Jahrzehnte beschäftigen.

Die Pandemie Schadensberichte werden nicht gerne publiziert (In China hält man sich sehr bedeckt über das Thema, die Virus-Pandemie gilt dort wie im Pentagon als Top1 noch vor Nuklearwaffen als größte Gefahr für die Nation). Die Wirtschaftsleistung und die Konsumlaune bleibt durch die Pandemie langfristig negativ beeinflusst. Der Krankenstand hoch und die Lebenserwartung sinkt weiter.